
Früher stand die Sechs im „T6“-Badge einmal für sechs Zylinder. Damit war auch ein bisschen Hubraum verbunden – es gab drei Liter davon. In Zeiten des Extrem-Downsizing jedoch gibt es so etwas kaum noch und bei Volvo gar nicht mehr. Zwei Liter und vier Zylinder stehen durchgängig auf der Agenda. Damit Volvo-Käufer aber keine Leistungsarmut erleben müssen, bedienen sich die Ingenieure in Schweden eines ebenso alten wie wirkungsvolles Rezeptes: Aufladung, wo es nur geht. So wartet das Topmodell gleich mit zwei Boosters auf – unten herum, da der Abgasstrom noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist, macht ein Kompressor Druck, während oben ein Turbolader zusätzliche Kraft liefert. Diese Motoren stehen bereits seit einiger Zeit in Amt und Würden, in Verbindung mit Allradantrieb hatte sie Volvo aber noch eine Weile zurückgehalten.
Also auf zur Probefahrt mit dem neuen XC60 T6, der seinen Namen einfach behalten durfte. Zwei Liter, vier Pötte, so what. Anflüge von Leistungsmangel? Mitnichten, der Benziner pustet energisch durch, presst seine Passagiere in die flauschigen Sessel und macht seiner Rolle als Topmodell auf diese Weise alle Ehre. Am Maschinensound erkennen die Profis natürlich den Vierzylinder, doch der benimmt sich überhaupt nicht ungehobelt, sondern bleibt in jeder Lebenslage kultiviert und laufruhig. Zwecks Kraftübertragung setzt Volvo nun eine geschmeidig agierende Achtgang-Wandlerautomatik ein und rangiert so auf der zeitlichen Höhe. Die Preisfrage gilt mit einem Startkurs von 42.605 Euro netto als beantwortet – nicht wenig Geld, aber für einen 306 PS-Allrounder angemessen. Die Sicherheitsausstattung fällt markentypisch üppig aus – so ist ein autonomes Bremssystem beispielsweise serienmäßig.