30 Prozent Einsparpotenzial

Interview mit Markus Butterweck, Leiter Schadenmanagement Alte Leipziger Versicherung AG in Oberursel

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Flottenmanagement: Wenn der Flottenbetreiber heute an weitgehendes Outsourcing des Fuhrparkmanagements und Entlastung in der Fuhrparkverwaltung denkt, kommt er bei der Suche nach einem externen Dienstleister nicht primär auf den Autoversicherer. Wie will die Alte Leipziger in der massiven Konkurrenz der Full Service-Leasinganbieter beispielsweise auf sich aufmerksam machen und als weiterer Fuhrpark-Consulter an Profil gewinnen

Butterweck: Grundsätzlich haben Sie Recht, doch beschränken sich innovative Versicherer schon lange nicht mehr nur auf die reine Versicherungstechnik. Auf neue Kundenbedürfnisse muss mit passenden Lösungen reagiert werden, im Idealfall agiert man und weckt die Kundenbedürfnisse. Fuhrpark und Schadenmanagement haben zahlreiche Schnittstellen und dort haben wir ausreichend Aufmerksamkeit erzeugt, auch wenn wir nicht zu den größten Kfz-Versicherern zählen. Kunden und Geschäftspartner wissen unseren Service zu schätzen wie eine Reihe von Auszeichnungen belegt (Sachversicherer 2006, NURIA-Award 2007). Im sicher hart umkämpften Wettbewerb können auch wir uns nur mit einem innovativen, durchdachten Konzept von der Vielzahl der Angebote unterscheiden, unsere Schadenkompetenz ist hier die tragende Säule.

Flottenmanagement: Wenn ein Flottenbetreiber das komplette Outsourcing umsetzen will, kann er auch auf dem deutschen Markt sicher einen Full Service-Dienstleister finden, der ihm „alles aus einer Hand“ bietet. Warum würden Sie ihm seitens der Alte Leipziger für das Thema Versicherung aber doch davon abraten

Butterweck: Die „All-Inklusive-Lösung“ ist sicher auf den ersten Blick die bequemste und für den Flotteninhaber mit geringem Aufwand in der Verwaltung verbunden – Stichwort Convenience. Doch muss diese Lösung ja nicht immer die kostengünstigste für den Kunden sein. Nicht auszuschließen, dass schon geringe Umwege die gleiche Qualität zu günstigeren Konditionen ermöglichen. Durch unser Netzwerk können wir attraktive Konditionen an unsere Kunden weiter geben. Warum nicht also das jeweils beste Angebot selektieren und mit anderen zusammenführen – im Ergebnis verbleibt ein hochwertig repariertes Fahrzeug und ein zufriedener Autofahrer.

Flottenmanagement: Wenn Sie einmal die Kostenoptimierungs-Potenziale im Fuhrpark gewichten, welche Stellenwerte nehmen die Bereiche einmal Kfz-Versicherung an sich und zum zweiten der Bereich Schadenmanagement ein? An welchen Stellschrauben lassen sich nach Ihren Erfahrungen hier welche wesentlichen Kostensenkungen wie erzielen

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Butterweck: Beide Kostenblöcke stehen in unmittelbarer Abhängigkeit. Die Prämie orientiert sich am Schadenverlauf, unter vernünftigen kaufmännischen Gesichtspunkten gibt es trotz hoher Flexibilität hier sicher Grenzen. Im Verhältnis zu den durch Schadenmanagement erzielbaren Einsparungen ist die Range bei der Prämie aber gering. Die Einsparpotenziale reichen bis ca. 350 Euro pro gesteuertem Schadenfall, wenn man die Prozesse von Beginn an darauf abstimmt, kann hier sehr viel Geld gespart werden. Angesichts der Erhöhung der Versicherungssteuer wird aber auch die Frage der Kaskoversicherung sicher auf den Prüfstand gestellt, zumal alternativ beauftragte Schadenservices der Vorsteuerabzugsfähigkeit unterliegen und somit weitere Kostenvorteile für den Kunden ermöglichen. Einsparungen von ca. 30 Prozent verschenkt man nur ungern.

Flottenmanagement: Abseits der wohlbekannten Kfz-Versicherung werden in Fuhrpark-Kreisen gelegentlich auch andere Deckungskonzepte diskutiert. Wenn Sie das bitte einmal vergleichen, aus welchen Gründen empfiehlt sich die herkömmliche Kfz-Versicherung

Butterweck: Mit der konventionellen Deckung (KH und Kasko beim Versicherer) kann sich der Kunde auf die Schadenkompetenz eines Versicherers verlassen. Natürlich sind die Erfolge auch hier sehr unterschiedlich und nicht zuletzt deswegen ist neben dem Prämienwettbewerb ein weiterer Wettbewerb um die Krone des Schadenmanagers entstanden. Durch unsere organisatorische Ausrichtung auf das Schadenmanagement und die Verlagerung unserer Kernkompetenz mit allem erforderlichen Know-how in diese Schadensteuerung können wir sehr gute Erfolgswerte aufweisen von denen unsere Kunden und die Geschädigten, die Ansprüche aus der KH-Versicherung haben, profitieren. Unsere Vermittlungsquote ist sehr hoch, wir haben kompetente und sehr verkäuferisch talentierte Mitarbeiter hier im Einsatz. Den diskutierten Alternativen wollen wir uns aber nicht verschließen, denn in unserem Fuhrpark- Konzept gibt es eine klare Positionierung zu Gunsten dieser modernen, kosteneffizienten Lösungen. Wir können auch mit der reduzierten Rolle des KH-Risikoträgers leben, wenn sich der Kunde ggf. mit unserer Unterstützung im Bereich der eigenen Schäden „selbst“ organisiert.

