
Falls Sie sich jetzt wundern, lieber Leser, warum wir nur sechs große SUV für den Kostenvergleich herangezogen haben – an der Vielfalt liegt es jedenfalls nicht. Vielmehr waren zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses eben nur wenige Modelle konfigurierbar – ob das nun an den Nachwehen der Corona-Pandemie liegt, die nicht zuletzt für Lieferengpässe gesorgt hat, oder an anderen Ursachen, ist schwierig auszumachen. Immerhin: Man bekommt Autos dieser Spezies. Und was für welche! Große SUV mögen polarisieren im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch. Ihrer Beliebtheit tut das trotzdem keinen Abbruch. Was die Umweltverträglichkeit der SUV angeht, ist allerdings auch viel Unwissen im Spiel, wie man an unserem Gewinner sieht, dem Volvo XC90 B5. Denn mit 8,6 Litern im gemittelten WLTP-Verbrauch kann er kaum als gefräßiger Riese bezeichnet werden. Dabei ist der Schwede mit 4,95 Längenmetern überhaupt kein kleines Auto. Mit 250 PS allerdings der schwächste Alleskönner hier im Bunde – was ihn dennoch nicht unsouverän erscheinen lässt. Denn die Motorleistung reicht noch immer, um im Alltag bestens zurechtzukommen. Der Skandinavier punktet außerdem im Preiskapitel, wenngleich er mit 74.579 Euro netto nicht gerade als Schnäppchen durchgeht. Allerdings glänzt er mit einer wahrlich formidablen Serienausstattung, zu der sogar Features wie Head-up-Display und Matrix-LED-Scheinwerfer zählen – vor allem letztere Lichttechnik ist bei vielen anderen Modellen teuer extra zu bezahlen. Dabei ist der Volvo das dienstälteste Fahrzeug im Vergleichsfeld.
Aber wir müssen bei der Vokabel „Schnäppchen“ relativieren und daher kurz zum jüngsten Auto switchen. Das ist nämlich der Land Rover Range Rover Sport P635 als SV, wogegen der Volvo wirklich ein Schnäppchen ist. „Kleiner hatten sie es wohl gerade nicht“, mögen Sie, lieber Leser, jetzt denken. Doch kleiner hatte es der ALD-Konfigurator gerade nicht. Sein Preis ragt ziemlich heraus mit 184.273 Euro – und seine Leasingrate erst mit monatlich nicht unter 3.428 Euro. Zählt man die Betriebskosten hinzu und fährt 50.000 Kilometer pro Jahr, werden sogar unglaubliche 4.820 Euro fällig. Zum Vergleich – der Volvo verschlingt hier „nur“ 1.894 Euro. Aber dafür glänzt der Brite auch mit einem souveränen Antriebsstrang. Sein 4,4 Liter großer Achtzylinder mit doppelter Turboaufladung leistet satte 635 PS – das kostet eben. Entsprechend fällt sein Verbrauch mit 12,5 Litern je 100 Kilometern auch am höchsten aus. Aber wer sich für dieses Modell entscheidet, weiß das schließlich und wird diesen Umstand kaum als Makel ansehen. Mit 3,5 Tonnen zulässiger Anhängelast reiht sich der Range Rover übrigens in die Reihe der besonders zugkräftigen Fahrzeuge hier im Feld ein. Dazu gehören neben den beiden BMW X5 und X7 auch noch der Volkswagen Touareg.
