Platz in Hülle und Fülle

Die absoluten Boomsegmente sind SUVs und Geländewagen: Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) machen diese beiden Fahrzeugkategorien im Jahr 2024 beeindruckende 41,5 Prozent der Neuzulassungen aus und sind damit unangefochten die gefragtesten Modelle auf dem Markt. An zweiter Stelle folgt die Kompaktklasse mit lediglich 18,7 Prozent. Was früher in Flotten als reines Funktionsfahrzeug für den Einsatz abseits befestigter Straßen galt, hat sich zunehmend zu einem Motivationsfahrzeug entwickelt, das immer häufiger in Fuhrparks Einzug hält. Dies ist nicht zuletzt auf die Betriebskosten zurückzuführen, die sich zunehmend denen von Limousinen- oder Kombimodellen in derselben Klasse annähern. Zudem lassen sich die Wünsche nach Individualisierung in dieser Fahrzeugkategorie hervorragend umsetzen.

Aber der Vergleich von SUVs gestaltet sich als herausfordernd: Allein die Größe reicht nicht aus, um sie sinnvoll zu kategorisieren. Es gibt erhebliche Unterschiede in der Leistung, den Funktionen und dem Komfort, um nur einige Aspekte zu nennen. Da wir uns auf das Segment „Full-Size SUV“ konzentrieren, haben wir aus der Vielzahl der derzeit auf dem deutschen Markt verfügbaren SUVs eine gemeinsame Basis gebildet. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt werden in der für uns relevanten Kategorie insgesamt 46 Modelle als Geländewagen geführt. Darüber hinaus kommen aus dem SUV-Segment, das aktuell etwa 127 Modelle umfasst, noch einige weitere Fahrzeuge hinzu. Ein gemeinsames Merkmal dieser Modelle ist eine Länge von mehr als 4,85 Metern, wodurch wir auf insgesamt 52 relevante Modelle kommen. Diese können Sie in unserer umfassenden Übersicht bequem als PDF einsehen.

Das Geländewagen- und SUV-Segment ist keineswegs neu, was sich daran zeigt, dass die meisten Modelle bereits in mindestens der zweiten Generation angeboten werden. Zu den Altmeistern und echten Geländefahrzeugen zählen der Land Rover Defender, die Mercedes G-Klasse und der Jeep Wrangler. Das ursprüngliche Modell des Land Rover wurde seit 1948 – damals lediglich unter dem Namen Land Rover – produziert und über die Jahrzehnte hinweg kontinuierlich technisch verfeinert. Die markante, kastenförmige Karosserie mit den runden Scheinwerfern blieb dabei weitgehend unverändert.

Am anderen Ende des Spektrums finden sich jedoch auch neuere Modelle wie der Hyundai IONIQ 9, für den zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch kein Preis bekannt gegeben wurde. Der Südkoreaner wurde erstmals auf der LA Auto Show im vergangenen Jahr präsentiert und Anfang 2025 in Südkorea sowie den Vereinigten Staaten eingeführt, wo das größte IONIQ-Modell auch gefertigt wird. Im Juni werden dann die Preise für Deutschland und die anderen europäischen Märkte bekannt gegeben, und die Bestellbücher sollen geöffnet werden.

Bedeutung dieses Segments
Große SUVs sind zwar oft umstritten, wenn es um ihren Ressourcenverbrauch geht, doch ihre Beliebtheit bleibt ungebrochen. In Bezug auf die Umweltverträglichkeit von SUVs herrscht jedoch häufig Unwissenheit, wie am Beispiel des Mercedes-Benz GLE in seinen Diesel-Varianten deutlich wird. Mit einem durchschnittlichen WLTP-Verbrauch von 6,9 Litern (300 d 4MATIC 9G-TRONIC) beziehungsweise 7,6 Litern (450 d 4MATIC 9G-TRONIC) kann er kaum als durstiger Riese bezeichnet werden. Dabei ist der Schwabe mit einer Länge von etwas mehr als 4,9 Metern alles andere als ein kleines Fahrzeug. Mit 289 beziehungsweise 387 PS gehört er zudem nicht zu den schwächsten Vertretern in unserer Übersicht. Auch die zahlreichen Plug-in-Hybride sollten nicht vergessen werden, vorausgesetzt, das Ladekabel bleibt nicht nur im Kofferraum oder gar in der Garage ungenutzt liegen. Darüber hinaus gibt es auch eine Vielzahl rein elektrischer Vertreter, die in diesem Segment erhältlich sind.

