Klein, aber geräumig

<p>In der 108. Folge unserer großen Flottenmanagement-Vergleichsserie konkurrieren die Kleintransporter mit langem Radstand und Dieselantrieb miteinander. Nachdem die PSA-Plattform bereits in die nächste Generation überführt wurde, steht für das zweite Halbjahr 2020 der Marktstart für den neuen Renault Kangoo und den VW Caddy an. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte sich der <strong>Peugeot Partner Kastenwagen L2 BlueHDi 100 S/S</strong> gegenüber seinen Konkurrenten durchsetzen.</p>

Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig

1 /4

Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig
Klein, aber geräumig

PDF Download

Kleintransporter? Für den einen oder anderen wirft der Begriff „Kleintransporter“ ein paar Fragen auf, denn klassisch werden kleine Lastkraftwagen, die aufgrund ihres zulässigen Gesamtgewichts bis 3,5 Tonnen mit der Führerschein- Klasse B gefahren werden dürfen, als Kleintransporter bezeichnet. Doch selbst Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zählen noch zu diesem Segment, jedoch ist dann ein Fahrtenschreiber sowie ein Führerschein der Klasse C1 (bis 7,5 Tonnen) oder C P icht. Damit umfasst die De nition sowohl Modelle, welche die Plattform eines Hochdachkombis nutzen, als auch die sogenannten leichten Lkw. Betrachtet man beispielsweise das Portfolio von VW Nutzfahrzeuge sind sowohl Caddy, Transporter als auch Crafter im eigentlichen Sinne Kleintransporter. Für unsere Vergleichsserie de nieren wir Kleintransporter aber als Kastenwagen-Version der Hochdachkombis und grenzen sie damit gegenüber den mittelgroßen wie auch großen Transportern ab. 

Apropos Volkswagen … Im Februar 1962 wurde VW von der Deutschen Bundespost mit der Entwicklung eines Fahrzeugs beauftragt, dessen Laderaum zwei Kubikmeter sowie 400 Kilogramm Nutzlast aufnehmen kann und direkt vom Führerhaus erreichbar sein soll. Weiterhin wurden Schiebetüren gefordert, da Klapptüren im Innenstadtbereich häu g zu schlecht zu öffnen waren. Mit dem zwischen 1964 und 1974 gebauten VW Fridolin, of ziell Typ 147, wurden diese Anforderungen erfüllt. Er zählt somit zu den Mitbegründern des Segments der Kastenvarianten der Hochdachkombis. In diesem Segment hat sich schon immer viel getan: Seit 2018 verwendet der PSA-Konzern die Ef cient Modular Platform 2 (kurz: EMP2), die vor allem mehr Freiheiten in Bezug auf den Antrieb lässt. 2020 sollten ursprünglich der neue VW Caddy wie auch der neue Renault Kangoo präsentiert werden, aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Absage der IAA Nutzfahrzeuge 2020 wurde jedoch auch der Marktstart dieser Modelle verschoben. Zumindest feierte die fünfte Generation des Caddy im Februar in Düsseldorf ihre Weltpremiere. Ein paar Informationen zum neuen Caddy  nden Sie in der Infobox auf S. 77. Der neue Renault Kangoo, als Plattformgeber für den Mercedes-Benz Citan und auch den Nissan NV250, wurde hingegen noch nicht präsentiert. Es ist aber zu erwarten, dass die Neuau age noch 2020 präsentiert und bestellbar sein wird. Über die Zukunft des Fiat Doblò Cargo ist bisher nichts bekannt, 2015 ging die italienische Kastenvariante des Hochdachkombis in die vierte Generation.

Die Modellauswahl unseres Kostenvergleichs der Kleintransporter mit langem Radstand und Dieselantrieb umfasst dieses Mal zehn Modelle: Dacia Dokker Express, Fiat Fiorino Kastenwagen sowie Ford Transit Courier erfüllten nicht unsere Anforderungen hinsichtlich der Länge von mindestens 4,6 Metern. Daneben haben wir folgende Vorgaben für die Fahrzeugauswahl gemacht: Sie müssen viertürig sein, mit um 180 Grad öffnenden Hecktüren beziehungsweise einer Heckklappe ausgestattet sein und über einen rund 75 kW starken Dieselantrieb verfügen. Obwohl Kleintransporter an Hochdachkombis angelehnt sind, unterscheiden sie sich sehr hinsichtlich der Grundausstattung: So sind beispielsweise Rundum-Airbagschutz für Fahrer und Beifahrer keine Selbstverständlichkeit, auch Klimaanlage, Einparkhilfen und sogar ein Infotainmentsystem  nden sich nur selten in der Basisausstattung. Der Grund hierfür ist wohl, dass die Fahrzeuge als reine Arbeitstiere eingesetzt werden, Komfortausstattungen scheinen dabei Luxus zu sein; obwohl die Ausstattungsliste der eines Pkw entspricht. Umso größer ist jedoch die Auswahlmöglichkeit bei der Innenraumausstattung. Ob direkt als Branchenmodell oder mit variablen oder individuellen Einbauten, für den praktischen und professionellen Einsatz können die Kleintransporter perfekt ausgerüstet werden.

