Welcher Dienstwagen darf es sein?

Die Car Policy, oder auch Dienstwagen-Richtlinie genannt, regelt so ziemlich alles rund um den erlaubten Firmenwagen. Das kann interessant, aber manchmal auch heikel sein. Denn es geht ebenso um Befindlichkeiten und Motivation.

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Wer sich als Arbeitnehmer ein bisschen auskennt in der Welt der Car Policies und auch noch Autos mag, dürfte seinem nächsten Job mit Dienstwagenberechtigung mit einer leichten Anspannung entgegensehen. Grund – natürlich die Car Policy. Mit dieser regelt das Unternehmen wirklich alle Belange rund um den Dienstwagen. Und die Dienstwagen sind ja quasi das Aushängeschild des Unternehmens, jedenfalls kann man das so sehen. Es beginnt schon mit der Markenauswahl. Nicht wenige Firmen, die in Deutschland ansässig sind und auch hier das meiste Geld verdienen, möchten die Botschaft senden, die deutsche Autoindustrie zu unterstützen. Also fallen etliche Importmodelle schon mal weg. Oft gibt es allerdings die Ausnahme, dass Importmarken deutscher Autokonzerne erlaubt sind.

Dafür gibt es dann in anderen Bereichen Einschränkungen. Wer auf eine freie Farbwahl hofft, wird oft enttäuscht.

Meistens erlauben die Unternehmen bloß gedeckte Farben und nichts Schrilles. Der Grund liegt auf der Hand. Ein guter Fuhrparkmanager denkt immer auch wirtschaftlich. Und die meistgefragten Farben sorgen eben für einen geringen Wertverlust bei der Weitervermarktung des fahrbaren Untersatzes. Beim Thema Ausstattung freilich gibt es diverse Motivationen, warum bestimmte Features an Bord sein müssen – und andere eben nicht. Die Sicherheitsthematik ist selbsterklärend. Und auch die Freisprecheinrichtung ist ein Muss, denn das Telefonieren ohne entsprechende Ausrüstung verbietet sich nicht bloß von selbst, es ist überdies justiziabel. Doch über die Zeit ändern sich auch die Moden und die Technik. Heute muss es nicht mehr die Freisprecheinrichtung sein, sondern eher die Smartphone-Integration. Welches Auto verfügt heutzutage etwa nicht über Klimaanlage oder ein Stabilitätsprogramm? Bei den Komfort- und Sicherheitsvorrichtungen sieht es dagegen schon anders aus. Ein aktiver Tempomat beispielsweise ist in den unteren Klassen oft nicht serienmäßig – kann aber dabei helfen, Unfallschäden zu vermeiden. Dieser Posten sollte in eine gute Car Policy.

Heimische Marken im Vorteil

Doch die Car Policy drückt noch so viel mehr aus. Es kann beispielsweise festgelegt werden, welche Mitarbeiter welche Fahrzeugklassen bekommen dürfen. Somit ist das Dienstwagenthema auch ein hierarchischer Themenkomplex. Mit solchen Regelungen trifft das Unternehmen beispielsweise eine Entscheidung über seinen Außenauftritt. Schließlich ist es eine sensible Angelegenheit, mit welchem Fahrzeug der Außendienstler zum Kunden fährt. Und es muss ja nicht immer der Außendienstler sein mit dem Kundenkontakt. Kommt dort ein leitender Mitarbeiter oder vielleicht bloß jemand vom Kundendienst? Es kann aber auch ganz andere Gründe haben, warum das Unternehmen eine bestimmte Marke wählt. Vielleicht gibt es spezielle Konditionen bei der Wartung oder einfach ein dichtes Servicenetz. Hier haben heimische Marken definitiv einen Vorteil gegenüber Importmarken. Darüber hinaus kann sich der Standortvorteil eines bestimmten Autohauses positiv auswirken und in der Car Policy formuliert werden.

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Was große Unternehmen tendenziell nicht mögen, sind exotische Fahrzeuge in schrillen Farben mit ungewissem Ausgang beim Wiederverkauf. Gute Angebote bei Flottenservices hingegen geben satte Pluspunkte für die Eignung. Insbesondere hiesige Hersteller mit großen Flotten bereits im Markt unterhalten beispielsweise Großkundencentren. Der Kontakt zu ausgewählten Ansprechpartnern sorgt für eine reibungslose Kommunikation zwischen Dienstleister und dem Kunden, jedenfalls im optimalen Fall. Allerdings nicht nur – denn solche speziellen Center für Flottenkunden unterbreiten ihren Klienten oft auch Angebote, die sie anderswo vielleicht nicht bekommen. Das könnten beispielsweise maßgeschneiderte Wartungspakete sein. Oder aber ein exklusiver Reifenservice.

Allerdings regelt die Car Policy auch die Rechte und Pflichten der Fahrzeugnutzer. Wer darf mit dem Auto fahren? Beispielsweise auch der Partner oder die Partnerin des Dienstwagenberechtigten, aber möglicherweise eben keine fremde dritte Personen. Auch kleinteilige Regelungen werden hier vermerkt. So gibt es Unternehmen, die ihren Mitarbeitern erlauben, in ganz Europa zu laden oder zu tanken. Manche Firmen wiederum beschränken das Laden oder Tanken auf Deutschland. Fällt aber eine Dienstfahrt ins Ausland an, sieht die Sache wiederum anders aus.