Werfen wir zunächst einen Blick auf den BMW X5. Er belegt hier zwar lediglich den vorletzten Platz, ist aber ein absolut begehrenswertes Fahrzeug. Dass er nicht weiter nach oben gerutscht ist, dürfte sicherlich an seinen hohen Kosten liegen. Mit einem Listenpreis von 81.193 Euro in einer Konfiguration mit den dienstwagenrelevanten Ausstattungsmerkmalen gehört er zu den teuersten Vertretern hier. Aber er bietet auch ziemlich viel: Beispielsweise den sahnigen Dreiliter-Reihensechszylinder, der in puncto Laufkultur wohl zur Motorenelite gehört. Und weil der 380 PS starke Doppelturbo technisch State of the Art ist, bleibt er mit 8,5 Litern je 100 Kilometern vergleichsweise sparsam. Und jetzt kommt der Clou: Betrachtet man die monatlichen Betriebskosten, kann er ordentlich punkten. In der Disziplin mit 50.000 jährlich gefahrenen Kilometern liegt er mit 2.140 Euro auch nicht nennenswert unter den Kosten des Volvo (1.894 Euro). Klar, das sind 246 Euro Differenz – aber die sollte in dieser Liga verschmerzbar sein. Zumal der Schwede bloß einen zwei Liter großen Vierzylinder unter der Haube trägt. So gesehen stellt der Münchener ein außergewöhnliches Angebot dar. Was spricht noch für ihn? Beispielsweise sein ausladendes Kofferraumvolumen von maximal 1.870 Litern. Über mehr Gepäckraumvolumen verfügt lediglich der BMW X7 – aber der rangiert auch eine Klasse über dem X5. Darüber hinaus glänzt der BMW mit einer der größten hier im Vergleich erzielbaren Reichweiten. Mit 976 Kilometern liegt er generell weit oben und wildert im Kompetenzbereich des Diesels.
In puncto Reichweite an zweiter Stelle landet naturgemäß der BMW X7, da er ja auch den gleichen Antriebsstrang samt Tank verfügt. Aber sein Verbrauch rangiert mit 9,6 Litern ansehnliche 1,1 Liter über jenem des X5 – ist ja klar, der große Bruder ist mit 1,84 Metern deutlich höher als der X5, was sich natürlich auf den Luftwiderstand auswirkt. Länger ist er mit 5,18 Metern (zum Vergleich: Der X5 misst „lediglich“ 4,96 Meter) naturgemäß auch, das zahlt sich platztechnisch aus.
Und der Volkswagen Touareg? Bietet ziemlich viel Auto für den Kurs von 68.281 Euro netto. Vor allem dürfte er der komfortabelste Volkswagen sein mit dem drei Liter großen und souveränen Sechszylinder-Turbobenziner. Hier im Vergleich ist der Wolfsburger das kürzeste Fahrzeug (4,90 Meter) und schafft es dennoch auf den zweiten Platz. Man muss also nicht schiere Masse bieten, um hier gut abzuschneiden, sondern mitunter einfach effizient und genügsam sein. Beim Benzinverbrauch klappt das nicht ganz, aber die Leasingraten des Volkswagens gehören zu den günstigsten dieser Auswahl mit einem Einstieg von 1.242 Euro monatlich bei 20.000 Kilometern pro Jahr und 36 Monaten Laufzeit. Vielfahrer (50.000 Kilometer jährlich) müssen allerdings rund 1.524 Euro berappen alle vier Wochen. In dieser Disziplin kostet ein BMW X5 beispielsweise schon 1.607 Euro. Profitieren kann der Niedersachse außerdem vom dichten Servicenetz der Marke mit 1.900 Stützpunkten. Das ist immer ein gutes Verkaufsargument, denn Volkswagen-Fahrer haben es nie weit bis zur nächsten Werkstatt.