In unserem Vergleich bewegt sich die Leistungsstärke der Kastenwagen zwischen 70 kW/95 PS und 96 kW/130 PS. Da Beschleunigung bei Nutzfahrzeugmotoren weniger zählt als Leistung, fallen diese Daten hier weg. Die Höchstgeschwindigkeiten haben wir angeführt, hier ist der Spielraum zwischen 158 km/h und 185 km/h relativ eng. Der Durchschnittsverbrauch aller zehn Modelle liegt bei 4,59 Litern, im Einzelnen zwischen 4,2 und 5,5 Litern. Mit Kohlendioxidausstößen zwischen 111 und 147 g/km passt die Hälfte der Modelle in die gängigen Vorgaben, unterhalb von 120 g/km zu bleiben. Zudem entsprechen alle verglichenen Modelle mindestens der Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Damit sind sie besonders gut geeignet für den innerstädtischen Betrieb. Aber auch innerhalb dieses Segments können Kunden Kleintransporter mit elektrischem Antrieb nutzen: Wir haben in unserem Kostenvergleich den Nissan e-NV200 Kastenwagen, der hinsichtlich seiner Leistungsdaten vergleichbar mit seinen Dieselkonkurrenten ist, einmal durchkalkuliert. Der Renault Kangoo Maxi Z.E. 33 Zweisitzer war zum Zeitpunkt der Datenerhebung nicht kalkulierbar. Mit dem ABT e-Caddy wird mit Marktstart der fünften Generation des VW Caddy auch wieder eine rein elektrische Variante des Hannoveraners zu haben sein.

Nun zu den Kosten: Für einen Kleintransporter aus unserem Kostenvergleich werden mindestens 19.850 Euro (Renault Kangoo Rapid Maxi Blue dCi 95) netto fällig. Um alle Kriterien bei der dienstwagenrelevanten Ausstattung zu erfüllen, sollten Sie bei der Anschaffung jedoch 22.900 Euro netto für den Peugeot Partner Kastenwagen L2 BlueHDi 100 S/S einplanen. Der Franzose hat beispielsweise eine Klimaautomatik, einen aktiven Bremsassistenten, Einparkhilfen sensorisch wie optisch, Licht- und Regensensor sowie Nebelscheinwerfer bereits serienmäßig in der Ausstattungslinie „Asphalt“ zu bieten. Die Mehrkosten für die Erfüllung aller dienstwagenrelevanten Ausstattungsvorgaben belaufen sich bei diesem Modell auf lediglich 1.020 Euro – im Durchschnitt sind hier mehr als 2.200 Euro fällig; wenngleich nicht bei jedem Fahrzeug die gewünschte Ausstattungsoption überhaupt angeboten wird.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2020

