Abgesichert

<p>Das Auto als Risiko – diese Ansicht gilt zumindest, wenn es um damit verbundene Versicherungen geht. Bei einer größeren Anzahl an Kfz kommt auch eine größere Anzahl an möglichen Risiken zusammen, die mit verschiedenen Versicherungen reduziert werden sollten. Welche Risiken Flottenversicherer mit ihrem Portfolio abdecken, welche Absicherungen sinnvoll sind und worauf bei diesen zu achten ist, erläutert Flottenmanagement in diesem Artikel.</p>

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Auch wenn es bestimmt allgemein bekannt ist: In Deutschland muss jedes motorbetriebene Fahrzeug über eine Haftpflichtversicherung verfügen. Diese aus der Pflichtversicherung (§ 1 PflVG) heraus gesetzlich vorgeschriebene Absicherung deckt selbst verursachte Schäden an Fremdeigentum ab und ist daher auch zum Betrieb einer Flotte notwendig. Die Haftpflichtversicherung ist in allen EU-Mitgliedstaaten, mit Einschränkungen bei der Mindestdeckungssumme, und vielen weiteren Ländern obligatorisch, während alle übrigen Fahrzeugversicherungen freiwillig abgeschlossen werden können. 
Doch welche davon sind wirklich sinnvoll für einen Fuhrpark? Die Antwort auf diese Frage fällt bei allen Anbietern gleich aus: Nur durch eine individuelle Beratung, die eine kundenbezogene Analyse des Fuhrparks miteinschließt, lässt sich der konkrete Versicherungsbedarf einer Flotte ermitteln. Erst dann kann eine angepasste Flottenversicherung abgeschlossen werden. Diese sollte sowohl den Aspekt der Wirtschaftlichkeit als auch den einer kompletten Absicherung im Ernstfall berücksichtigen. Ob dabei lediglich eine Teiloder Vollkaskoversicherung der richtige Weg ist oder ob diese um zusätzliche Bausteine wie ein ganzheitliches Schadenmanagement ergänzt werden sollte, muss für jeden Fuhrpark differenziert entschieden werden, und zwar am besten zusammen mit dem Versicherer.

Ausgestaltung
Der Umfang der Fuhrparkversicherung kann sehr unterschiedlich ausfallen, diese sollte aber alle auftretenden Risiken abdecken. Bei einer Vollkaskoversicherung könnte zum Beispiel eine Erweiterung für Brems-, Betriebs- und Bruchschäden nützlich sein, ein Auslandsschadenschutz lohnt sich durchaus bei vermehrten Dienstfahrten ins Ausland, eine Umwelthaftpflicht sichert gegen öffentlich-rechtliche Ansprüche nach dem Umweltschadengesetz ab. Je nach Bedarfssituation des Kunden können auch ein Schutzbrief oder eine Fahrerschutzversicherung abgeschlossen werden. Auch der Straf-Rechtschutz für Flottenverantwortliche ist in Anbetracht unterschiedlicher Verantwortlichkeiten und Haftungsansprüche durchaus gerechtfertigt. Dazu kommen branchenspezifische Bedürfnisse, wie Dr. Tönnjes Eller, Abteilungsleiter Kraftfahrt Gewerbe bei der VHV Allgemeine Versicherung, aufzeigt: „Je nach Branche des Kunden können verschiedenartige Anforderungen bestehen. Als Spezialversicherer für die Bauwirtschaft wissen wir, dass zum Beispiel Lkw mit Kippoder Kranaufbauten oder Sonderfahrzeuge einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz benötigen. Idealerweise sollte nach Aufnahme der Fuhrparkbesonderheiten gleich ein Rahmenkonzept erarbeitet werden, das bezogen auf Fahrzeuggruppen den Versicherungsschutz umfassend festschreibt und die administrativen Prozesse einbezieht.“ Auch bei Pkw und LNF kann man über die Mitversicherung von Sonderausstattungen und -aufbauten nachdenken.

