T-ROCKT!
Der Volkswagen T-Roc soll ein SUV sein. Ach was, liebe SUV-Hasser, das ist ein Crossover, ein ziemlich cooles obendrein. Flottenmanagement war mit der 190 PS starken Spaßvariante unterwegs, die immer mit Allrad und Automatik vom Händlerhof rollt.

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Machen wir uns nichts vor, der T-Roc will kein Normaler sein. Kein Automobil-Spießbürger im Einheitsgrau für langweilige Menschen. Um das zu demonstrieren, haben die Wolfsburger unseren Testwagen vorsorglich mit Flash-rot und schwarzer Kontrastlackierung (Dach) versehen. So sei verbürgt, dass die Passanten sich auch gefälligst nach dem Testexemplar umdrehen, nachdem es vorbeigefahren ist. Und dann irgendwann noch einmal genauer hinsehen, denn die Designer haben sich schon ordentlich ins Zeug gelegt, um den poppigen Volkswagen unverwechselbar zu machen. Man achte auf den Hüftschwung oberhalb des hinteren Radkastens, auf die zackig gestaltete C-Säule, auf die Sicke in den Flanken und nicht zuletzt auf den markant-schneidigen Kühlergrill. Das alles garniert mit der bekannt-präzisen Volkswagen-Qualität, die nicht den geringsten Patzer erlaubt bei den Spaltmaßen beispielsweise. Damit haben die Verantwortlichen eine gute Voraussetzung geschaffen, den T-Roc begehrenswert zu machen.
Nehmen wir Platz. Der erste Eindruck ist recht luftig – Raumprobleme? Nö. Eigentlich auch kein Wunder, denn man darf nicht vergessen: Der TRoc rangiert im Bereich der Kompaktklasse, auch wenn er in der Praxis irgendwie kleiner wirkt. Mit einer Außenlänge von 4,23 Metern hat er quasi Golf-Format, und seine Höhe von 1,57 Metern legt schon nahe, dass man es hier keineswegs mit einem hartgesottenen Geländewagen zu tun hat. Gut so, denn im geländefreien Alltag freut man sich schließlich mehr über Fahrdynamik und Komfort als über die Kraxelfähigkeit. Immerhin bieten die Wolfsburger ihre drehmomentstarken Versionen ausschließlich als 4Motion an – denn den variablen Vierradantrieb kann man auf der Straße ebenfalls gut gebrauchen. Flottenmanagement hat sich dafür entschieden, den stärksten Benziner zu besprechen, der zugleich auch die derzeit stärkste Motorisierung für den T-Roc stellt. Dabei handelt es sich um den zwei Liter großen Traditionsmotor, der nicht nur auf eine ansehnliche Leistung kommt, sondern mit 320 Nm Maximalzugkraft auch Dieselliebhaber überzeugen kann – zumal die Kurve erst jenseits von 4.000 Touren abflacht. Schön ist, dass Volkswagen nicht den leisesten Hinweis auf die Topmotorisierung gibt. Auf dem Heckdeckel prangt lediglich der 4Motion-Schriftzug, so dass man nicht einmal die Maschinenart entziffern kann außer mit dem kundigen Ohr, falls der Motor läuft. Den schalten wir jetzt jedenfalls per Schlüsseldreh ein – das schlüssellose Starten (und Schließen der Türen) kostet 327 Euro netto extra – und beginnen mit einer kleinen Test-Tour. Fahrstufe D, und der 1,5-Tonner kriecht los. Der Siebengang- Doppelkuppler ist gesetzt, passt auch wunderbar. Zum Warmfahren bleibt der Gasfuß zurückhaltend, die Drehzahl überschreitet selten die 2.000er- Marke, während der Automat beflissen die Gangleiter hinaufsteigt bis zur Stufe Numero sieben. Ach ja, wer jetzt denkt, die modernen Autos seien nichts mehr für alte Maschinenbau-Fans, der irrt: Wer sicher gehen möchte, dass der TSI auch wirklich Betriebstemperatur aufweist, kann sich die Öltemperatur im Kombiinstrument anzeigen lassen. Und natürlich auch noch unzählige andere Dinge tun, aber dazu später mehr.
