
Mit dem S-MAX und dem Galaxy setzte Ford die Energie neu in Bewegung. Kinetic Design heißt das Zauberwort, das Emotionen in den Auftritt der neuen Ford- Modelle bringen soll, die vor allem die Zielgruppe der User- Chooser ansprechen sollen.
Nun haben die Linien der dritten Generation der Kölner Mittelklasse Wiedererkennungswert mit Charakter, beispielsweise die des elegant-markanten Kühlers, der verspielten Seitenlinienführung sowie die des Fließhecks mit den großen Leuchten. Dieses gewisse Etwas wirkt so nachhaltig, dass sich die Leute nach diesem Mondeo umdrehen – was wir so auch bemerkt haben.
Flaggschiff
Mit den gewachsenen Maßen (45 Millimeter länger, 120 Millimeter breiter) kommt der neue Mondeo schon an die Größe des legendären Scorpio heran. Der Zuwachs macht sich vor allem im Innenraum bemerkbar: großzügige Platzverhältnisse ohne Bewegungseinschränkungen für alle Front- und Fondpassagiere. In den Kofferraum des Fließhecks passen 528 Liter, bei umgelegter Rückbank sogar 1.448 Liter hinein. Lediglich beim Öffnen der langen Kofferraumklappe muss man Vorsicht walten lassen, die eine oder andere Parkhaus- oder Garagendecke dürfte im Aktionsradius liegen.
In der Innenraumgestaltung ist der neue Mondeo jünger geworden. Hochwertige, haptisch und optisch ansprechende Materialien sowie eine durchdachte Konzeption der Instrumentenbedienung runden den positiven Eindruck ab. Das HMI steuert intuitiv anwendbar über spezielle Tasten am Lenkrad sämtliche Funktionen wie Bordcomputer, Audio- und Navigationsgerät. In der Mitte der Instrumententafel erscheinen die Daten direkt im Sichtfeld des Fahrers.
Guten Seitenhalt wie auch Langstreckenkomfort dank langer Beinauflagen und festen Wangen bieten die Vordersitze. Elektrisch justierbar (optional) findet sich darin für jede Körperlänge eine bequeme Sitzposition.
Topmotorisiert
Angetrieben wird unser Testwagen von der Topmotorisierung, dem fünfzylindrigen 162 kW/220 PS starken 2,5-Liter Benziner bekannt aus dem Focus ST sowie aus S-MAX und Galaxy. Auch im Mondeo sorgt er spritzig, aber leider auch durstig (Testzyklus 11,5 Liter auf 100 km) für Fahrspaß. Leistungsdaten wie 245 km/h Spitzengeschwindigkeit sowie 7,5 Sekunden Beschleunigung von 0 auf 100 km/h verdeutlichen, dass der neue Mondeo einiges drauf hat, um seinem biederen Image von damals davon zu fahren.
Das interaktive Fahrwerk (811 Euro netto, ab Ausstattung Trend) leistet solide und sichere Arbeit, auch wenn subjektiv die Unterschiede der Stufen Normal, Komfort und Sport nicht so groß erscheinen. Fahrbahnunebenheiten fallen kaum mehr ins Gewicht, so ausgezeichnet kooperieren Dämpfer und Fahrdynamiksysteme. Maßgeblich beteiligt am angenehmen Fahrgefühl erweist sich die präzise, gleichermaßen feste Lenkung. Die langen Schaltwege des manuellen Sechsganggetriebes bieten einen der wenigen Ansatzpunkte für Kritik, denn hier hätte der sportliche Auftritt des Mondeos mit knackig einrastenden Gängen vollendet werden können. Dennoch, der Mondeo liefert ein insgesamt stimmiges Bild seiner Fahreigenschaften ab, mit laufruhiger Motor-Getriebe-Abstimmung, wohlgedämpfter Geräuschkulisse und premiumverdächtigen Handlingeigenschaften.
Einziger richtiger Wermutstropfen, den die Tatsache, dass es sich beim 2,5 Liter-Motor um keine typische Flottenmotorisierung handelt, wieder abschwächt, ist ein recht hoher Testverbrauch.
Wahlmöglichkeiten
Ausstattungsseitig liefern die Kölner über das serienmäßige Angebot hinaus ein Aufgebot an Wahlmöglichkeiten auf hohem Niveau. Sechs verschiedene Ausstattungen, eine reichhaltige Liste an Optionen sowie viele interessante Pakete unterstützen die Individualisierung sowohl in Richtung Business als auch Sportlichkeit. Auf zwei Attribute kann der Kunde immer zählen: Sicherheit und Alltagsnutzen stehen grundsätzlich im Vordergrund.
Eine der innovativen Technologien im Mondeo stellt die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage AAC (811 bis 1.034 Euro je nach Ausstattungsvariante) dar. Sie unterstützt durch Radarmessung des Abstands zum Vordermann den Fahrer im fließenden Verkehr bei Tempi von 30 bis 180 km/h und drosselt automatisch die Geschwindigkeit bei kritisch abnehmendem Abstand. Ebenfalls als praktisches Novum entpuppt sich das serienmäßige EasyFuel Tanksystem, das Falschbetankung verhindert, zudem deckellos funktioniert, dadurch die Hände sauber hält.
Direkt ab Marktstart am 16.6. stehen alle drei Karosserievarianten Stufenheck, Fließheck und Turnier zur Verfügung mit bis zu vier Benziner mit 81 kW/110 PS bis 162 kW/220 PS und drei Diesel von 74 kW/100 PS bis 103 kW/140 PS. An Getriebevarianten stehen 5- und 6-Gang Schaltgetriebe sowie eine 6- Gang-Automatik (ab Sommer 07) für den 2.0 TDCI zur Wahl. Die Preise bleiben auf Vorgängerniveau und starten bei 18.479 Euro netto für die Stufenhecklimousine mit dem 1.6 Liter Benziner sowie 18.908 Euro netto für den Turnier mit dem Basisdiesel.
Fazit: Der Mondeo als Volumenmodell im Flottenbereich hat mit dem neuen Design Potenzial dazugewonnen. Ein gutes Fahrzeug ist noch besser geworden.