Der Fuhrpark ist das Aushängeschild

Doch noch einmal zurück zum Aushängeschild. Und in diesem Kontext wird auch die Elektromobilität noch spannend. Das Unternehmen muss sich die Frage stellen, welche Signale es mit seinem Fuhrpark senden möchte. Geht es um eine ökologische Ausrichtung? Um einen wirtschaftlichen Schwerpunkt? Soll das Unternehmen Erfolg repräsentieren oder den Mitarbeitern viel Flexibilität bei der Dienstwagenauswahl bieten? Spannend ist in diesem Zusammengang die ökologische Ausrichtung.

Vielleicht denken Firmen ja Ökologie und Wirtschaftlichkeit zusammen. Dann wäre eine Elektroautostrategie vielleicht gar nicht so falsch. Und mit den aufkommenden elektrischen Antrieben gibt es gleich wieder neue Aspekte zu berücksichtigen, die sich wiederum in der Car Policy wiederfinden könnten. Im Gegensatz zu Verbrennern gibt es beim batterieelektrischen Fahrzeug eine durch das Akku- und Ladesystem bedingte Schwankung in der Praxistauglichkeit. Und zwar sollte man bei Kompakt- und teilweise auch Mittelklassefahrzeugen sehr genau im Blick haben, wie es um die Ladeperformance bestellt ist. Es macht Sinn, dies auch im Dienstwagenregelwerk zu formulieren. Auf diese Weise kann nämlich sichergestellt werden, dass der Fuhrparkmanager für eine bestimmte Klientel im Unternehmen auch die richtigen Fahrzeuge ordert. Akkugröße sowie die Ladeleistung könnten als Wert fixiert werden. Oder aber die angegebene Ladedauer von 10 bis 80 Prozent Ladestand.

Gerade Personen mit hohen täglichen Kilometerlaufleistungen sind schließlich auf eine gute Ladeperformance angewiesen. Ist das Laden zu umständlich, wächst womöglich der Frust des Mitarbeiters, infolgedessen seine Performance zu sinken droht. Wer einen Dienstwagen fährt, ohne eine Außendienstfunktion innezuhaben, muss es mit der Ladeperformance je nach individueller Lebenssituation gegebenenfalls nicht so genau nehmen.

Die Car Policy kann dem Unternehmen freilich auch Geld sparen, indem man die Mitarbeiter zum batterieelektrischen Fahrzeug lotst. Der größte Hebel ist hier die auf 0,25 Prozent (vom Bruttolistenpreis) reduzierte Dienstwagensteuer – gilt derzeit für Fahrzeuge mit einem Bruttolistenpreis von bis zu 70.000 Euro – sowie die Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer bis Ende 2030. Allerdings gibt es einige Dinge, auf die man achten sollte – ebenfalls in der Dienstwagenrichtlinie festzuhalten. Bei Mitarbeitern ohne Lademöglichkeit zu Hause könnte es teuer werden für das Unternehmen, falls der Ladetarif nicht sorgfältig ausgewählt wird. Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten bestehen darin, bestimmten Dienstwagennutzern einen Plug-in-Hybrid zur Verfügung zu stellen, falls der für das individuelle Nutzungsprofil besser geeignet sein könnte. Und immerhin wird der private Fahranteil bei dieser Antriebsart auf Grundlage des halbierten Bruttolistenpreises pauschal abgegolten – so gesehen ist das immerhin eine monetäre Verbesserung gegenüber dem reinen Verbrenner. Andererseits erlaubt der Diesel höhere Reichweiten und erfreut durch günstigere Betriebskosten bei Langstreckeneinsatz. Um diesen Zielkonflikt aufzulösen, gibt es ja noch den Diesel-Plug-in-Hybrid.

Car Policy entfaltet Lenkungswirkung

Es bestehen jede Menge Möglichkeiten, über die Car Policy eine Lenkungswirkung zu generieren. Mit einer durch den Fuhrparkmanager vorgenommenen Modellbeschränkung lässt sich durch die Auswahlmöglichkeit attraktiver Elektromodelle eine Schwerpunktsetzung erzielen. Entscheidet sich der Flottenmanager dagegen, seinen Mitarbeitern möglichst viel Flexibilität zu lassen bei der Dienstwagenauswahl, fällt die Car Policy weniger komplex aus. Auch das kann positiv auf das Unternehmen einzahlen. Schließlich sind Dienstwagen ein hoher Motivationsfaktor. Denn noch immer ist das Auto Statussymbol, und oft liegt der durch das Unternehmen angeschaffte Dienstwagen außerhalb der finanziellen Möglichkeiten des Mitarbeiters. Nur bei der Farbgebung dürfte der Flottenmanager vermutlich eher kein Auge zudrücken, denn welche Firma möchte sich schon eine Standuhr ans Bein binden, also ein Auto, dessen Wiedervermarktungschancen extrem schlecht stehen

Letztlich sorgt der Fuhrparkmanager mit einer ausgewogenen Car Policy für eine Balance zwischen einer möglichst kosteneffizienten Anschaffung inklusive Betrieb des Fahrzeugparks sowie der Zufriedenheit des Mitarbeiters. Denn Autos bereiten den Mitarbeitern in den meisten Fällen immer noch große Freude.

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