Flottenmanagement: Welche großen Herausforderungen muss die Alte Leipziger als Kfz-Versicherer in der Fuhrparkversicherung bewältigen, welche Problemstellungen sind häufiger zu lösen, was wird vom Flottenbetreiber auch schon einmal unterschätzt, wann steht eine Kundenbeziehung auch schon einmal auf dem Prüfstand

Butterweck: Die auf dem Papier stehenden Einsparungen lassen sich nur verwirklichen, wenn das Schadenmanagement in der Praxis konsequent umgesetzt wird. Von einer darauf abgestimmten Dienstwagenrichtlinie bis hin zu Schadenleitfäden, wir können hier sicher kompetent unterstützen. Der Kunde hat hier aber das Heft in der Hand. Die Durchdringung zum Fahrer und dessen Sensibilisierung für das Erfordernis eines gezielten Schadenmanagements sind große Herausforderungen und der Schlüssel zum Erfolg. Das erfordert eine Kommunikationsstrategie, die auch die Identifikation des Fahrers mit seinem Unternehmen tangiert. Sind diese Abläufe erst einmal auf das richtige Gleis gebracht, kann der Selbstläufereffekt eintreten. Wenn im Gegensatz hierzu die Schadensteuerung lahmt, sinken auch die damit verbundenen Einsparungen. Die im Vorfeld ausgehandelte Prämie steht dann mitunter zur Diskussion.

Flottenmanagement: Die Alte Leipziger hat ein eigenes Fuhrpark-Konzept entwickelt. Wie motivieren Sie den Eintritt als Versicherer in ein neues Markt- Segment, was hat Ihr Unternehmen dazu veranlasst

Butterweck: Das Fuhrparkgeschäft ist uns nicht neu, schon in der Vergangenheit konnten wir große Fuhrparks managen und von unserem Schadenmanagement überzeugen. Die Auflage dieses Fuhrpark-Konzeptes ist zum einen eine Reaktion auf die von uns wahrgenommenen Kundenbedürfnisse, zum anderen wollen wir uns in diesem Segment stärker positionieren und Marktanteile sichern. Durch die gute Reputation im Schadenmanagement und das umfassende Netzwerk haben wir die dafür erforderliche „Logistik“ schon parat, was uns den Einstieg erleichtert.

Flottenmanagement: Worin bestehen die entscheidenden Vorteile Ihres Fuhrpark- Konzeptes für den Flottenbetreiber, auch betrachtet in der deutlichen Abgrenzung zum Wettbewerb

Butterweck: Der Kunde profitiert von unserem überdurchschnittlich erfolgreichen Schadenmanagement, insbesondere auch bei der Abwicklung von KH-Schäden. Wir optimieren administrativ die Prozesskette vom eingetretenen Schaden bis zur Fertigstellung der Reparatur nebst Rechnungsstellung. Unnötige Kosten etwa durch einbehaltene kick-backs werden von uns eliminiert, günstige Konditionen werden direkt an unsere Kunden weiter gegeben. Beim Verzicht auf Kaskoversicherung ermöglichen wir kostengünstige Lösungen durch unsere Partner und empfehlen dabei statt Fahrzeugpauschalen konkrete, tätigkeitsbezogene Kosten. Auch die Auswahl hoher Selbstbehalte in der Kaskoversicherung ermöglicht nachhaltige Einsparungen. In der Summe können wir aus den vorgenannten Bausteinen mit ca. 30 Prozent ein signifikantes Sparpotenzial aufweisen.

Flottenmanagement: Welche Marktchancen sehen Sie für das Fuhrpark-Konzept der Alte Leipziger, für welche Fuhrpark-Dimensionen ist es entwickelt worden, denken Sie noch an einen Ausbau des Konzepts

Butterweck: Wir sind vom attraktiven Setup unseres Fuhrpark-Konzeptes überzeugt, erste Resonanzen bestärken uns. Das Fuhrpark-Konzept ist auf Fuhrparks größer 100 PKW ausgelegt. Wenn wir neue Erkenntnisse über veränderte Kundenbedürfnisse erlangen, sind wir natürlich in der Feinjustierung oder Erweiterung flexibel. Die Marktchancen stufen wir sehr hoch ein, denn der erhöhte Kosteneinsparungsdrang stellt viele etablierte Modelle namhafter Anbieter in Frage – das ist unsere Chance.

 

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