Des Weiteren stellt das Thema Leasingfahrzeuge einen großen Bereich dar. Für diese sind spezielle Absicherungen möglich und oftmals ist dies auch eine Bedingung des Leasinggebers. Carsten Niemeyer, Senior Insurance Consultant Schaden-, Versicherungsmanagement bei Alphabet, weiß hier Genaueres: „Neben der Kfz-Haftpflichtversicherung, die zur Zulassung eines Fahrzeugs Pflicht ist, empfehlen wir dringend eine Kaskoversicherung zur Absicherung von Schäden am Leasingfahrzeug. Dabei ist auch eine GAP-Absicherung für Totalschaden beziehungsweise -verlust während der Leasinglaufzeit äußerst relevant.“

Zur Ausgestaltung des Versicherungsschutzes gehört auch die Festlegung der Selbstbeteiligung im Schadenfall. „Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl von Selbstbeteiligungen in der Kfz-Kaskoversicherung an. So kann der Kunde selbst entscheiden, ab welcher Schadenhöhe er eine Versicherungsleistung erhalten möchte. Wir bieten zur Entlastung der Flottenbetreiber über unseren FlottenSchadenService auch die Schadenregulierung innerhalb der Selbstbeteiligung an. Dabei steuern wir den Schadenprozess, dessen Kostenentwicklung sonst durch Abschleppfirmen, Werkstätten und Mietwagen bestimmt wird“, wie Matthias Küchemann, Leiter Underwriting Kraftfahrt Deutschland bei HDI Global SE, beschreibt. Dazu sieht Florian Modler, Geschäftsführer Risk und Insurance bei Auto Fleet Control, „sowohl bei firmeneigenen Versicherern und Vermittlern als auch bei KMUs inzwischen einen Abschied von der Vollkasko-Mentalität und die Hinwendung zu einer individuellen Risikophilosophie. Insbesondere erhöhte Selbstbehalte zur Prämieneinsparung erfreuen sich großer Beliebtheit. Wiederkehrende Schäden – sogenannte Frequenzschäden – werden auf der eigenen Firmenbilanz abgebildet, während Groß- und Kumulschäden im Risikokollektiv der Versicherung verbleiben. Wichtig dabei ist, die Prozesskosten im Blick zu behalten und auf digitale und effiziente Prozesse zu setzen, damit die Verwaltungskosten kontrollierbar bleiben.“ Dabei ist jedoch immer die eigene Solvabilität zu beachten. Je größer ein Unternehmen, desto größer auch die Möglichkeit zur Selbstbeteiligung bis hin zu einer gänzlichen Eigentragung des Schadenfalles aufgrund seiner Kapitalstärke. Diese erhöhte Selbstbeteiligung führt dann zu Prämienersparnissen, letztendlich kommt es aber immer auf eine genaue Auswertung der entstehenden Kosten an.

Auch die Frage, ab welcher Schadenhöhe man Schäden am Dienstwagen über die Versicherung laufen lassen sollte, hat Relevanz. Macht es mehr Sinn, die Kosten eines jeweiligen Schadens selbst zu übernehmen und damit höhere Versicherungsprämien zu vermeiden? Dies lässt sich ebenso nicht pauschal beantworten, da der Schwellenwert für eine Höherstufung von verschiedenen Faktoren abhängt, die von Flotte zu Flotte unterschiedlich sind. Carsten Panzer, Underwriter im Kfz-Betrieb bei der R+V Versicherung, gibt an: „Die Anzahl der Schäden und die Reparaturkosten haben in vielen Versicherungsmodellen direkten Einfluss auf den Beitrag im Folgejahr. Wenn zum Beispiel der Kunde ein Modell abgeschlossen hat, bei dem bei Überbeziehungsweise Unterschreiten einer Schadenquote von X Prozent der Beitrag im nächsten Jahr steigt oder sinkt, kann es sinnvoll sein, auch kleinere Schäden selbst zu übernehmen.“ Andererseits weist Steffi Senger, Produktentwicklung Firmen-Kraft bei der Allianz Versicherungs-AG, darauf hin, dass „bei mittleren und größeren Flotten (im Fuhrparkund Stückpreismodell) beispielsweise der Schadenverlauf der gesamten Flotte zur Umstufung im Folgejahr herangezogen wird und es keinen individuellen Schadenfreiheitsrabatt pro Fahrzeug gibt. Dementsprechend machen wenige kleinere Schäden unter Umständen weniger aus und können über die Versicherung ohne Sorgen einer Hochstufung reguliert werden. Allerdings sollten diese Entscheidungen immer im Einzelfall betrachtet und entschieden werden.“

