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Manchmal ist weniger ganz eindeutig mehr: zum Beispiel beim neuen Audi RS6 Avant, der mit zwei Zylindern und 20 PS weniger daherbollert als sein Vorgänger. Macht gar nichts, auf der schnellen Piste wird das stärkere Auslaufmodell dennoch nur die dezenten Auspuffrohre des aktuellen Biturbos sehen. Mit 560 PS steht der übrigens immer noch satt im Futter und ist gut für 3,9 Sekunden bis 100 km/h. Dank obligatorischem Allradantrieb krallt sich der nützliche Athlet (es gibt ihn nur als Kombi) in den Asphalt und zoomt sich Nullkommanichts auf jedes erdenkliche Tempo. Der Maximalspeed liegt auf Wunsch, mit dem Dynamikpaket Plus (10.840 Euro netto) nämlich, bei atemberaubenden 305 Sachen. In der Basiskonfiguration indes wird bei 250 km/h abgeregelt. Klingt viel, ist in der Praxis aber schneller erreicht als angenommen.

Eine größere Lücke auf der Autobahn reicht bereits, um den Ingolstädter auf eine Geschwindigkeit zu katapultieren, die weit von den üblichen Pistentempi entfernt liegt – dieser Vorgang wird durch bassiges Hämmern des verhältnismäßig kleinvolumigen V8 untermalt. Darüber hinaus bietet der Businessklässler die praktischen Vorzüge des zivilen A6 Avant bis hin zum Gepäckraumvolumen von 1.680 Litern bei umgeklappten Rücksitzen. Freilich liefert auch das Topmodell vorzügliche Verarbeitungsqualität; die mächtigen Sportsessel mit komfortabler Note erlauben zusammen mit der zwar drahtig, aber dennoch harmonisch abgestimmten Luftfederung kommodes Reisen über lange Distanzen. Nur der Netto-Grundpreis von 90.672 Euro sowie ein Verbrauch von weit jenseits der zehn Liter bei Leistungsabruf könnten dem RS6-Vergnügen hinderlich sein.