Die mobilen Dienste der Fahrzeughersteller

<p>Über eine App der Familie Zugang zum eigenen Fahrzeug gewähren oder die Fahrzeugumgebung aufzeichnen lassen. Die Apps der meisten Autohersteller leisten heutzutage weitaus mehr, als nur den aktuellen Tankfüllstand anzuzeigen. Ob diese zahlreichen neuen Funktionen am Ende sinnvoll sind oder eine Spielerei, ist hierbei natürlich dem Halter überlassen. Welche Features diese Apps unter anderem bieten, erfahren Sie hier.</p>

Die mobilen Dienste der Fahrzeughersteller
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Ordnung ist das halbe Leben 
In puncto Planung und Organisation stellen Apps oft eine Unterstützung dar. So lassen sich zum Beispiel in einigen Apps ganze Trips planen. Geplant werden kann hierbei von überall, egal ob zu Hause auf dem Sofa oder im Büro. Sobald die Planung abgeschlossen ist, kann die Route mit nur einem Tippen direkt in das Fahrzeug befördert werden. Dies spart Zeit und erweist sich als sehr praktikabel.

Bei Mercedes-Benz liest die „Mercedes me“-App den Reifendruck oder den Zustand der Bremsbeläge aus. Opels „myOpel“ teilt bei Bedarf den Standort mit ausgewählten Nutzern und „myAudi“ funktioniert als externe Erweiterung des Bordcomputers.

Alle Apps halten für den Fahrer nützliche Informationen über sein Fahrzeug bereit, so zum Beispiel das Abfragen des Tankinhalts und der damit verbundenen Restreichweite. Dies kann gerade in Bezug auf die Elektromobilität ein sehr sinnvolles Feature sein. Die Apps von Jaguar, Hyundai und Kia öffnen und verriegeln die Fahrzeugtüren, bei MINI und Mercedes-Benz kann zusätzlich die Ölund Wassertemperatur geprüft werden. Wer herausfinden möchte, wo genau sein Wagen geparkt ist, kann einen kurzen Blick in die App werfen und den gespeicherten Standort sehen. Und wer das Auto nicht findet, kann es hupen lassen und die Scheinwerfer einschalten.

Sicherheitsfaktor App 
Ein mühevolles Einund Aussteigen in engen Garagen gehört mit verschiedenen Parkassistenten der Vergangenheit an. Der „Remote Smart Parking Assist“ von Kia, das „Remote Control Parking“ von BMW oder der „Remote Park-Pilot“ von Mercedes-Benz vereinfachen in manchen Situationen wie bei engen Parklücken das Einund Ausparken. Dabei wird das Auto über die jeweilige App auf dem Smartphone ferngesteuert. Um diese komfortablen Systeme nutzen zu können, muss sich der Fahrer mit seinem Smartphone in einem Bereich von circa drei Metern um das Fahrzeug befinden und vor dem Ausparken das Fahrzeug entriegeln. Danach kann er die Verbindung zu seinem Smartphone herstellen und eines der verfügbaren Ausparkmanöver auswählen. Vor dem Einparken wählt der Nutzer eines der infrage kommenden Parkszenarios – Queroder Längsparken, links oder rechts, vorwärts oder rückwärts. Für enge Parkhäuser eignet sich dieses Feature bislang jedoch nicht, denn nicht alle Fahrzeuge verfügen über die Parkunterstützung per Smartphone und verwehren somit anderen Fahrern den Zugang zu ihrem eigenen Fahrzeug. Für Personen, die in ihrer Bewegungsfreiheit beeinträchtigt sind, wird jedoch so das Ein-und Aussteigen manchmal überhaupt erst ermöglicht.

Für alle, die Wert auf Sicherheit auch außerhalb des Fahrzeugs legen, bietet BMW die „Remote 3D View“ an. Hier kann per Smartphone die Umgebung des geparkten Fahrzeugs aus der Ferne in Echtzeit eingesehen werden. Für den Onlinezugriff werden SIM-Karten in das Auto verbaut – das Kamerabild rechnet der Bordcomputer aus mehreren Weitwinkelkameras an Front und Heck sowie im Außenspiegel zusammen.