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Als wesentlich wichtiger bei den Kleintransportern erweisen sich die Ladedaten, also Innenraummaße sowie Zuladekapazitäten. Hier fallen sämtliche Daten von der Innenraumlänge und -höhe, von der Innenraumbreite über die Breite zwischen den Radkästen sowie die Höhe der Ladekante, das Laderaumvolumen sowie die Zuladung ins Gewicht. Wer auf einen langen Innenraum Wert legt, fährt gut mit dem Fiat Doblò Cargo, Toyota PROACE CITY und VW Caddy, die alle mehr als 2,17 Meter bieten. Der Caddy führt das Feld mit fast 2,25 Metern an. In Sachen maximale Laderaumbreite kommt er an den Modellen auf der PSA-Plattform nicht vorbei – Citroën Berlingo, Opel Combo Cargo und Peugeot Partner bieten mit 1,733 Metern hier den meisten Platz. Bei der Breite zwischen den Radkästen über ügeln Ford Transit Connect (1,249 Meter) und Fiat Doblò Cargo (1,230 Meter) die Konkurrenz von PSA und Toyota (jeweils 1,229 Meter). Maximale Laderaumhöhe gibt es im Fiat Doblò Cargo mit 1,305 Metern, gefolgt vom Toyota PROACE CITY (1,271 Meter) und dem Peugeot Partner mit 1,270 Metern. Auch die Höhe der Ladekante spielt eine entscheidende Rolle, denn nicht jeder Nutzer verfügt über eine maschinelle Einladehilfe. Die Kleintransporter von Fiat, Mercedes-Benz und Toyota verfügen unbeladen über die niedrigsten Höhen. Wer das höchste Laderaumvolumen sucht, muss einen Blick auf die Modelle aus dem PSA-Konzern werfen, diese bieten insgesamt 4,4 Kubikmeter. Nicht zuletzt ist auch die Zuladung ein wesentlicher Vergleichsaspekt: Toyota PROACT CITY mit 1.000 Kilogramm führt diese Wertung vor dem Fiat Doblò Cargo mit 930 Kilogramm an. Wer ein ausgesprochen gutes Verhältnis bei den Ladedaten sucht, sollte sich die beiden letztgenannten Modelle näher anschauen.

Doch unser Kostenvergleich wäre nicht vollständig, wenn wir nicht die monatlichen Full- Service-Leasingraten und die Betriebskosten im Blick hätten. Mit sehr guten Full-Service- Leasingraten in allen drei Lau eistungen hebt sich der Renault Kangoo Rapid Maxi noch vor dem Peugeot Partner und Citroën Berlingo hervor. Die drei Modelle bieten auch die geringsten Betriebskosten, wobei sich hier der Peugeot Partner aufgrund des geringeren Durchschnittsverbrauchs vor den Renault Kangoo schiebt. So fallen beim Peugeot Partner monatlich rund 280 Euro bei einer mittleren Lau eistung von 20.000 Kilometern an, der Renault Kangoo ist mit 281 Euro der nächstteurere, gefolgt vom Citroën Berlingo mit rund 292 Euro. Sicherlich sind einigen Lesern auch die geringen Full-Service-Leasingraten des Nissan NV250 aufgefallen, wodurch er sich eigentlich an den drei zuvor genannten Modellen vorbeischieben würde, jedoch waren nicht alle Full-Service-Leasingbestandteile für den Japaner auf Renault-Basis verfügbar.

Die Gesamtwertung entscheidet der Peugeot Partner für sich, auf den Plätzen folgen die Schwestermodelle Citroën Berlingo und Opel Combo Cargo. Wesentlich für diese guten Wertungen waren vor allem die günstigen Kosten und die überzeugenden Ladedaten. Gerade aufgrund der Ladedaten konnte sich der Rüsselsheimer Kleintransporter auch gegenüber dem günstigeren Renault Kangoo durchsetzen und verwies den Franzosen auf Platz vier. Wer vielleicht noch ein paar Monate mit der Entscheidung für einen Kleintransporter warten kann, sollte dies auch machen. Mit der nächsten Generation des Renault Kangoo (Plattform für den Mercedes- Benz Citan und den Nissan NV250) und des VW Caddy stehen zwei Highlights auf dem Plan.

And the winner is … Peugeot Partner Kastenwagen L2 BlueHDi 100 S/S

 

 

Der neue VW Caddy 

Erst im Februar feierte die fünfte Generation des VW Caddy in Düsseldorf ihre Weltpremiere. Jedes Detail wurde von Grund auf neu konzipiert. Denn erstmals basiert der Hannoveraner auf dem Modularen Querbaukasten (MQB). Dank des MQB halten neue Highend- Technologien Einzug in die Baureihe: Innovative Assistenzsysteme erhöhen die Sicherheit und den Komfort; vernetzte Infotainmentund digitalisierte Bediensysteme machen den Caddy zum Smartphone auf Rädern; das neue Twindosing soll die Turbodieselmotoren (TDI) so sauber werden lassen wie nie zuvor. Gänzlich neu und auffallend sportlich wurde das Exterieur designt. Parallel verbesserte sich signi kant das Platzangebot im Innenraum: Optisch ist die Umstellung auf den MQB bereits durch die dynamischeren Proportionen des neuen Caddy sichtbar. Innen überzeugt die fünfte Generation des Allrounders mit neuen Hightech-Lösungen und deutlich mehr Platz. Die Langversion – der Caddy Maxi – bietet nun zum Beispiel Raum für bis zu zwei Europaletten, die wahlweise mittig quer / hinten quer oder auch mittig quer / hinten längs eingeladen werden können. Zudem sind gleich 6 der 19 verfügbaren Assistenzsysteme erstmals im Caddy verfügbar: Dazu gehört der Travel Assist; er ermöglicht erstmals in einem Volkswagen Nutzfahrzeug das assistierte Fahren über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Ebenfalls neu sind der Trailer Assist für das einfachere Rückwärtsrangieren mit Anhänger und der Spurwechselassistent inklusive Ausparkassistent. Die weiteren Assistenzsysteme im Caddy wurden mit neuen Funktionen deutlich erweitert und aktualisiert.

