Abseits des Firmenwagens

In Zeiten überfüllter Straßen, Parkplatzengpässen und schlechter Luftqualität entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, alternative Verkehrsmittel für ihren Arbeitsweg zu nutzen, anstatt auf das Firmenfahrzeug zurückzugreifen. Dazu gehören Bus und Bahn, Diensträder, Sharing-Angebote sowie Kombinationen verschiedener Verkehrsmittel.

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Ein gut durchdachtes Mobilitätsmanagement ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter effektiv zu unterstützen. Alle Beteiligten profitieren davon: Die Mitarbeiter fördern ihre Gesundheit, die Umwelt wird geschont, und das Unternehmen spart nicht nur Kosten, sondern verbessert auch sein Image. Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu motivieren können, die vielfältigen Mobilitätsangebote zu nutzen, hängt entscheidend von der Gestaltung dieser Angebote ab.

Carsharing

Carsharing ist ein Mobilitätskonzept, das Nutzern die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen ermöglicht. Autos können stunden- oder tageweise gemietet werden, was eine flexible und kosteneffiziente Alternative zum eigenen Fahrzeug darstellt. Carsharing reduziert nicht nur Verkehr und Emissionen, sondern entlastet auch Parkplätze in städtischen Gebieten.

Die Anmietung erfolgt über einen Rahmenvertrag, der es den Nutzern ermöglicht, jederzeit ein Fahrzeug abzuholen und zurückzugeben. Die Abrechnung erfolgt nach Mietdauer und gefahrenen Kilometern im „Pay as you drive“-Modell, wobei alle Kosten, einschließlich Kraftstoff, in den Tarifen enthalten sind. Tankkarten ermöglichen das Betanken auf Kosten des Betreibers, der zudem für Reinigung, Pflege, Wartung und Reparatur der Fahrzeuge verantwortlich ist.

Carsharing bietet Unternehmen eine effiziente Lösung zur Deckung ihres Fahrzeugbedarfs, insbesondere wenn eigene Fahrzeuge nicht ständig genutzt werden. Häufig sind spezielle Business-Tarife günstiger als herkömmliche Mietwagenkonditionen. In größeren Unternehmen können Carsharing-Fahrzeuge helfen, Spitzenlasten abzudecken, während kleinere Unternehmen ihren gesamten Fuhrpark möglicherweise durch Carsharing ersetzen können.

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Es gibt zwei Carsharing-Modelle: das stationsbasierte und das FreefloatingModell. Beim stationsbasierten Modell stehen die Fahrzeuge an festen Stationen zur Verfügung, die im Voraus reserviert werden können. Nach der Nutzung müssen sie an denselben Stationen abgestellt werden. Im Gegensatz dazu sind Freefloating-Fahrzeuge in der Stadt verteilt, können kurzfristig reserviert und innerhalb eines festgelegten Gebiets abgestellt werden.

Stationsbasiertes Carsharing eignet sich ideal für betriebliche Fahrten, da es im Voraus reservierbar ist, eine größere Fahrzeugauswahl bietet und bei längeren Fahrten kostengünstiger ist. Freefloating hingegen ist optimal für spontane Kurzfahrten in der Innenstadt.

Unternehmen können von Blockbuchungen profitieren, bei denen ein Fahrzeug für bestimmte Zeiträume reserviert wird. So haben Mitarbeiter jederzeit Zugriff auf das Fahrzeug, was dem Carsharing-Auto den Charakter eines eigenen Poolfahrzeugs verleiht. Anbieter von stationsbasierten Fahrzeugen sind oft bereit, neue Stationen in der Nähe oder auf dem Firmengelände einzurichten. Kleinere Unternehmen können sich zudem zusammenschließen, um gemeinsam eine neue Station zu gründen.

Corporate-Carsharing

Corporate-Carsharing bezeichnet das interne Fahrzeugpooling in Unternehmen, unterstützt durch moderne Dispositionssoftware und professionelle Dienstleister. Es umfasst die Bereitstellung und Verwaltung von Fahrzeugen, die Mitarbeiter sowohl dienstlich als auch privat nutzen können, sowie die Abrechnung der Nutzung. Die erforderliche Software und Hardware zur Verwaltung des Fahrzeugpools wird bereitgestellt, sodass das Unternehmen keinen zusätzlichen Aufwand hat.

Die Software optimiert die Reservierung, Disposition, Handhabung und Abrechnung im Vergleich zu traditionellen Fahrzeugpools. Fahrzeugbestände und verfügbare Kapazitäten sind transparent einsehbar, während Optimierungsalgorithmen die Disposition automatisieren. Je nach Nutzungsprofil können bis zu 20 Prozent der Fahrzeuge eingespart werden.

Fahrzeuge können entweder vom Dienstleister oder direkt vom Unternehmen beschafft und betrieben werden. Die Fahrzeugkosten werden eins zu eins an das Unternehmen weitergegeben, während die Abrechnung für Dienstleistungen und Software modular erfolgt.

