
Gibt es eigentlich irgendein haltbares Argument gegen Transportereinrichtungen? Auch nach längerem Überlegen fallen uns keine unwiderlegbaren Argumente ein. Im Grunde spricht alles für eine Transportereinrichtung: Sie dient der Sicherheit und der Ordnung, selbst Kostenfragen rechnen sich gegen die Ordnung auf, denn auch Suchen kostet wertvolle Zeit. Nicht zuletzt dient ein aufgeräumter Transporter auch dem Firmenimage durch den Außenauftritt beim Kunden. Eine professionelle Einrichtung – als Branchenlösungen oder wenn sie Standardansprüchen entspricht – wirkt sich zudem restwertstabilisierend aus. Deshalb haben sich Transportereinrichtungen mittlerweile etabliert und sind selbst für sehr kostenbewusste Unternehmer in minimalistischster Ausführung oder eben in Basis-Branchenmodellen erhältlich.
Dabei ist der Begriff Transportereinrichtung ein sehr weites Feld: Von einfachen Regalen, Schienen und Trennwänden über komplexe Systeme mit Schubladen, Werkbänken, Schränken, Halterungen bis hin zu Kühl- oder Kofferaufbauten, Sonderfahrzeugausstattungen von Einsatzfahrzeugen, Pritschenfahrzeugen mit Aufbauten zählen sämtliche Erweiterungen an und auf der Ladefläche des Transporters zu Ein- oder Umbauten. Im Wesentlichen vertreiben die Einrichter crashtest-geprüfte Produkte, die somit höchste Sicherheitsstandards erfüllen. In bestimmten Branchen ist es notwendig, dass Richtlinien erfüllt sind, beispielsweise, wenn es um den Lebensmittel- oder Medikamententransport geht. Die Europäische Richtlinie 93/43/CEE H.A.C.C.P. schreibt vor, dass alle Fahrzeuge, die kommerziell Lebensmittel transportieren, hygienische Standards erfüllen müssen. Die Fahrzeugkontrollen seitens der verantwortlichen Ämter haben laut der Industrie Service Hörner GmbH in den letzten Jahren stark zugenommen, da man erkannt hat, dass sich Lebensmittel während des Transports mit ungeeigneten Transportmitteln mikrobakteriell kontaminieren können und somit eine Gefahr für den Verbraucher darstellen. Daher ist es wesentlich, beim Bedarf solcher Einrichtungen darauf zu achten, dass das Angebot eben diese EU Richtlinie erfüllt. Entscheidende Eigenschaften hierfür sind abwaschbar, wasserdicht und resistent gegen Desinfektionsmittel, die zum Beispiel die Produktlinien von IS Hörner gewährleisten.
Für viele Einrichter und Aufbauer ist der Kontakt zu Autoherstellern und -händlern sehr wichtig für die Akquise und den Kundenkontakt. In der Zusammenarbeit entstehen für den Kunden sehr positive Synergieeffekte, die insbesondere die Fertigstellungszeit verkürzen sowie professionelle Beratung mit sich bringen. Zudem entstehen für den Kunden weitere Vorteile während der Laufzeit seiner Fahrzeuge mit Einbauten: Die räumliche Nähe zum Autohaus hilft in Fällen von Reparaturen, Erweiterungen oder Umbau in ein neues Fahrzeug. Auch kann es gut sein, dass Autohäuser – gesteuert über einen Fahrzeugpool des Herstellers – im Vorfeld Vorführfahrzeuge oder im Falle eines Ausfalls Ersatzfahrzeuge anbieten, die das Tagesgeschäft des Transporterkunden aufrechterhalten.
Das Geschäft aus einer Hand wird im Transporterbereich immer wichtiger, das zeigt sich sowohl daran, dass die Hersteller die Zusammenarbeit mit Einbauern pflegen wie auch Lösungen direkt ab Werk, also Ein- oder Zweirechnungsgeschäfte, anbieten. In diese Kette greift mehr und mehr das Angebot der Leasinggesellschaften, in deren Kundschaft sich ein von Gesellschaft zu Gesellschaft stark variierender Teil Transporterkunden befindet, die wiederum zum überwiegenden Teil eine professionelle Einrichtung benötigen. Sowohl über die Konfiguratoren kann die Auswahl verschiedenster Laderaumeinrichtungen getroffen werden beziehungsweise können dem Kunden mit einem Beraterstab professionell auch hinsichtlich Restwerten passende Angebote unterbreitet werden.
Ausgewählte Leasinggesellschaften haben uns ihre Standpunkte zum Thema Restwertstabilisierung mitgeteilt:
Sixt Leasing gibt Folgendes bekannt: „In vielen Fällen arbeiten wir direkt mit dem Hersteller zusammen und lassen die Einbauten auch durch diesen vornehmen. Damit ist der Einbau Teil des Fahrzeugs und zumeist restwertfähig, das heißt, es erfolgt keine Vollamortisation der Einbauten über die Laufzeit.“ Die Hannover Leasing Automotive weist darauf hin, dass ebenso separate Leasingverträge abgeschlossen werden können, so dass die Einrichtung in zwei Fahrzeuglebenszyklen zum Einsatz kommen kann. Bei Arval Deutschland geht man den Weg über Beratung, wie Reinhard Happel, Ressortleiter Vertrieb, bestätigt: „Die Restwertstabilität ist Teil des individuellen Beratungsgesprächs mit dem Kunden. Die Wertentwicklung von Transportern orientiert sich häufig an der allgemeinen Nutzbarkeit der Fahrzeuge, das heißt alle Ausstattungsmerkmale, die die Einsatzmöglichkeiten einschränken, sind für den Restwert negativ. Andererseits müssen die Anforderungen des Kunden erfüllt werden. Es ist die Aufgabe unserer Transporterspezialisten, in diesem Spannungsfeld den besten Weg zu finden.“
LeasePlan Deutschland geht folgendermaßen vor: „Zu unserem ganzheitlichen Ansatz in der Nutzfahrzeugberatung gehört auch die restwerttechnische Optimierung des Transporters. So klären wir vor Vertragsbeginn zum Beispiel, ob der Einbau zur Wiedervermarktung im Fahrzeug verbleibt oder in einem Folge-Fahrzeug weiterverwendet werden kann. Eine Rolle spielt auch, ob der Einbau eine individualisierte Spezialanfertigung ist oder ob es sich um einen weitverbreiteten Branchenstandard handelt.“ Ludger Reffgen, Geschäftsführer der GE Capital/ASL Fleet Services, weist hierauf hin: „Die Einrichtung wird oft durch die Notwendigkeiten beim Kunden bestimmt. Wenn die Einrichtung im Rahmen der Verwertung am Leasingende nur schlecht an Dritte verkauft werden kann (niedriger Restwert), besteht die Möglichkeit, dass der Kunde die Einrichtung selbst kauft und über mehrere Leasingperioden nutzt (Umrüstung in neues Fahrzeug).“
Eine passende, restwertstabile Einrichtung für den oder die genutzten Transporter zu finden und entsprechende Verträge abzuschließen, scheint mit den beschriebenen Möglichkeiten denkbar einfach. Der Kunde muss sich lediglich darüber bewusst sein, was er braucht und was er nach Ende des Fahrzeugnutzungszyklusses mit der Einrichtung machen möchte. Für alles Weitere springen die Berater auf Seiten der Einrichter, Fahrzeughersteller oder Leasinggesellschaften ein.