Elektrisch-schrotig
Mercedes-Benz bringt den ersten elektrischen Geländewagen auf den Markt. Und der Kraxler ist auch als Stromer top in Form, kraxelt genauso Steigungen hoch wie das Verbrenner-Pendant. Fahrkomfort bietet er überdies. Flottenmanagement hat es ausprobiert.

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Mercedes hat lange gewartet, doch jetzt ist es soweit: Mit dem G 580 EQ steigt die ikonische Geländewagen-Legende in die Elektrowelt ein. Dabei setzen die Schwaben nicht einfach auf eine radikale Neuerfindung, sondern bleiben bewusst bei den Werten, die die G-Klasse seit Jahrzehnten prägen. Statt also auf Leichtbau und futuristische Formen zu setzen, gibt es weiterhin den kantigen Klassiker – nur eben vollelektrisch. Ein 116-kWh-Akku sorgt für eine praxisgerechte Reichweite von rund 470 Kilometern nach WLTP, macht den G also auch für längere Touren geeignet. Mit vier Elektromotoren – je einer pro Rad – steht das Fahrzeug dabei in jeder Fahrsituation extrem souverän im Futter, sei es beim Pendeln oder im harten Offroad-Einsatz.
Auch der Innenraum zeigt, dass Mercedes beim elektrischen G viel Wert auf Kontinuität und Modernität zugleich legt. Das Cockpit bietet die bekannte Kombination aus markanter Architektur und modernem Infotainment. Zwei große Displays bilden die Schaltzentrale für Navigation, Medien und Fahrzeugfunktionen. Die Bedienung läuft flüssig und übersichtlich. Ergänzend stehen noch klassische Tasten und Drehregler bereit, die die Handhabe im Gelände erleichtern. Hochwertige Materialien, feines Leder und offene Holzoberflächen sorgen für jene luxuriöse Atmosphäre, die man in der G-Klasse erwartet. Die Sitze sind großzügig geschnitten, bieten exzellenten Seitenhalt und bleiben auch auf langen Reisen bequem.
Hinten profitieren die Passagiere von solidem Raumgefühl: Sowohl Beinals auch Kopffreiheit sind fürstlich. Zwei Erwachsene sitzen extrem komfortabel, ein dritter findet ebenfalls noch Platz. Mercedes spendiert auf Wunsch auch Sitzheizung im Fond. Dank großer Ablagen und cleverer Details ist die G-Klasse familientauglicher, als man bei ihrem martialischen Auftritt vielleicht denken würde. Eine seitlich klappbare Türe erleichtert das Beladen, und auch beim Stauraum kann der Elektro-Kraxler seine Stärke ausspielen – hier punktet er klar als praktisches Luxus-SUV.
Und wie fährt sich die elektrische G-Klasse? Bullig und doch angenehm leise. Mit zusammen 587 PS und 1.164 Nm Drehmoment setzt sich der G 580 EQ mit Nachdruck in Bewegung. Die vier Elektromotoren erlauben eine völlig neue Form der Traktion:
Jedes einzelne Triebwek kann sein Rad individuell ansteuern, was selbst im tiefen Gelände für nahezu unglaubliche Kletterfähigkeiten sorgt. Auf der Straße überzeugt der G 580 mit geschmeidigem Antritt und souveräner Beschleunigung – der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 4,7 Sekunden. Dabei bleibt der Charakter stets gelassen und luxuriös, nie prollig. Stattdessen vermittelt die G-Klasse jene unaufgeregte Kraft, die perfekt zu ihrem Status passt.
Auch das Fahrwerk ist auf Komfort und Souveränität ausgelegt. Dank ausgewogener Abstimmung werden Unebenheiten wirkungsvoll glattgebügelt, ohne den Kontakt zur Straße zu verlieren. Sogar bei höheren Autobahntempi bleibt das schwere SUV stabil und sicher, selbst dann noch, wenn Kurven im Spiel sind. In engen Kehren wirkt der G 580 EQ zwar nicht so direkt wie ein Sportwagen, aber das ist auch gar nicht seine Rolle. Vielmehr brilliert er als majestätischer Reisewagen, der Ruhe und Komfort in den Vordergrund stellt. Die Lenkung ist präzise und angenehm leichtgängig; auch abseits asphaltierter Straßen sorgt das Fahrwerk für die nötige Kontrolle nicht zuletzt dank elektronisch verstellbarer Dämpfer. Unterstützt wird das Ganze durch die leise Geräuschkulisse – typisch Elektro.

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Im Alltag punktet der Stromer mit simpler Handhabung. Dank Kamerasystemen und Assistenzpaketen wird selbst das Rangieren in engen Innenstädten erstaunlich einfach. Das Bremspedal lässt sich gut dosieren, die Rekuperation arbeitet harmonisch vor allem in Hinblick auf das sogenannte Blending (Übergang von Rekuperations- auf Reibbremse). Damit fährt sich der G 580 EQ auch in der Stadt angenehm entspannt. Auf der Langstrecke glänzt die Kombination aus großer Batterie, solider Ladegeschwindigkeit (bis zu 200 kW) und kultivierter Fahrweise. Gehen die Stromreserven zur Neige, braucht es etwa eine Halbe Stunde, bis wieder 80 Prozent State of Charge erreicht werden – damit kann man leben.
Nicht zuletzt überzeugt die neue Elektro-G-Klasse mit ihrem ganz eigenen Mix aus Tradition und Moderne. Mercedes beweist, dass man Ikonen elektrifizieren kann, ohne ihren Charakter zu zerstören. Der G 580 EQ ist weder ein schrilles Technik-Experiment noch ein weichgespültes Lifestyle-SUV. Er bleibt das, was er immer war: ein Statement auf Rädern – nur jetzt lokal emissionsfrei und mit einer Technik, die ihn in neue Sphären hebt.
Ein Blick auf die Preise zeigt: Günstig war die G-Klasse nie, und das gilt auch für den G 580 EQ. Netto startet er bei 119.850 Euro. Allerdings fällt die Serienausstattung üppig aus. Dinge wie LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, diverse Assistenten sowie ein umfassendes Sicherheitspaket weilen frei Haus an Bord. Sogar dicke Brocken wie die sogenannte „G-Turn“-Funktion kosten nicht extra: Per Knopfdruck dreht sich das Fahrzeug nahezu auf der Stelle, indem die Räder gegensinnig angetrieben werden – ein Manöver, das sonst nur Kettenfahrzeugen vorbehalten ist. Für Abenteurer gibt es außerdem die ebenfalls stets vorhandene „G-Steer“-Funktion, um enge Kehren im Gelände leichter nehmen zu können, indem die inneren Räder gezielt eingebremst werden. Mercedes spricht von einer Verkleinerung des Wendekreises um 25 Prozent. Damit präsentiert sich die elektrische G-Klasse als zeitgemäßes, technisch faszinierendes und zugleich traditionstreues Angebot für alle, die einen alltagstauglichen Geländewagen mit Kultstatus sowie Nutzwert suchen.

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