Es können verschiedene Tarife für die Fahrzeugnutzung festgelegt werden, die sowohl zeit- als auch fahrleistungsabhängige Elemente enthalten. Dies fördert eine gleichmäßigere Auslastung und ermöglicht spezielle Tarife für die private Nutzung am Abend und an Wochenenden. Beide Aspekte sollten sorgfältig berücksichtigt werden, um unerwünschte Lenkungseffekte zu vermeiden.
Um geldwerte Vorteile zu vermeiden, sollten die Miettarife für Mitarbeiter marktübliche Preise oder zumindest die vollen Kilometerkosten des Fahrzeugs abdecken. Eine intensivere Nutzung der Fahrzeuge ermöglicht es dem Unternehmen und den Mitarbeitern, von sinkenden Kilometervollkosten zu profitieren. Die Einnahmen aus der Vermietung an Mitarbeiter fließen nahezu vollständig an das Unternehmen zurück.

Die Überprüfung der Führerscheine erfolgt bei jedem Ausleihvorgang, wenn der RFID-Führerschein als Zugangsmedium genutzt wird. Zudem können die Führerscheine von Mitarbeitern, die normalerweise keinen Zugang zu Poolfahrzeugen haben, halbjährlich kontrolliert werden.

Firmenrad

Der Ländererlass vom 23. November 2012 regelt die steuerliche Behandlung der privaten Nutzung von Firmenfahrrädern gleichwertig zur Nutzung von Pkw. Arbeitgeber müssen den geldwerten Vorteil monatlich mit einem Prozent des aufgerundeten Bruttolistenneupreises versteuern. Die Versteuerung des täglichen Arbeitsweges entfällt. Wird das Dienstrad zusätzlich ohne Abzüge im Buttogehalt abgegeben, entfällit jedoch die Versteuerung eines geldwerten Vorteils vollständig.

Im Rahmen des Gehaltsumwandlungsmodells werden Fahrzeuge für drei Jahre geleast, wobei die Leasingrate direkt vom Bruttogehalt abgezogen wird. Der geldwerte Vorteil wird anschließend zum Bruttogehalt hinzugerechnet. Durch Einsparungen bei Lohnsteuer, Sozialabgaben und Mehrwertsteuer ist das Firmenrad etwa 30 bis 40 Prozent günstiger als ein herkömmlicher Kauf. Die Möglichkeit der Ratenzahlung steigert zudem die Bereitschaft der Mitarbeiter, einen Vertrag für ein Firmenrad abzuschließen.

Die Leasingrate basiert auf einem Restwert von 10 Prozent und einer Nutzungsdauer von drei Jahren. Der Nutzer muss das Fahrrad nach Vertragsende in gebrauchsfähigem Zustand zurückgeben. Am Ende der Leasingperiode erhält der Mitarbeiter ein Kaufangebot, jedoch ohne verbindliche Zusicherung des Kaufpreises.

Viele Arbeitgeber bieten das Firmenradmodell nur Mitarbeitern mit unbefristetem Arbeitsvertrag an, um den administrativen Aufwand zu minimieren. Bei vorzeitigem Ausscheiden eines Mitarbeiters und Nichtübernahme des Leasingvertrags können erhebliche Kosten entstehen. Befristete Mitarbeiter können teilnehmen, wenn sie schriftlich bestätigen, den Vertrag zu übernehmen.

S-Pedelecs, die Zulassungs- und Führerscheinpflicht haben, sind oft ausgeschlossen. Geleaste Fahrräder müssen versichert werden. Arbeitgeber können entweder die Angebote des Leasinggebers nutzen oder eine eigene Versicherung abschließen. Eine Nutzung der Hausratversicherung der Mitarbeiter ist nicht möglich, da diese nicht als Eigentümer der Fahrräder gelten. Zudem haben Hausratversicherungen häufig einen begrenzten Leistungsumfang.

Radverleihsysteme

Fahrrad- und Pedelec-Sharingsysteme ähneln Carsharing-Systemen. Buchung und Abrechnung erfolgen über Software, während Übergabe und Rückgabe automatisiert ablaufen. Die Hardware kann je nach Anbieter variieren.

Öffentliche Fahrradverleihsysteme sind meist auf bestimmte Stadtgebiete beschränkt, ermöglichen jedoch in einigen Fällen auch die stadtübergreifende Ausleihe und Rückgabe. Die Fahrräder können gegen monatliche oder jährliche Pauschalen sowie nutzungsabhängige Gebühren genutzt werden; oft sind die ersten 30 Minuten kostenlos. Die Rückgabe ist an allen Stationen innerhalb des Stadtgebiets möglich. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 bis 20 km/h können Strecken von etwa sieben Kilometern ohne zusätzliche Kosten zurückgelegt werden. In vielen Städten entfällt die Pauschale für Inhaber von ÖPNV-Jahresabonnements oder Bahncards, oder sie erhalten einen Rabatt. Erst bei einer Nutzung von mehr als 30 Minuten fallen zusätzliche Gebühren an. Die Buchung erfolgt entweder über eine App oder an einem Terminal an der Vermietstation; langfristige Reservierungen sind in der Regel nicht möglich.

Fahrrad- und Pedelec-Verleihsysteme eignen sich hervorragend für große Werksgelände, um verschiedene Liegenschaften zu verbinden und den Zugang zu wichtigen Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs zu gewährleisten. Verleihstationen auf öffentlich zugänglichem Gelände bieten zudem einen Mehrwert für die umliegende Gemeinschaft. Eine benutzerfreundliche Gestaltung ist entscheidend für hohe Akzeptanz und Nutzungsrate.
 

 

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