Audi-Fahrer allerdings ebenso nicht – mit 927 Händlern sorgt das Audi-Werkstattgefüge für die zweitgrößte Servicenetzdichte hier in der Auflistung. Der Q8 gehört mit einer Größe von 4,99 Metern schon zu den größeren Offerten – ist aber kleiner als der hier und heute nicht teilnehmende Q7, obwohl die Nomenklatur das Gegenteil suggeriert. Der Q8 ist coupéartig flach und mit einer Höhe von 1,71 Metern der niedrigste Vertreter in diesem Sextett. Auf den Spritverbrauch wirkt sich das allerdings nicht aus mit 10,3 Litern je 100 Kilometer. Dafür glänzt der Q8 durch die zweitgünstigsten Leasingraten. Er startet mit 1.185 Euro (20.000 Kilometer jährlich) und rangiert damit nur knapp oberhalb des XC90, bietet dafür aber den interessanteren Motor. Immerhin wird der Ingolstädter von einem Dreiliter-V6 angetrieben mit satten 340 PS. Und obwohl es sich beim Audi Q8 um eine eher sportive SUV-Variante handelt, ist sie nicht gerade unpraktisch. Mit einem maximalen Gepäckraumvolumen von 1.755 Litern kann der Allradler ordentlich einladen und übertrumpft in dieser Disziplin manchen Wettbewerber. Und wenngleich er nicht 3,5, sondern bloß 2,8 Tonnen ziehen darf, ist der Q8 immer noch ein properes Zugfahrzeug, das vor im wahrsten Sinne des Wortes schweren Aufgaben keineswegs kapitulieren muss.
Falls sie Ihr Traum-SUV in Ermangelung an Auswahl noch nicht gefunden haben, lieber Leser, stellen wir neun weitere Alternativen vor, die außerhalb der Wertung laufen, aber die Modell-Kriterien für diesen Kostenvergleich erfüllen.
Sicherlich beliebt ist der gerade frisch modifizierte Mercedes-Benz GLE – ab 71.475 Euro zu haben. Dann kommt er als kräftiger Diesel mit 269 plus 20 PS. Und – richtig – die 20 ZusatzPferdchen gehen auf das Konto einer kleinen E-Maschine, die dem Selbstzünder unter die Arme greift, wenn er gerade betriebsungünstig läuft. Daher glänzt er mit einem Verbrauch von nur 6,8 Litern je 100 Kilometer im besten Fall. Spannend am GLE ist, dass er sogar in zwei verschiedenen Plug-in-Hybrid-Varianten an den Start rollt, eine davon trägt einen Selbstzünder unter dem Blechkleid. Damit bedient Mercedes eine spannende Nische. Ansonsten ist der 4,92 Meter lange Offroader ein Angebot mit hohem Nutzwert sowie einem gerüttelt Maß an Komfort. Zu den Highlights gehören zweifelsohne seine Fahrwerks-Schmankerl, worunter nicht nur die Luftfederung zählt. Es gibt auch die so genannte Active Ride Control – dieses Gadget beinhaltet eine aktive Wankstabilisierung zur Erhöhung der Querperformance. Die ist allerdings den AMG-Varianten vorbehalten. Die Topversion mit doppelt aufgeladenem Vierliter-Achtzylinder unter der Haube leistet 612 plus 22 PS – ist also ebenfalls elektrifiziert. Damit rangiert das ab 138.170 Euro netto teure Modell ungefähr auf dem Level eines Range Rover Sport SV P635. Deutlich günstiger, wenngleich kein Schnäppchen, ist der 435 plus 20 PS leistende Sechszylinder namens GLE 53 zum Kurs von mindestens 94.535 Euro netto. Ach ja, praktisch sind die GLE auch mit einem maximalen Gepäckraumvolumen von satten 2.055 Litern. Die Anhängelast beträgt bis zu 3,5 Tonnen.