 

 

So haben wir gewertet 

Der neue Flottenmanagement-Kostenvergleich setzt sich aus fünf Hauptkriterien – den Kosten über Laufzeit und -leistung, den technischen Daten, den  ottenrelevanten Daten, der Ausstattung und den einmaligen Kosten beim Kauf – zusammen. Dabei erhalten die jeweils drei günstigsten Modelle eine grüne Markierung und die drei teuersten eine rote Markierung. Ebenfalls werden  ottenrelevante Fakten wie die Dichte des Servicenetzes und die Garantiezeiten grün beziehungsweise rot markiert und dementsprechend bewertet. Die technischen Daten eines jeden Modells werden unter den Gesichtspunkten des Durchschnittsverbrauchs in l/100 km laut WLTP-Fahrzyklus (zurückgerechnet auf NEFZ-Werte), des CO2-Ausstoßes in g/km, der Reichweite in km sowie der Ladungsdaten – maximales Laderaumvolumen in l, maximale Laderaumbreite wie -länge in mm, Breite zwischen den Rädern in mm, Laderaumhöhe in mm, Höhe der Ladekante (leer) in mm und Zuladung in kg – beurteilt und entweder mit Grün für die drei Bestwerte beziehungsweise Rot für die drei schlechtesten Werte gekennzeichnet. Zusätzlich erhalten segmentspezi  sche technische Daten, wie beispielsweise die Anhängelast gebremst bei mittelgroßen SUV, eine entsprechende Grün-Rot-Bewertung. Zudem erhalten Modelle, welche die Vergleichsmotorleistung stark unterschreiten oder zum Zeitpunkt der Datenerhebung noch nicht die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen, eine Negativbewertung. Eine positive Bewertung erfolgt dementsprechend bei einer deutlich höheren Motorleistung.

Daneben wird eine besonders lange Laufzeit der Fahrzeuggarantie mit einem Pluspunkt respektive einer grünen Markierung hervorgehoben. Ebenso wird auch eine deutlich stärkere Motorisierung (20 Prozent höher als Vorgabe) positiv gewertet. Falls Elemente der dienstwagenrelevanten Ausstattung nicht lieferbar sind, werden diese rot gekennzeichnet und dementsprechend gewertet. Eine grüne Kennzeichnung im Bereich Ausstattung kann aufgrund einer hohen Anzahl an serienmäßig verbauten dienstwagenrelevanten Ausstattungselementen beziehungsweise einer Mehrwertausstattung erzielt werden, ebenso erfolgt eine Negativwertung bei einer geringen Anzahl.

Dienstwagenrelevante Ausstattung im Segment der Kleintransporter: 
• Rundum-Airbagschutz für Fahrer und Beifahrer (Front-, Kopf- und Seitenairbags) 
• aktiver Bremsassistent 
• Bluetooth-Freisprechanlage 
• Einparkhilfe mit Sensoren hinten beziehungsweise über die Rückfahrkamera 
• Klimaanlage 
• Licht- und Regensensor 
• Navigationssystem 
• Nebelscheinwerfer 
• Sitzheizung vorn 
• Spurhalteassistent 
• Totwinkel-Assistent 
• Verkehrszeichenerkennung

Mehrwertausstattung im Segment der Kleintransporter: 
• adaptiver Tempomat 
• Anhängerkupplung 
• E-Call/Notrufsystem 
• Klimaautomatik 
• Spurhalteassistent 
• Totwinkel-Assistent 
• Verkehrszeichenerkennung

 

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2020

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026