Nun darf die Kurbelwelle ein bisschen rotieren, der T-Roc bekommt Auslauf. Kein Scharren mit den Vorderhufen, der kräftige Design-Kompakte nimmt nachdrücklich Fahrt auf. Laut Werk sollen lediglich 7,2 Sekunden bis Landstraßentempo vergehen, alle Achtung. Das sind drahtige Werte – damit liegt dieses Nordlicht mit seiner Performance deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die große TSI-Ausgabe ist ein richtiges Laune-Auto, überzeugt aber nicht nur in puncto Längsbeschleunigung, sondern macht im ländlichen Raum ebenfalls mächtig Spaß. Das Crossover durchläuft windungsreiche Passagen auf Wunsch ziemlich schnell mit seiner exakt rückmeldenden Servolenkung. Dennoch bleibt der Federungskomfort nicht auf der Strecke, sondern im wahren Sinne des Wortes in der hübsch gestalteten Fahrgastzelle. Diese ist beim Testwagen mit anthraziten Lack-Elementen getäfelt und entspricht in Sachen Verarbeitungsqualität selbstredend auch den anspruchsvollen Volkswagen-Kriterien. Doch das größte Augenmerk liegt derzeit wohl beim Infotainment – in dieser Disziplin sind die Kunden anspruchsvoll geworden, jeder möchte unterwegs online sein und stets auf dem Laufenden gehalten werden. Doch was heißt das eigentlich genau? Schließlich ist man ja mit dem Smartphone ohnehin permanent online. Und genau das kann man mit dem großen Zentralbildschirm verbinden (AppleCarplay respektive Android Auto kostet netto 172 Euro) und seine Handyfunktionalitäten inklusive Navigation auf dem Auto-Bildschirm abhandeln. Aber die integrierte Navigation ist natürlich zu bevorzugen, zumal sie auch offline tadellos arbeitet. Der Aufpreis von 474 Euro netto ist außerdem verschmerzbar. Wenn es noch ins Budget passt, sollte man darüber hinaus keinesfalls auf das Active Info Display verzichten (netto 420 Euro), das mechanische Anzeigenadeln überflüssig macht. Der Anzeige-Komfort ist nicht von der Hand zu weisen, zumal man sich seine bevorzugten Infos bequem ins Kombiinstrument legen kann – das können genauso Piktogramme sein zur Unterstützung der Zielführung wie auch – ganz simpel – ein Kompass.
Für den stärksten Benziner werden mindestens netto 25.882 Euro fällig – allerdings rollt der kräftige Wolfsburger ausschließlich in der reichhaltigen „Sport“-Ausführung an den Start, bei der es beispielsweise 17-Zoll-Alufelgen, rote Bremssättel sowie stärker ausgeprägte Sessel gibt. Generell ist der T-Roc nicht schlecht ausgestattet, bietet neben Klimaanlage und Radio auch eine umfangreiche Sicherheitsausstattung inklusive Autonombremsung und Fußgänger-Erkennung. Die Auswahl an Assistenten ist üppig, wer aber garantiert die wichtigsten Features abbekommen möchte, greift am besten zum netto 764 Euro teuren Paket mit Spurhalte-Kontrolle, aktivem Tempomat und Totwinkel-Warner. Auch Dinge wie Einparkautomatik, Rückfahrkamera sowie Verkehrszeichenerkennung sind zusammen gegen netto 1.184 Euro lieferbar. Ambitionierte Fahrer werden die netto 878 Euro teure Dämpferregelung schätzen lernen. Aber der drahtige T-Roc kann auch praktisch – die Schublade unter dem Fahrersitz ist bei „Sport“ serienmäßig, und gegen schlanke 159 Euro netto lässt sich sogar die Lehne des Beifahrersitzes komplett umklappen, um weiteren Stauraum zu schaffen.

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