Analog zum Mercedes GLE hat auch der GLS ein Facelift genossen. Der 5,21 Meter lange Offroader legt in puncto Komfort noch eine Schippe drauf – kostet allerdings mindestens 90.555 Euro netto. Für diesen Kurs gibt es den GLS 350d mit 313 Diesel- plus 20 Elektro-PS. Bei den GLS-Antrieben bleibt Mercedes klassisch und verzichtet auf stärker hybridisierte Versionen. Nicht aber auf einen starken AMG, der seinen Einsatz etwas später haben wird. Ebenfalls wieder verfügbar sein wird der zivile Achtzylinder namens GLS 580 in mild hybridisierter Form – damit leistet sich Mercedes noch einen gewissen Antriebsluxus, auf den so mancher Hersteller bereits verzichtet. Das Flaggschiff ist auch in puncto Laderaumvolumen eine echte Wucht und kann Gepäck im Äquivalent von 2.400 Litern transportieren. Außerdem können bis zu sieben Personen im GLS mitgenommen werden – Platz bietet der große Mercedes also wirklich reichlich. Was die Anhängelast angeht, so ziehen sämtliche GLS-Ausführungen 3,5 Tonnen. Und auch wenn Mercedes künftig auf eine Geländeuntersetzung verzichtet, werden die Offroader aufgrund der kurzen Übersetzung des ersten Ganges weiterhin 100-Prozent-Steigungen erklimmen können. Und das in einem absolut komfortablen Umfeld – umgeben von edlen Hölzern und feinen Lederpolstern. Und natürlich verfügen die langstreckenfähigen GLS-Fauteuils über Klimatisierung und eine Massagefunktion. Das große SUV ist selbstverständlich ebenfalls luftgefedert, um größtmöglichen Komfort zu erzielen. Mit einem gemittelten WLTP-Verbrauch von acht Litern ist der Basis-Diesel sogar verhältnismäßig sparsam und kann dank großem Reservoir bis zu 1.125 Kilometer zurücklegen. Auf eine solch große Reichweite kommt der Benziner (GLS 450 mit 381 plus 20 PS) natürlich nicht mit einem Verbrauch von 10,1 Litern in der gleichen Disziplin. Er schafft aber immerhin 882 Kilometer mit einer Tankfüllung.
Wer bei Mercedes ein großes SUV ohne Reue genießen möchte, greift unweigerlich zum EQS SUV. Das gibt es ab netto 93.110 Euro und startet mit 360 PS – allerdings ohne Allradantrieb. Der kostet 3.200 Euro (netto) Aufpreis – das ist insofern interessant, als dass die meisten SUV-Kunden mutmaßlich ohnehin auf die zweite angetriebene Achse verzichten würden. Beim rein elektrisch angetriebenen Fahrzeug rücken natürlich wieder ganz andere Parameter in den Vordergrund – Ladeleistung, -tempo und Reichweite beispielsweise. Das EQS SUV lädt mit maximal 200 kW und kann mit einer Akkufüllung zwischen 541 und 671 Kilometer fahren dank 108 kWh nutzbarer Kapazität. Für das Laden der Batterie von zehn auf 80 Prozent State of Charge nennt das Werk 31 Minuten. Was die Praxistauglichkeit angeht, so kann der große EQS liefern: Er schluckt Gepäck im Äquivalent von 2.100 Litern, nachdem die Rücksitzlehnen umgeklappt werden. Und es können bis zu sieben Personen mitfahren. Dabei fallen die Abmessungen des EQS SUV etwas kompakter aus als die des GLS mit einer Länge von 5,13 statt 5,21 Metern bei gleichzeitig längerem Radstand (3,21 statt 3,14 Meter).
Auch BMW hat natürlich erkannt, dass batterieelektrische Mobilität im SUV-Bereich nachgefragt ist. Mit dem eher spacig anmutenden iX bedienen die Münchener diese: in Form eines 4,95 Meter langen Allrounders. Den gibt es ab netto 65.958 Euro mit 326 PS und 71 kWh Netto-Batteriekapazität, die ihn zwischen 408 und 436 Kilometer weit bringt. Es geht auch mit deutlich mehr (105,2 kWh) Batterie, aber dann steigt der Kurs sprunghaft auf netto 86.134 Euro – allerdings leisten die beiden E-Maschinen des iX in diesem Fall auch 523 PS. Die Reichweite fällt mit 587 bis 630 Kilometern deutlich höher aus. Bei der Gepäck-Mitnahmefähigkeit ist der iX dann zurückhaltender unterwegs – immerhin passt Ladegut im Äquivalent von 1.750 Litern in den Kofferraum, damit sollte ein ausgedehnter Urlaub drin sein. Hightech-Fahrwerksfeatures wie Allradlenkung und Luftfederung sorgen dafür, dass der iX die richtige Balance zwischen komfortabler und sportlicher Ausrichtung erhält. Das Schnellladen erfolgt übrigens mit maximal 195 kW Leistung bei den beiden Topmodellen, während die Basis mit 150 kW lädt. Damit rangiert die Zeitangabe, um die Batterie von 0 auf 80 Prozent Füllstand zu bringen, zwischen 34 und 39 Minuten.