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Zu beachten sind auf jeden Fall eventuelle Anzeigepflichten im Schadenfall, die in den Versicherungsbedingungen vorgeschrieben sind. Auch sind die Auswirkungen und damit Kosten eines Schadens nicht immer direkt festzustellen. Dr. Tönnjes Eller erläutert dazu: „Ob es sich noch um einen Bagatellschaden handelt, ist manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Dies wird zunehmend auch bei kleinen Parkremplern schwieriger zu beurteilen, da rund um das Auto Sensoren verbaut sind, die die Grundlage für die Funktion zahlreicher aktiver und passiver Sicherheitssysteme sind. Damit können sich die Reparaturkosten entscheidend erhöhen.“ Daher lautet die allgemeine Empfehlung, erst einmal jeden Schaden beim Versicherer einzureichen. Dieser teilt dem Kunden dann mit, ob aufgrund des Schadens eine negative Umstufung erfolgt. Daraufhin kann dieser dann entscheiden, ob er den Schaden lieber selbst übernimmt, also zurückkauft. Natürlich sollte bei jedem Schaden geprüft werden, ob die Verkehrssicherheit noch gegeben ist und ob sich der Schaden vergrößert, wenn er nicht repariert wird. Festzuhalten ist, dass ein durchdachtes Konzept für Schäden, egal welcher Größe, im Fuhrpark vorliegen sollte, damit Maßnahmen wie erhöhte Selbstbehalte oder Schadenrückkäufe nicht den gegenteiligen Effekt haben und die Kosten in die Höhe treiben.

Abwicklung
Doch wie funktioniert die Schadenregulierung über die Versicherung nun genau? Welche Schritte muss der Dienstwagenfahrer beziehungsweise Fuhrparkleiter unternehmen und welche Schritte erfolgen über die Versicherung? Oberstes Ziel ist es, den ganzen Prozess so einfach wie möglich für den Kunden zu halten und eine schnelle Bearbeitung des Schadens zu gewährleisten. Dazu gehört die Schadenanzeige aufzunehmen, den Sachverhalt zu klären und die Schadenregulierung einzuleiten. „Am wichtigsten ist die schnelle Kontaktaufnahme und Meldung des Schadens. Dies kann digital über eine Online-Schadenmeldung oder telefonisch über unsere Hotline erfolgen. Die Hotline ist auch rund um die Uhr besetzt. Als Faustregel gilt: Schäden unbedingt innerhalb von 24 Stunden nach Schadeneintritt melden. Wir übernehmen dann als Versicherer komplett die weitere Schadenabwicklung. Der Fahrer oder Fuhrparkleiter muss sich eigentlich um nichts weiter kümmern und kann sich voll auf seine regulären Aufgaben konzentrieren“, erklärt Steffi Senger. Neben der Meldung, die Fahrer oder Fuhrparkmanager über die üblichen Medien wie Telefon, E-Mail, Internet oder App machen können, stellen die Versicherer teilweise noch einen eigenen Ansprechpartner im Schadenbereich. Weitere Leistungen schließen einen Hol- und Bring-Service oder die Organisation eines Ersatzfahrzeugs mit ein. Thorsten Krüger, Geschäftsführer der Volkswagen Versicherungsdienst GmbH, nennt noch einen weiteren Service: „Dienstwagennutzer können das Fahrzeug einfach und ohne Umwege in einer unserer Vertragswerkstätten vorstellen. Dort wird der Schaden von den professionellen Serviceberatern für den Kunden direkt im System des Versicherers aufgenommen und gemeldet. Alle weiteren Prozesse erfolgen dann volldigital zwischen Autohaus und Schadenabteilung. Reparaturfreigaben können somit deutlich beschleunigt werden.“

