Feine Eleganz

Opel holt tief Luft und wirft den neuen Insignia auf den Markt. Wer das Ergebnis nun von außen betrachtet, könnte denken, es handele sich um ein Facelift. Doch dann nimmt man Platz in der neuen Mittelklasse, und schon während des Einstiegs fällt der fein säuberlich in den Armaturenträger integrierten Projektor für das Headup-Display auf – das gab es vorher nicht. Diese Mittelklasse will ganz klar Kunden der Businessliga gewinnen, das wird nicht nur bei der Lektüre der Preisliste mit ihren ganzen Innovations-Posten deutlich, sondern schlicht und ergreifend an der Größe. Mit der stattlichen Länge von 4,90 Metern (sieben Zentimeter Zuwachs) macht der dezent-elegante Neuling ordentlich was her. Der Radstand hat sogar überproportional um rund neun Zentimeter zugenommen, was vor allem durch die Beinfreiheit in der zweiten Reihe manifest wird.

Aber hier und heute nehmen wir vorn links Platz, um dem 170 PS starken Selbstzünder auf den Zahn zu fühlen. Vorweg kann gesagt werden: Mehr Motor braucht man nicht. Der Vierzylinder lässt nicht eine einzige Sekunde das Gefühl aufkommen, man sei untermotorisiert unterwegs. Im Gegenteil, wer die für ihr Metier durchaus drehfreudige Maschine ein bisschen jubeln lässt, erlebt einen recht ambitioniert davonsprintenden Insignia. Schön auch, dass der Zweiliter keine allzu dissonanten Lautäußerungen von sich gibt. Kommen wir noch einmal zu den Innovationen: Wer jetzt Insignia fahren mag, bekommt neben dem ausgebauten Infotainment auch Brocken wie Autonombremsung inklusive Fußgänger-Erkennung sowie vollvariable LED-Scheinwerfer. Der hier getestete Diesel kostet netto 25.096 Euro in Grundausstattung und zählt die Bluetooth-Freisprechanlage ebenso zur Pflichtübung wie den Tempomat.