Ein frühes Exemplar des rein elektrisch angetriebenen Groß-SUV ist der 4,92 Meter lange Audi Q8 e-tron. Er präsentiert sich mittels Facelift aufgefrischt und beglückt Kunden mit Leistungen zwischen 340 sowie 503 PS zu Kursen ab 64.748 Euro netto. Der Allradantrieb ist hier gesetzt, und die Batteriekapazität beträgt mindestens alltagstaugliche 89 kWh netto für das Basismodell. Die mittlere Ausführung sowie das Topmodell verfügen dagegen über 106 kWh Netto-Batteriekapazität. Daraus ergeben sich Reichweiten von 410 bis 600 Kilometern nach gemittelter WLTP-Disziplin. Für das Aufladen von zehn bis 80 Prozent Füllstand veranschlagt Audi zwischen 28 und 31 Minuten mit maximal 170 kW Ladeleistung. Um den 2,6-Tonner flink und komfortabel zu halten, verpassen die Ingolstädter ihm auf Wunsch eine Luftfederung sowie eine variable Lenkübersetzung. Für die Infotainment-Fraktion gibt es eine ausladende Monitor-Landschaft plus optionales Head-up-Display gegen netto 1.168 Euro Aufpreis.
Gänzlich neu am Markt präsentiert sich der Lexus RX. Mit einer Länge von 4,89 Metern gehört der luxuriöse Japaner zu den eher kompakten Ausgaben seiner Spezies, was sich auch im Gepäckraumvolumen widerspiegelt. Dieses gibt sich mit maximal 1.678 Litern bei umgeklappter Rücksitzlehne allerdings immer noch nutzwertig. Statt auf rein elektrischen Antrieb setzt Lexus auf zwei Vollhybride sowie einen Plug-in-Hybrid. Der Einsteiger (Vollhybrid) fällt mit einem Nettopreis von 57.689 Euro verhältnismäßig günstig aus. Dafür geriet er mit 250 PS Systemleistung aber auch nicht allzu kräftig und rangiert auf Augenhöhe mit dem XC90 B5, dem Gewinner dieses Kostenvergleichs. Der mindestens 63.025 Euro netto teure PHEV – spannend je nach Nutzerprofil – verwöhnt mit 309 PS. Interessant wird er außerdem für Dienstwagenfahrer, die Privatfahren steuerlich pauschal abgelten. Denn hier gilt als Bemessungsgrundlage der halbierte Bruttolistenpreis. Wem es um die schiere Leistung geht, ist mit dem netto mindestens 77.731 teuren RX 500h F Sport besser aufgehoben, der mit seinen Pfunden von 371 PS Systemleistung wuchert. Übrigens nutzt er als einziger RX ein klassisches Sechsstufen-Automatikgetriebe, während die anderen Vertreter auf das aus dem Toyota-Konzern bekannte leistungsverzweigte System setzen.
