Der deutsche Flottenmarkt

Auch 2011 wurde der Flottenmarkt in Deutschland mit einem Marktanteil von 76,68 Prozent von den deutschen Herstellern geprägt. Das entspricht bis auf 0,01 Prozent exakt dem Vorjahres-Ergebnis. Dennoch gab es innerhalb der Marken massive Verschiebungen, besonders bei den Importeuren. Ein Überblick über die beliebtesten Flottenfahrzeuge.

Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt

1 /6

Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt
Der deutsche Flottenmarkt

PDF Download

Auf Platz eins der beliebtesten Flottenfahrzeuge steht der VW Passat, wie seit Jahren bereits. Fast unantastbar mit 17 Prozent Vorsprung zu dem Zweitplatzierten VW Golf, der obendrein keine echte Gefahr darstellt: Ist er doch auch ein Konzernspross, ebenso wie der Drittplatzierte, der Audi A4 (siehe Tabelle 1). Fast hätte BMW es geschafft, den Audi von seinem Treppchen zu vertreiben, keine 100 Zulassungen mehr haben gefehlt. So reichte es immerhin für Platz vier. Die Plätze fünf bis sieben liegen ebenfalls ganz nah beieinander, mit dem 3er BMW, der Mercedes C-Klasse und dem Audi A6 bilden diese Plätze einen Querschnitt der deutschen Premium-Marken.

Erfolgreichstes Fahrzeug im Flottensegment außerhalb von VW und den Premium-Marken ist der Opel Astra, der in dem Zulassungsranking der echten gewerblichen Fahrzeuge ohne Handel, Bau und Mietfahrzeuge auf Platz 8 fährt. Der erste und einzige Importeur unter den Top 20 ist der Skoda Octavia, und damit wieder ein Kind des VW-Konzerns. Insgesamt finden sich in den Top 20 der erfolgreichsten Flottenfahrzeuge zwölf Fahrzeuge des VW-Konzerns, davon mit Audi A3, A4 und A6 gleich drei aus dem Premium-Segment. Aber auch BMW ist mit dem 1er, 3er und 5er dreimal vertreten, Mercedes mit seinen Klassikern C- und E-Klasse zweimal.

Unter den meistverkauften Flottenfahrzeugen finden sich aber nicht nur die Dienstwagen-Klassiker, sondern mit dem VW Touran, Tiguan und dem Sharan gleich drei Vertreter aus Van und SUV, was deren Bedeutung im Fuhrpark-Markt unterstreicht.

Importeure europäisch dominiert
Der Skoda Octavia führt das Importeurs-Ranking (siehe Tabelle 2) mit mehr als zweimal so viel Zulassungen wie der Zweitplatzierte aus gleichem Hause, dem Skoda Superb, deutlich an. Abgesehen von den VW-Konzernmarken mit diesmal sieben von zwanzig Platzierungen dominiert der Renault-Nissan-Konzern das Importeurs- Ranking: Auf den Plätzen drei und fünf sind Renault Megane und Renault Scenic zu finden, auf Platz sechs der erste Nicht-Europäer, der Nissan Quashqai. Zusammen mit dem Renault Twingo, dem Clio und dem Kangoo kommt Renault-Nissan mit sechs Fahrzeugen ganz nah dran an die Import-Marken von Volkswagen – wenn auch nicht von den Stückzahlen. Überhaupt ist der Importmarkt französisch dominiert: Denn auch Peugeot kommt mit dem 308, dem 207 und dem 508 auf gleich drei Platzierungen in den Top 20. Damit stellen die Franzosen fast die Hälfte aller Import- Fahrzeuge auf den Rängen. Ob dies nun an der langjährigen deutsch-französischen Freundschaft oder den pfiffigen kleinen Modellen und Motoren, die den deutschen Trend zu Downgrading und Downsizing unterstützen liegt, sei dahingestellt.

Importeure legen zu
Die Fahrzeughersteller mit den größten prozentualen Zuwächsen sind mit nur einer Ausnahme Importeure (siehe Tabelle 3). Einzig die Marke Volkswagen schaffte es mit einer Steigerung von 26,54 Prozent im relevanten Flottenmarkt auf Platz neun des Rankings – dies allerdings mit einem beeindruckenden Volumen von 188.838 Fahrzeugen im Jahre 2011, und damit mit mehr als fünfmal so viel verkauften Einheiten wie alle anderen Hersteller in diesem Ranking zusammen. Dennoch: Prozentual konnten sich andere Marken am stärksten steigern: Kia erzielte mit 82,55 Prozent Zuwachs fast eine Verdopplung des Absatzes, auf den Plätzen zwei bis vier lagen mit je rund 60 Prozent Steigerung die Marken Nissan, Chevrolet und Hyundai ganz nah beieinander. Auch Landrover hat der Wechsel zu Tata Indien offenbar gut getan; das wurde mit einer Absatzsteigerung von 23,44 Prozent vom Markt belohnt. Das VW-Sorgenkind Seat zeigte 2011 eine gute Performance und konnte seinen Absatz um fast die Hälfte steigern, ebenso Mitsubishi, um die es in letzter Zeit eigentlich recht ruhig geworden war.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 1/2012

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Die größten Steigerungsraten kommen also aus Asien: Unter den Top Ten der Wachstumsraten finden sich mit Kia, Nissan, Hyundai und Mitsubishi gleich vier asiatische Hersteller. Oder genauer: zwei koreanische und zwei japanische Marken. Der größte Markt der Welt, China, tritt im deutschen Markt als Hersteller nach wie vor nicht in Erscheinung.