Digitalisierung
Das Thema Digitalisierung spielt natürlich auch im Fuhrpark eine immer größer werdende Rolle. So hilft die Digitalisierung der Verfahren zum Beispiel dabei, einen besseren Überblick über alle Prozesse zu erhalten und Verwaltungskosten zu senken. „Digitale Produkte sind für Flottenkunden vor allem interessant, wenn sie zu merklichen Prozessverbesserungen und Einsparpotenzialen führen. Volldigitale Schadenprozesse stellen hierbei nur den Beginn der Digitalisierung dar. Selbstverständlich arbeiten auch wir mit Hochdruck daran, die Digitalisierung unserer Produkte voranzutreiben. Unabhängig davon führt die hohe Individualität im Flottenbereich aber dazu, dass sich die Umsetzungsgeschwindigkeit von der im Privatkundenbereich unterscheidet“, wie Thorsten Krüger weiß. Auch Achim Welter aus dem Bereich Kraftfahrt der Alten Leipziger Versicherung AG sieht die Vorteile von Digitalisierung: „Gerade der Bereich der Flottenversicherung bietet ein großes Potenzial, was das Thema der Digitalisierung anbelangt. Wir sind bereits heute in der Lage, von der Angebotserstellung bis zur Dokumentierung auf digitale Prozesse zurückzugreifen. Dieses ermöglicht uns, zeitnah Anfragen zu beantworten und trotzdem aufgrund der Flexibilität unserer Systeme auf den individuellen Kundenbedarf ausgerichtete Angebote zu erstellen. Bei Abschluss übernehmen wir die Fuhrparkdaten des Kunden automatisiert in unser System, sodass Übertragungsfehler ausgeschlossen sind. Unsere  Kunden erhalten, basierend auf ihrer eigenen Datenbereitstellung, fehlerfreie Dokumente.“ So werden Informationen den Kunden automatisch zur Verfügung gestellt.

Gerade der bereits angesprochene Prozess der Schadenmeldung profitiert stark von der Digitalisierung: Alle notwendigen Informationen können hinterlegt und Fotos hochgeladen werden. Eine Regulierung und Deckungsprüfung wird dann automatisch ausgeführt. Im Idealfall ist die Abwicklung dann in wenigen Stunden abgeschlossen, mit bestmöglichem Service für den Kunden und geringeren Prozesskosten. Entscheidend ist hierbei, dass keine Medienbrüche stattfinden und alle Beteiligten wie Werkstätten, Gutachter oder Rechtsanwälte Zugriff auf ein System haben. Doch bei aller Effizienz ist nicht zu unterschätzen, dass der persönliche Kontakt zum Anbieter nach wie vor einer der wichtigsten Punkte für Fuhrparkleiter darstellt – und das wird sich wahrscheinlich auch nicht so schnell ändern. Ein konkreter Ansprechpartner ist, wie sich gerade in der Pandemie gezeigt hat, von entscheidender Bedeutung, um passende und unkomplizierte Lösungen zu finden.

Für Flottenverantwortliche stellt zudem die Transparenz über die Schadensituation einen wichtigen Faktor dar. Diese kann zum einen durch umfassende Reports der Anbieter sichergestellt werden, seien es Rentabilitätsübersichten, Fuhrparkund Einzelschadenlisten oder Schadenauswertungen. Carsten Niemeyer sagt dazu: „Wir bieten unseren Kunden ein webbasiertes Reportingtool, welches transparent alle relevanten Faktoren aufzeigt. So können beispielsweise sämtliche Einzelschäden in einer übersichtlichen Darstellung angezeigt und gezielt durchsucht, verwaltet, versendet sowie heruntergeladen werden. Im Schadencockpit werden folgende Informationen zur Verfügung gestellt: Schadendaten (wie Datum, Ort, Hergang, Beschädigung), Dienstleistungsumfang (Ersatzfahrzeug, Gutachter, Hol- und Bringservice), Bearbeitungsstand, Bildmaterial, Rechnungsdokumente und so weiter.“ Individuelle Auswertungsmöglichkeiten für Flottenkunden werden so nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Zum anderen wird Übersichtlichkeit durch eine jederzeit mögliche Einsicht in die bestehenden Verträge geboten. Auch Telematik kann helfen, bessere Einsichten in die Schadenslage zu erhalten. Durch deren Nutzung können Fahrzeugdaten erfasst und entsprechende Tarife, die dann auf den Daten basieren, vereinbart werden. Auch das Thema Risikomanagement spielt hier hinein: „Wir nutzen Telematik, um zunächst die Fahrer in ihrer Fahrweise noch strukturierter einschätzen zu können und im Rahmen von Risikomanagement entsprechende Maßnahmen (wie Unfall-Analyse-Gespräche) zu etablieren, damit Schäden erst gar nicht entstehen und Schadenhäufigkeiten und damit Schadenquote und Versicherungsprämie gesenkt werden. Auch wenn immer wiederkehrende Frequenzschäden aus der Versicherung herausgenommen und über die eigene Firmenbilanz abgebildet werden, gibt es Ansätze, um die Schadenhäufigkeit mittels Risikomanagement im Fuhrpark signifikant zu verringern“, erläutert Florian Modler.