Mit großer Spannung ist zu erwarten, wie sich der neue Lotus Eletre schlagen wird. Denn hier handelt es sich nicht einfach nur um ein neues Modell. Lotus erfindet sich gerade neu und möchte in Zukunft als großer Player heraus aus der Nische. Und wenn man viele Autos verkaufen will, kommt man um ein SUV kaum herum. Das dachten sich die Verantwortlichen bei Lotus ebenso – und zauberten den Eletre aus dem Hut, bei dem es sich um ein rein elektrisch angetriebenes Modell handelt. Und die Briten haben nicht gekleckert, sondern geklotzt: So ist der Eletre derzeit das einzige bereits bestellbare SUV, das über ein 800-Volt-Bordnetzwerk verfügt, um um eine besonders hohe Ladeperformance zu erzielen. Lotus verspricht eine Ladeleistung von bis zu 350 kW. Um es etwas plastischer auszudrücken: Binnen 20 Minuten soll man Energie für 400 Kilometer Fahrt nachfassen können. Mit einem Einstandspreis von netto 80.664 Euro ist der Eletre ganz und gar kein Schnäppchen, liegt aber in einem segmentüblichen Bereich. Das Topmodell, der Eletre R, schlägt dagegen mit netto 126.882 Euro zu Buche – das ist teuer, kommt den Kunden aber immer noch günstiger als der Range Rover Sport SV (und die halbierte Dienstwagensteuer nicht zu vergessen). Und der Top-Eletre glänzt mit einem Zweigang-Getriebe sowie unglaublichen 918 PS. Auch Features wie Allradlenkung und Luftfederung sind natürlich an Bord, um den bis zu 260 km/h schnellen Boliden sportlich sowie langstreckenfähig zu machen. Dass der Nutzwert beim 5,10 Meter langen Lotus vielleicht zu kurz kommen könnte, wäre denkbar, ist aber nicht unbedingt so. Sein Laderaumvolumen ist jetzt nicht ausufernd, aber mit 1.532 Litern bei umgeklappten Rücksitzlehnen durchaus brauchbar. Auch die Infotainment-Fraktion wird sich freuen dank rauer Bildschirm-Mengen plus Head-up-Display.
Porsche hat seinem Cayenne jüngst ein umfangreiches Facelift gegönnt. Er richtet sich an die Verbrenner-Fraktion und lockt Kunden mit klangvollen Motoren bis hin zum rassigen Achtzylinder. Die Basis zum Kurs von netto 74.871 Euro beinhaltet allerdings einen drei Liter großen Sechszylinder-Benziner mit 353 PS. Und obwohl der Cayenne sportlich ist, bietet er gleichzeitig auch veritablen Nutzwert: Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, passt Gepäck im Äquivalent von 1.708 Litern in das hintere Abteil – damit kann man schon arbeiten. Darüber hinaus ist der Cayenne ein ganz schöner Zugesel und darf bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen. Neu im Infotainment-Bereich ist, dass der Beifahrer jetzt während der Fahrt Filme schauen kann. Und in puncto Fahrwerk bietet der Zuffenhausener alles, was gut und teuer ist – als Option, versteht sich. Dazu zählt die Luftfederung ebenso wie der Wankausgleich.
Schon etwas länger am Markt und immer noch gut als extravagante Alternative ist der Maserati Levante. Er gehört zu den durchaus großen SUV mit einer Länge von 5,01 Metern. Den neuesten Antrieb stellt ein zwei Liter großer und mild hybridisierter Vierzylinder mit 330 PS zum Tarif von netto 78.900 Euro. Wer besonders exklusiv unterwegs sein möchte, bekommt mit dem jüngst vorgestellten V8 Ultima die Möglichkeit, ein limitiertes Sondermodell zu fahren, ohne auf Nutzwert verzichten zu müssen. Immerhin fasst der Kofferraum des Levante über 1.600 Liter.
Zum guten Schluss sei Fans von automobiler Tradition noch ein feines Stück Luxus-SUV ans Herz gelegt: der klassische Range Rover. Er geht jüngst mit nachgeschärften Antrieben an den Start, darunter tummeln sich zwei leistungsfähige PHEV-Einheiten mit 460 respektive 550 PS (die rein elektrische Reichweite liegt bei bis zu 111 Kilometern). Dieselfans bekommen kultivierte Sechszylinder mit wahlweise 300 oder 350 PS. Die Krone des Range-Rover-Antriebs bildet der 615 PS starke SV mit 4,4 Liter großem Achtzylinder. Dass der Range Rover kein günstiges Vergnügen ist, liegt auf der Hand – die Preise starten bei netto 114.117 Euro für den Selbstzünder und enden bei gewaltigen 197.227 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Mit bis zu 2.727 Litern Gepäckraumvolumen (Langversion) darf der Range Rover als wahrer Lademeister durchgehen. Bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen kann er natürlich auch. Außerdem verwöhnt der Luxus-Brite mit überbordendem Komfort und bietet zudem noch überragende Allrad-Skills dank Differenzialsperren und Geländereduktion. Das macht ihm so schnell niemand nach.
