Blick eines Dritten
Für wen lohnt sich die Unterstützung durch ein unabhängiges Fuhrparkmanagement- Beratungsunternehmen?

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„Unabhängig” heißt die Losung, mit der Beratungsunternehmen spezialisiert auf Fuhrparkmanagement in die Flotten eintreten wollen. Ein Schlagwort, das gerade in Zeiten eines bewegten und stark konkurrierenden Automobil-, Leasing- und Dienstleistungsmarktes ein wenig Ruhe ausstrahlt.
Marc-Oliver Prinzing, Geschäftsführer der Hiepler + Partner GmbH, beobachtet: „Vom ehemaligen Trendsetter Full-Service-Leasing entwickelt sich der Markt mehr und mehr zum Selective- Service-Leasing. Unternehmen suchen sich anstatt eines Full-Service-Dienstleisters mehrere Spezialisten für bestimmte Leistungen. Sie sind zunehmend bereit, Leistungen weiterhin selbst abzubilden oder im Rahmen des Insourcings wieder zurück in das Unternehmen zu holen. Durch die Trennung von Fahrzeugfinanzierung und -service ergibt sich eine deutlich höhere Unabhängigkeit bei der Auswahl und beim Wechsel von Anbietern.”
Wenn die Wünsche und Anforderungen des Fuhrparkkunden erfüllt werden sollen, ist der Blick eines Dritten hilfreich, um entsprechend danach aus dem reichhaltigen Angebot zu selektieren. „Die Vielzahl der Anbieter beziehungsweise deren nur vordergründig gleiche, tatsächlich aber sehr unterschiedliche Dienstleistungstiefe und-qualität sind für den Fuhrparkmanager sehr intransparent”, stellt Uwe Seitz, Geschäftsführer der Seitz Management Services GmbH, fest. Er sieht sich auch in der Rolle des Moderators zwischen Leasinggesellschaft und Fuhrparkkunden.
Durch die unabhängige Beratung steigt die Sicherheit, dass die ganzheitlichen Interessen des Mandanten auch langfristig gewahrt werden und nicht nur mit vordergründigen Kostenaspekten geworben wird. Dr. Harro Blumschein, Berater bei Amontis Consulting, arbeitet wie alle Befragten nach dem Maßstab „keine fertigen Anwendungen zu verkaufen, sondern individuelle Lösungen zu suchen und umzusetzen.”
Bei nahezu allen Beratern stehen Stationen in namhaften Unternehmen der Branche im Lebenslauf. Oliver Rehbeil, Geschäftsführer fleetnetwork, beschreibt den Vorteil, den er und seine Kollegen an die Fuhrparkleiter weitergeben: „Hier greifen Erfahrungsschatz und Branchenkenntnisse der Berater, da diese das Marktgeschehen und die vielfältigen prozessualen wie auch konditionellen Möglichkeiten der Anbieterwelt en detail kennen und somit sicherstellen können, dass diese Möglichkeiten des Marktes am Ende auch transparent und vollständig dem Fuhrpark zugeführt werden.”

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Die Meinungen divergieren, wenn es darum geht, Mindestmaßstäbe für die Notwendigkeit unabhängiger Beratung festzusetzen. Sie reichen von einem bis mindestens 50 Fahrzeuge, nach oben offen, abhängig vom Beratungsaufwand in Relation zum Einsparpotenzial. Andreas Dietrich, Geschäftsführer der CEI Group, weiß: „Je größer die Flotte, umso stärker ist der „return on investment”, da größere Einsparpotenziale vorhanden sind und die durch unabhängige Beratung entstehenden Kosten auf eine größere Fahrzeuganzahl „verteilt” werden können.”
Die Art der Flotte, ob Pkw oder Nutzfahrzeug, ob geleast oder gekauft, spielt eine untergeordnete Rolle. Eines ist ihnen zumindest gemein: in den meisten Unternehmen nimmt die Flotte einen der größten Kostenfaktoren ein. „Selbst wenn alles eigentlich rund läuft, kann die Analyse einfach dazu dienen, das bisherige Handling auf den Prüfstand zu stellen beziehungsweise „alte Hasen” zu einem Update oder kritischer Auseinandersetzung mit Neuerungen verhelfen”, weiß Dr. Harro Blumschein.
Udo Kemper von BCD Travel Germany nennt als Beispiele die Einführung von Gehaltsumwandlungsmodellen, Ausschreibung der Leasing- und Servicekonditionen oder auch die Einführung einer neuen Car Policy, Maßnahmen, welche aufgrund ihrer Vielschichtigkeit die Expertise eines Beraters empfehlenswert machen. Bei kostenintensiven Bereichen wie beispielsweise der Versicherung als drittgrößten TCO-Block oder auch heiklen Themen wie Halterhaftung empfehlen die Berater ebenfalls unabhängigen Beistand.
Nicht selten erfordert die Beratung einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Philosophie und die Besonderheiten des Unternehmens mit einbezieht. Aber regelmäßig ergibt sich daraus ein nicht zu unterschätzendes Optimierungs- und Einsparpotenzial. Bernd Köster von der Köster Unternehmensberatung nennt 10 bis 18 Prozent Kostensenkung ohne Veränderung der Fuhrparkstruktur realisierbar. Falko Langenbach von der verdo Deutschland GmbH rechnet mit der Amortisation der anfallenden Beratungskosten bei einer Fuhrparkgröße von mindestens 50 Fahrzeugen innerhalb kürzester Zeit.
Juliane Sperber, Marketingleiterin der TheCar- Consultants (TCC)-KG, empfiehlt: „Eine unabhängige Beratung sollte für alle Bereiche, die das Fuhrparkkonzept betreffen, wie Dienstwagenordnung, Finanzierungsform und Auswahl von Fahrzeugen in Anspruch genommen werden. Auch die Festlegung der Marken, Typen, optimalen Nutzungszeiten und Servicekomponenten sollten durch eine vollkommen unabhängige Beratung erfolgen. Im Lebenszyklus eines Fuhrparks können enorme Beträge eingespart werden. Der Grund liegt nicht nur in unnötig hohen Betriebs- und Finanzierungskosten. Gerade die Fixierung auf Einkaufskonditionen und gleichzeitiger Vernachlässigung der Vollkosten führt langfristig oft zu übermäßigen Ausgaben.”
Nur mit der Konzeption sollte es allerdings nicht getan sein. Die Sache wird erst rund, wenn die Unterstützung darüber hinaus bis zur Realisierung und Erfolgskontrolle, wenn nicht sogar noch längerfristig vereinbart wird. Gut fahren Sie in jedem Fall, wenn Sie einen Überblick über Ihren Kostenapparat haben. Zwar ist Vertrauen gut, Kontrolle aber besser. In der Übersicht führen wir eine Auswahl von Beratungsunternehmen auf, die keine Produkte, sondern nur Beratungs- und Managementdienstleistungen vertreiben.

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