Veränderte Mobilität
Zum Schluss soll noch ein Ausblick auf Entwicklungen im Versicherungssektor erfolgen, die Relevanz für betriebliche Flotten haben. Nachdem bedingt durch die Pandemie die Zahl der zurückgelegten Kilometer und damit auch die Zahl der Schäden einige Zeit lang gesunken war, befindet sich die Fahrleistung und damit die Unfallquote wieder etwa auf Vor-Corona Niveau. Positive Effekte haben sich dementsprechend relativiert. Jedoch stehen Unternehmen inzwischen vor einer Reihe neuer Herausforderungen wie der Inflation, die sich auch auf die Kosten für die Schadenregulierung auswirkt: „Die erhöhte Inflation ist allgegenwärtig und verstärkt in Unternehmen auf vielfältige Weise den Kostendruck. Dem gilt es, gezielt entgegenzuwirken, auch im Fuhrpark. HDI Global SE unterstützt dabei mit maßgeschneiderten Lösungen. Die Digitalisierung von Prozessen ermöglicht ebenfalls Effizienzgewinne. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden bei der Umstellung auf einen elektronischen Dokumentenversand. Das vermeidet nicht nur Berge von Papier, sondern senkt auch den Ressourcenverbrauch spürbar – und leistet damit einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen“, so Matthias Küchemann. Um den gestiegenen Kosten entgegenzuwirken und starke Anpassungen der Beiträge zu vermeiden, haben sich weiterhin die bereits beschriebenen Selbstbeteiligungsmodelle verstärkt etabliert. Dazu kommt das Thema Nachhaltigkeit und Begrenzung der CO2-Emissionen: Betriebe setzen hier zunehmend auf die Elektrifizierung des Fuhrparks, woraus sich wiederum neue Versicherungsbedürfnisse ergeben, auf die Flottenversicherer reagieren. Darunter fallen Zusatzservices für Elektrofahrzeuge, beispielweise eine Allgefahrendeckung für den Akku, oder auch Versicherungslösungen für Ladekabel und -säulen.

Ein anderer Trend ist das immer breitere Angebot an alternativen Mobilitätsangeboten wie Diensträdern, E-Bikes oder E-Scootern, welches auch das Angebot von Versicherern beeinflusst, wie Sebastian Kittner, Leiter Kraftfahrt Flottengeschäft der ERGO Versicherung AG, angibt: „Das zunehmend vielfältige Mobilitätsangebot, das Diensträder, E-Bikes, E-Scooter und ähnliche Fortbewegungsmittel einschließt, hat definitiv Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt. Mit der steigenden Verbreitung steigt auch die Nachfrage nach umfassenden und spezialisierten Versicherungsprodukten, die sich dem Mobilitätsbedarf individuell anpassen und entsprechend flexibel sind.“ Dem stimmt Achim Welter zu und gibt an: „Die neuen Mobilitätsangebote bieten Chancen, aber auch Risiken, welche vom Versicherungsmarkt sehr differenziert bewertet werden. Am Beispiel von E-Scootern zeigt sich sehr anschaulich, dass aufgrund der Versicherungspflicht eine hohe Nachfrage und damit auch ein hohes Neugeschäftspotenzial als mögliche Chance generiert wurde. Dadurch, dass bislang nur eine überschaubare Schadenerfahrung vorhanden ist, insbesondere was das Vermietrisiko und das Risiko des nicht regelkonformen Umgangs mit den Scootern anbelangt, fällt die Bewertung unter den Marktteilnehmern nach wie vor sehr differenziert aus. Dieses führt dazu, dass die Prämien für E-Scooter stark auseinanderdriften oder keine Deckung geboten wird.“

Fazit
Um im Fall der Fälle geschützt zu sein, macht es durchaus Sinn, über die obligatorische Haftpflichtversicherung hinaus abgesichert zu sein. Versicherungen beraten hier umfassend und stellen ein individuelles Konzept für jeden Fuhrpark zusammen. Da Schäden an den Fahrzeugen des Fuhrparks auch in Zukunft nicht ausbleiben werden, sollten Fuhrparkleiter sich hier ein passendes Angebot der Anbieter einholen.

 

 

 

 

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