Schaden- und Risikomanagement
Schäden an Fahrzeugen in der Flotte sind zwar ärgerlich, jedoch leider unvermeidlich. Aus diesem Grund sollten Flottenleiter ihren Fokus auf die Schadensteuerung und die Optimierung der wirtschaftlichen Folgekosten legen.

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Das Schadenmanagement nimmt nicht nur einen erheblichen Teil der Zeit im Flottenmanagement in Anspruch, sondern stellt auch einen bedeutenden Kostenfaktor dar. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die zunehmende Komplexität moderner Fahrzeuge sowie die damit verbundenen Reparaturkosten sind entscheidende Faktoren für den Anstieg der Schadenkosten. Heutige Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die für ihre Assistenzsysteme erforderlich sind, und der Trend geht hin zu höherwertigen
und besser ausgestatteten Modellen in der Flotte. Diese fortschrittlichen Fahrzeugtechnologien unterstützen zwar die Fahrer und tragen dazu bei, Schäden zu vermeiden oder zu minimieren. Doch genau hier liegt das Problem: Diese Technologien machen Reparaturen komplexer und kostspieliger, da beispielsweise die genannten zusätzlichen Sensoren die Kosten selbst für einen einfachen Parkrempler erheblich in die Höhe treiben können.
Die Kosten für einzelne Bauteile sind ebenfalls gestiegen. Neben den erhöhten Preisen für Ersatzteile können aufgrund von Lieferengpässen Verzögerungen bei der Verfügbarkeit von Komponenten auftreten. Dies führt insbesondere in der Transportlogistik zu einem Anstieg der Gesamtkosten im Schadenfall. Zudem kommen die gestiegenen Lohnnebenkosten, die sich ebenfalls in den Rechnungen niederschlagen. Das Schadenmanagement hat somit einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten des Fuhrparks.
Digitalisierung
Im Rahmen des Schadenmanagements müssen zahlreiche Prozesse initiiert, begleitet und überprüft werden, darunter die Schadenaufnahme, die Reparatursteuerung und die Rechnungsabwicklung. Idealerweise erfolgt zudem eine persönliche Betreuung der Fahrer, die Erstellung bedarfsgerechter Versicherungskonzepte sowie die rechtliche Absicherung. An dieser Stelle kann die Digitalisierung des gesamten Prozesses von großem Nutzen sein, da sie das Schadenmanagement effizienter und schneller gestaltet. Verantwortliche haben die Möglichkeit, die Abläufe zu optimieren und somit Zeit und Kosten zu sparen. Doch wie genau trägt die Digitalisierung zur Verbesserung des Schadenmanagements bei? Moderne, softwaregestützte Lösungen ermöglichen es, die Komplexität des Schadenprozesses zu bewältigen. Diese Softwarelösungen behalten die Fahrzeugkosten sowie die einzelnen Abläufe im Blick, sodass alle Beteiligten jederzeit und überall informiert sind. Besonders bei der Schadenbeurteilung und der Freigabe von Reparaturen beschleunigt die Digitalisierung den Prozess.
Outsourcing des Schadenmanagement

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Ausgabe 2/2025

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Das eigenständige Schadenhandling, selbst mit digitalen Lösungen, kann trotz sorgfältiger Vorbereitung einen erheblichen Arbeitsaufwand mit sich bringen. Ein optimales Schadenmanagement erfordert viel Zeit und Mühe: Die sach- und fachgerechte Reparatur von Fahrzeugen stellt eine große Herausforderung dar, die sowohl Erfahrung als auch Ressourcen benötigt. Viele Unternehmen verfügen nicht über die personellen Kapazitäten, um den Aufwand der Schadenbearbeitung zu bewältigen. Zudem kann das erforderliche Fachwissen in den Bereichen Schadenregulierung, Recht und Versicherung nicht als selbstverständlich angesehen werden. In diesem Zusammenhang kann das Outsourcing des Schadenmanagements eine sinnvolle Lösung darstellen. Externe Dienstleister bieten spezialisierte und professionelle Unterstützung, die es Fuhrparkmanagern ermöglicht, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und gleichzeitig die Gesamtkosten des Fuhrparks zu senken. Durch ihren hohen Grad an Spezialisierung, Professionalität und Vernetzung sind sie in der Lage, Prozesse effizient zu gestalten, was wiederum zu einer schnellen, unkomplizierten und kosteneffizienten Abwicklung von Schäden führt. Zudem haben sie einen deutlich höheren Durchlauf an Schadenfällen und profitieren daher bei Einkauf und Verhandlung von großen Reparaturvolumina. Dies ermöglicht es ihnen, bessere Konditionen auszuhandeln als einzelne Fuhrparks mit weniger Schadenfällen.
Risikomanagement
Das Risikomanagement ist ein zentraler Bestandteil des Schadenmanagements und spielt eine entscheidende Rolle bei der Minimierung von Fahrzeugschäden sowie der Reduzierung der damit verbundenen Kosten. Insbesondere innerhalb der eigenen Flotte erweist sich der Einsatz von Risikomanagern als äußerst wertvoll, wenn eine auffällig hohe Anzahl an Unfällen auftritt. Diese Fachleute analysieren die Schadenschwerpunkte und entwickeln maßgeschneiderte Risikomanagement-Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse der Fahrer abgestimmt sind und aktuelle Daten berücksichtigen.
Ein effektives Risikomanagement umfasst dabei eine Vielzahl von Prozessen, die optimal gestaltet werden müssen, um die Schadenquoten zu minimieren. Dazu gehört die Analyse von Schadenschwerpunkten sowie die Entwicklung von Handlungsempfehlungen als präventive Maßnahmen. Durch gezielte Unterweisungen und Schulungen der Fahrer können Schäden nachhaltig reduziert werden. Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen, wie Fahrsicherheitstrainings und Online-Fahrzeugunterweisungen, tragen dazu bei, die Fahrer für aufmerksames und sicheres Fahren zu sensibilisieren. Auch die Anpassung der Dienstwagenordnung sowie der Fuhrparkrichtlinien sind entscheidende Schritte zur Optimierung des Risikomanagements. Diese Maßnahmen fördern das Bewusstsein der Mitarbeiter für den verantwortungsvollen Umgang mit Firmeneigentum und tragen zur Unfallvermeidung bei.
Fazit: Die Kombination aus einem effizienten Schadenmanagement und einem individuellen Risikomanagement kann die Gesamtkosten des Fuhrparks erheblich senken. Fuhrparkleiter sollten dabei stets die spezifischen Rahmenbedingungen ihrer Flotte berücksichtigen.

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