And the winner is ... Volvo XC90 B5 AWD
So haben wir gewertet
Der Flottenmanagement-Kostenvergleich setzt sich aus fünf Hauptkriterien – den Kosten über Laufzeit und -leistung, den technischen Daten, den flottenrelevanten Daten, der Ausstattung und den einmaligen Kosten beim Kauf – zusammen. Dabei erhalten die jeweils drei günstigsten Modelle eine grüne Markierung und die drei teuersten eine rote Markierung. Ebenfalls werden flottenrelevante Fakten wie die Dichte des Servicenetzes und die Garantiezeiten grün beziehungsweise rot markiert und dementsprechend bewertet. Die technischen Daten eines jeden Modells werden unter den Gesichtspunkten des Durchschnittsverbrauchs in l/100 km laut WLTP-Fahrzyklus, des CO2-Ausstoßes in g/km, der Reichweite in km sowie der Ladungsdaten – Kofferraumvolumen in l, maximales Laderaumvolumen in l und Zuladung in kg – beurteilt und entweder mit Grün für die drei Bestwerte beziehungsweise Rot für die drei schlechtesten Werte gekennzeichnet. Zusätzlich erhalten segmentspezifische technische Daten, wie beispielsweise die Anhängelast gebremst bei Premium-SUV, eine entsprechende Grün-Rot-Bewertung. Zudem erhalten Modelle, welche die Vergleichsmotorleistung stark unterschreiten oder zum Zeitpunkt der Datenerhebung noch nicht die Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM erfüllen, eine Negativbewertung. Eine positive Bewertung erfolgt dementsprechend bei einer deutlich höheren Motorleistung oder wenn die ab September 2024 verbindliche Abgasnorm Euro 6e bereits erfüllt wird.
Daneben wird eine besonders lange Laufzeit der Fahrzeuggarantie mit einem Pluspunkt respektive einer grünen Markierung hervorgehoben. Falls Elemente der dienstwagenrelevanten Ausstattung nicht lieferbar sind, werden diese rot gekennzeichnet und dementsprechend gewertet. Eine grüne Kennzeichnung im Bereich Ausstattung kann aufgrund einer hohen Anzahl an serienmäßig verbauten dienstwagenrelevanten Ausstattungselementen beziehungsweise einer Mehrwertausstattung erzielt werden, ebenso erfolgt eine Negativwertung bei einer geringen Anzahl.
Dienstwagenrelevante Ausstattung im Segment der Premium-SUV:
• Rundum-Airbagschutz für Fahrer und Beifahrer
• Adaptiver Tempomat
• Aktiver Bremsassistent
• E-Call / Notrufsystem
• Einparkhilfe (vorn und hinten)
• Head-up-Display
• Klimaautomatik
• LED-Scheinwerfer
• Lendenwirbelstütze
• Navigationssystem
• Rückfahrkamera
• Schlüsselloses Schließsystem
• Sitzheizung vorn
• Smartphone-Integration
• Spurhalteassistent
• Totwinkel-Assistent
• Verkehrszeichenerkennung
Mehrwertausstattung im Segment der Premium-SUV:
• Elektrische Heckklappe
• Hinterachslenkung
• Luftfederung
• Massagefunktion Vordersitze
• Volladaptive Scheinwerfer / Matrix-LED-Licht
Neues, dickes Ding aus Schweden
Während der Volvo XC90 mit hybridisierten Benzinern und Dieseln derzeit noch auf Kundenfang geht, bereiten sich die Schweden schon auf den nächsten Schritt vor. Auf der komplett neuen SPA-Plattform (Scalable Product Architecture) der zweiten Generation entsteht ein großes SUV namens EX90, das bereits in den Startlöchern weilt und nicht mehr dampft oder qualmt. Volvo will elektrisch werden, das steht ja nun fest. Und um den Kunden den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, spendieren sie dem großen Auto auch einen wahrlich großen Akku. Das heißt in Zahlen: 111 kWh speichert die Batterie des neuen EX90, die mit einer Ladeleistung von bis zu 250 kW befüllt werden kann. Damit soll sich der ausladende Akku laut Werk bestenfalls binnen 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent Ladestand bringen lassen. Das ist ein ganz respektabler Wert angesichts der Tatsache, dass der EX90 weiterhin auf 400 Volt Bordspannung setzt.