Wichtiger Flottenmarkt
Eine interessante Größe ist der Marktanteil der Hersteller im Flottengeschäft innerhalb der eigenen Marke (siehe Tabelle 4). Hier zeigt sich, wie wichtig das Fuhrparkgeschäft für die jeweilige Marke ist. Während viele Anbieter, insbesondere die Importeure, keine zehn Prozent ihrer Fahrzeuge in die Flotte verkaufen, ist das Geschäft mit den Fuhrparks in Deutschland für andere Marken das zentrale Geschäft mit einem Absatz von über einem Drittel des Gesamtvolumens.

Bei den deutschen Premium-Herstellern ist der Flottenmarkt besonders wichtig: Über ein Drittel seiner Produktion verkauften Audi und BMW im letzten Jahr an Fuhrparks, überraschenderweise ist auch für Porsche der Markt mit über 30 Prozent Marktanteil innerhalb der Marke sehr wichtig, auch wenn sich hier der Anteil im Gegensatz zu Audi und BMW gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert hat. Volkswagen als Marke verkauft gut 27 Prozent seiner Fahrzeuge in die Flotte, Mercedes rund ein Viertel der Produktion. Den geringsten Flottenanteil innerhalb der Marke der deutschen Hersteller verbucht Opel mit immer noch gut 17 Prozent.

Bei den Importeuren ergibt sich ein weit uneinheitlicheres Bild: Während Land Rover und Volvo ebenfalls gut ein Drittel ihrer für Deutschland bestimmten Produktion in Fuhrparks absetzen, kommen Honda und Subaru mit rund fünf Prozent ihres Absatzes dort quasi gar nicht vor. Man sollte sich allerdings nicht nur von der Prozentzahl täuschen lassen: 26,95 Prozent gewerblicher Marktanteil innerhalb der Marke bei der inzwischen leider verstorbenen Marke Saab bedeuteten 2011 dennoch nur 135 abgesetzte Fahrzeuge, was keine relevante Größe in einem Markt ist, der 719.450 verkaufte Einheiten groß war. Ähnliches gilt für Daihatsu und Lancia, die ebenso wie der zuvor erwähnte Subaru im deutschen Flottenmarkt von der Stückzahl her quasi nicht vertreten sind.

Der Markt im Überblick
In unserer großen Übersichts-Tabelle haben wir die Marktzahlen von 2010 und 2011 nebst prozentualer Veränderungen über alle Marken für Sie aufbereitet. 2011 hat sich der Gesamtmarkt um knapp neun Prozent auf 3.173.634 neu zugelassene Fahrzeuge gesteigert. Der relevante Flottenmarkt (ohne Hersteller / Handel, Bau und Mietfahrzeuge) zeichnete für 719.450 oder 22,6 Prozent dieser Zulassungen verantwortlich, was einer Steigerung von 16,6 Prozent entspricht. Damit ist der Flottenmarkt 2011 fast doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt. Das unterstreicht wieder einmal mehr die Wichtigkeit der deutschen Fuhrparks für die Hersteller.

Besonders die deutschen Hersteller profitieren von dem Flottenmarkt: 26,8 Prozent aller verkauften Einheiten oder 551.670 Fahrzeuge verkauften die deutschen Marken an die Fuhrparks in Deutschland (Vorjahr: 25,37 Prozent oder 473.056 Fahrzeuge). Aber auch für die Importeure wird der deutsche Flottenmarkt zunehmend wichtig: Immerhin 14,9 Prozent aller Fahrzeuge oder 165.658 Einheiten verkauften die Importeure in deutsche Flotten im Jahr 2011. Das entspricht einer Steigerung von 1,7 Prozent oder 24.006 Fahrzeugen.

Einige Marken konnten ihren Marktanteil im Flottenmarkt weit überproportional steigern im Vergleich zu ihrer Entwicklung im Gesamtmarkt – und das, obwohl sie ohnehin schon von einer relativ hohen Basis kamen. So konnte Volkswagen seinen Marktanteil im Gesamtmarkt 2011 um 2,8 Prozent steigern, im Flottensegment betrug die Steigerung mit 8,5 Prozent gut dreimal so viel. Ein ähnliches Ergebnis erzielte die Konzernmarke Seat: Während Seat im Gesamtmarkt den Marktanteil um 7,5 Prozent erhöhen konnte, erreichte die Marke in der Flotte mit gut 27 Prozent fast den vierfachen Zuwachs. Ähnlich hohe Steigerungsraten verbuchte auch Hyundai, die im Gesamtmarkt einen 7,4-prozentigen Marktanteil-Zuwachs erreichten, im Flottensegment aber mit fast 37 Prozent rund fünfmal so schnell gewachsen sind.

2011 gab es im deutschen Flottenmarkt fast nur Gewinner: Alle deutschen Marken und fast alle Importeure konnten ihre Stückzahlen, teilweise sogar deutlich, steigern. Aber es gab auch ein paar große Verlierer im Flottenmarkt, die wir ebenfalls nicht verschweigen möchten. Das größte Minus an Stückzahlen fuhr mit 32 Prozent die Marke Saab ein, aus bekannten Gründen. Aber auch Subaru (minus 25 Prozent) und Chrysler (minus 12 Prozent) konnten sich 2011 im deutschen Flottenmarkt nicht behaupten und haben trotz des allgemeinen Wachstums sogar deutlich an Stückzahlen verloren.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 1/2012

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026