Überraschenderweise punkten die elektrifizierten Full-Size-SUVs im Preissegment, auch wenn der Mazda CX-80 2.5 e-Skyactiv PHEV AWD Automatik mit einem Nettopreis von 47.268,91 Euro nicht gerade als Schnäppchen gilt. Dennoch überzeugt er mit einer beeindruckenden Serienausstattung, die unter anderem LED-Scheinwerfer, eine automatische Geschwindigkeitsregelanlage und ein 12,3-Zoll-Infotainment-Farbdisplay mit Touch-Funktion umfasst.

Allerdings sollten wir den Begriff „Schnäppchen“ relativieren und auch die andere Seite der Medaille betrachten: Edelmarken wie Alpina, Aston Martin, Bentley, Ferrari und Rolls-Royce bieten ebenfalls Modelle in diesem Segment an. So bewegt sich der Ferrari Purosangue (F1-Schaltung) mit einem Nettopreis von 318.380,67 Euro bereits in einer ganz anderen Preisklasse – fast das Siebenfache des Mazda CX-80. Auch der Rolls-Royce Cullinan 6.8 V12 Black Badge Automatik, ein wahres Schwergewicht mit einer Außenlänge von 5,34 Metern, ist in dieser Preiskategorie zu finden und kostet 306.571,43 Euro netto.

Wer bei diesen Preisen bereits ins Schwitzen kommt, sollte sich bewusst machen, dass dies lediglich die Preise für die Fahrzeuge in Serienausstattung sind. Zum „Glück“ sind beide Modelle bereits für mehrere Monate ausverkauft, sodass man, wenn man möchte, genügend Geld für diese Fahrzeuge beiseitelegen kann oder sich mit den Händlern über mögliche Sonderwünsche austauschen kann, um seinen Traumwagen in Zukunft im eigenen Hof oder besser gesagt in der Sammlung stehen zu haben.

Leistung satt
Lassen Sie uns ein Thema ansprechen, das auch für den durchschnittlichen gewerblichen Kunden von Bedeutung ist: die Leistungsdaten. Unsere zehn Segmentvertreter, die wir in der Printversion vorstellen, sind keineswegs leichte Fahrzeuge – bei einer Länge von mindestens 4,85 Metern ist das auch wenig überraschend. Daher ist es selbstverständlich, dass ein solches Fahrzeug über ausreichend PS verfügen muss, um ordentlich in Fahrt zu kommen: 200 Diesel-PS, wie beim Land Rover Defender D200 AWD Automatik, sind hier das Minimum.

Ähnlich wie beim Preis scheint es im Hinblick auf die Leistung im Segment der Full-Size SUVs kaum Grenzen zu geben: Kürzlich wurde eine OCTA-Version des Defenders vorgestellt, die es schafft, die Tachonadel innerhalb von nur vier Sekunden aus dem Stand auf die 100-km/h-Marke zu katapultieren. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um das Aggregat mit 200 Diesel-PS, sondern um einen Bi-Turbo mit beeindruckenden 635 PS und 750 Nm Drehmoment, der diese Leistung zuverlässig erbringt.

Unter den zehn Fahrzeugen hat nur eines noch mehr Leistung zu bieten: der Porsche Cayenne Turbo E-Hybrid Tiptronic S mit satten 739 PS. Mit dieser Power wird der Zuffenhausener mit seinen 2.645 kg Leergewicht in nur 3,7 Sekunden auf Landstraßentempo beschleunigt und erst bei 295 km/h (Anmerkung der Redaktion: natürlich nur auf der Autobahn oder der Rennstrecke) in der Beschleunigungsarie unterbrochen. Welche Werte sich aus den 4,8 Litern Super und den 20,0 kWh pro 100 km (kombinierter WLTP-Verbrauch) ergeben, steht sicherlich auf einem anderen Papier.

Abschließend möchten wir Ihnen noch einige Worte zu unserer neuen Segmentübersicht mit auf den Weg geben: Seit der Ausgabe 5/2024 widmen wir uns in jeder Ausgabe einem neuen Segment. Der wesentliche Unterschied zum bisherigen Flottenmanagement-Kostenvergleich besteht darin, dass wir hierbei nicht auf die Kalkulierbarkeit in bestimmten Leasingkonfiguratoren Rücksicht nehmen müssen. Dies ermöglicht uns, Ihnen eine authentische Übersicht eines Segments zu präsentieren. In der Komplettansicht (einfach den QR-Code mit Ihrem Smartphone scannen) finden Sie beispielsweise auch „Firmenwagenexoten“ wie den ALPINA XB7, Aston Martin DBX, Bentley Bentayga, Ineos Grenadier oder Lamborghini Urus – um nur einige Beispiele zu nennen. Darüber hinaus haben wir keine Einschränkungen hinsichtlich Antrieb, Leistung und Preis vorgenommen. Scannen Sie einfach den QR-Code mit Ihrem Smartphone und lassen Sie sich in die Welt der Full-Size SUVs entführen.