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Elektrisierend einfach 
Den größten Mehrwert der Hersteller-Apps erfahren definitiv Nutzer von Elektrofahrzeugen. Hersteller wie Volkswagen konzipieren teilweise sogar eine separate App für die Halter von Elektrofahrzeugen. BMW hat beispielsweise hierfür die „i Remote App“, für VW gibt es „e-Remote“ und für Smart „EQ Control“. Neben dem Ladezustand der Elektroautobatterie und der verbleibenden Restladezeit bekommen Nutzer zum Beispiel in der „myAudi“-App im Navigationssystem die schnellsten Strecken unter Einbindung von aktiven Ladesäulen vorgeschlagen. Eine zuverlässig verfügbare Ladeinfrastruktur ist nach wie vor das Wichtigste für Verbraucher beim Umstieg vom Verbrenner auf ein Elektrofahrzeug. Bei Mercedes berechnet die Navigation mit „Electric Intelligence“ unter Berücksichtigung von Faktoren wie Ladezustand, Wetter und Verkehrslage eine optimale Route. Dabei werden bevorzugt Schnellladestationen eingeplant, um die benötigten Ladestopps so kurz wie möglich zu halten. An der Ladestation angelangt, erhält der Fahrer eine konkrete Angabe der benötigten Ladezeit und wird über die „Mercedes me“-App benachrichtigt, sobald der Ladezustand ausreicht, um die Fahrt fortzusetzen. Man kann den Ladevorgang aus der Ferne starten oder abbrechen, die Ladezeitdauer überwachen oder die Klimaanlage regulieren. Im Optimalfall kann das Auto so perfekt vorkonditioniert werden und ermöglicht so dem Fahrer einen bestmöglichen Nutzen der elektrischen Energie.

Fahrtenbuch für Dienstwagenfahrer 
Interessant vor allem für Dienstwagenfahrer ist ein integriertes App-Fahrtenbuch. Die Eckdaten jeder zurückgelegten Strecke werden erfasst und lassen sich mit wenigen Klicks kategorisieren sowie für die Steuerunterlagen in beliebige Formate exportieren. Dabei werden automatisch Zeit, Kilometerstand und Adresse von Start und Ziel hinterlegt. Bei Mercedes, BMW, VW und Audi werden nach Verlassen des Fahrzeugs die Fahrtenbucheinträge an das IT-System übertragen und stehen für die Dauer von sieben Tagen zur nachträglichen Bearbeitung zur Verfügung. Kostenfrei sind diese Fahrtenbuchoptionen in keinem Fall. Bei allen Herstellern fallen für die Nutzung eines elektronischen Fahrtenbuchs mindestens dreistellige Beträge pro Jahr an. Eine kostenfreie Variante bieten alle Apps. Diese protokollieren einzelne Fahrtstrecken, Fahrtdauer und die zurückgelegte Distanz, was das manuelle Übertragen in ein Fahrtenbuch erleichtert, jedoch nicht für die Vorlage beim Finanzamt anerkannt ist.

App-Datenfalle 
Smartphone-Apps sind inzwischen fester Bestandteil der Autowelt und leiten – oft ohne Wissen des Nutzers – sensible Informationen an die Hersteller weiter. Fahrzeugidentifikationsnummer und Standorttracking sind nur einige der Daten, die Smartphone-Apps an Automobilhersteller weiterleiten. Über den von Audi, BMW und Daimler gemeinsam gekauften Kartendienst Here werden nicht nur die Hersteller, sondern auch Google und Apple über den Standort informiert. Dabei ist es unerheblich, ob sich der Nutzer im Auto befindet oder nicht. Ebenfalls stecken die Apps voller Informationen, welche Rückschlüsse auf das Fahrverhalten und den Fahrer ziehen. Wer das nicht möchte, sollte einige Funktionen einschränken. In den meisten Fällen lassen sich die Infos einsehen und die Dienste deaktivieren. Ist bei Opel zum Beispiel die „Privattaste“ aktiviert, wird der Aufenthaltsort bei Anfragen verborgen, ausgenommen bei einem schweren Unfall. In jedem Fall sollte man daher vor der Installation die Nutzungsund Datenschutzrichtlinien durchlesen.

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