Für den Anfang wird es zwei Varianten geben zum Preis von netto 85.966 respektive 90.252 Euro. Der Einsteiger leistet 408 PS, während das Modell „Performance“ mit 517 PS um die Ecke prescht (aber maximal 180 km/h schnell). Bei der Reichweite geben sich die beiden nichts und kommen 585 sowie 580 Kilometer weit in der gemittelten WLTP-Disziplin. Wer bloß im urbanen Raum herumkurvt, kann das mit einer einzigen Batterieladung sogar bis zu 685 Kilometer tun.
Um maximale Praxistauglichkeit zu garantieren, fährt der Schwede stets als Siebensitzer vor. Klappt man die Rücksitzlehnen um, lässt sich Gepäck im Äquivalent von 1.915 Litern einladen, was schon ganz ordentlich ist.
Mit 5,04 Metern Außenlänge und 2,99 Metern Radstand dürfte der EX90 innen recht geräumig ausfallen. Und da Volvo auf maximale Sicherheit setzt, dürfen sich die Passagiere auf einige Neuheiten freuen. So wird es erstmals eine cloudbasierte Warnung vor rutschigen Straßenverhältnissen geben – so kann sich der Fahrer bereits darauf einstellen, was auf ihn zukommt und er wird nicht etwa böse überrascht.
Beim Infotainment bleibt Google der Partner der Wahl: Basis ist nämlich ein Android-System inklusive 14,5 Zoll großem Touchscreen. Ein weiteres Display von acht Zoll Größe hält als Kombiinstrument her – und dazu gesellt sich noch ein Head-up-Display. Alles serienmäßig. Fleißige iPhone-Nutzer, die jetzt aufschrecken, dürfen sich wieder beruhigen. Ohne Frage läuft kabelloses Apple CarPlay im neuen EX90 – das ist ja schließlich auch bei den anderen Volvo-Modellen des aktuellen Jahrgangs der Fall.
Neues gibt es beim Licht, wo Volvo traditionell stark ist. Künftig werden so genannte High Definition Pixel die Straße erhellen – das Design des „Thors Hammer“ bleibt freilich bestehen.
Und natürlich verfügt der Volvo serienmäßig über eine Wärmepumpe, um das elektrische Fahren unter kalten Witterungsbedingungen so angenehm wie möglich zu machen.
Generell führt der Basis-EX90 bereits alle dienstwagenrevelanten Ausstattungsoptionen mit an Bord – wobei es schon skurril anmutet, hier überhaupt noch von Basis zu sprechen.
Allein die ganzen Komfortund Sicherheitsmerkmale haben es in sich. Selbstredend ist hier auch schon der aktive Tempomat inbegriffen, der den großen Volvo bis zum Stillstand herunterbremst. Er hält das SUV außerdem in der Mittelbahn mit seiner aktiven Lenkung. Dass der EX90 autonom bremst, bedarf eigentlich keiner näheren Erläuterung.
Für das Wohl der Mitreisenden sorgen außerdem Sitze mit obligatorischer Lendenwirbelstütze. Und ein frei Haus geliefertes Soundsystem mit 14 Lautsprechern.
Wer übrigens den vorschnellen Exitus der Batterie befürchtet und deshalb die Finger von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen lässt, sei beruhigt: Die Schweden gewähren acht Jahre Garantie auf den Stromspeicher. Die Laufleistung darf 160.000 Kilometer betragen. Das gilt auch dann noch, falls in der Zwischenzeit ein Fahrerwechsel ansteht. Dann steht einem EX90 ja nichts mehr im Wege.