Hoch im Kurs
Für die 88. Folge des Flottenmanagement- Kostenvergleichs gehen die relevanten Modelle der Mittelklassekombis mit Dieselmotor ins Rennen. Am Ende steht der Volkswagen Passat Variant 2.0 TDI Blue Motion ganz oben auf dem Podest. Der Kostenvergleich basiert wesentlich auf den Full- Service-Leasingraten und den Treibstoffkosten.

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Die Mittelklasse steht bei Flotten hoch im Kurs. Rund 85 Prozent der Gesamtverkäufe in dieser Klasse fallen auf gewerblich genutzte Fahrzeuge, analysiert Schwacke im April 2016. Auch aus den Marktzahlen des Gesamtjahres 2016 (siehe auch Flottenmanagement 1/2017) lässt es sich herauslesen: In den Top 10 der meistverkauften Flottenfahrzeuge befinden sich mit dem VW Passat, dem Audi A4, dem Škoda Octavia, dem 3er BMW und der Mercedes-Benz C-Klasse fünf Mittelklassemodelle. Und zahlenmäßig machten diese im vergangenen Jahr in Summe 152.796 Einheiten aus, das entspricht etwas mehr als einem Drittel der echten gewerblichen Verkäufe bei den 30 beliebtesten Dienstwagen. Und da Deutschland eine Kombi-Nation ist, fällt wiederum ein Großteil (rund 90 Prozent) dieser Verkäufe auf die Karosserievariante Kombi ab, um die sich hier im aktuellen Kostenvergleich alles dreht.
Diese Bedeutung für die Flotte, sowohl im User- Chooser-Bereich als auch im Serviceeinsatz, wirkt sich ebenfalls als Gradmesser aus, denn damit liegt die Messlatte für die Hersteller ziemlich hoch, attraktive und wirtschaftliche Fahrzeuge mit exzellentem Nutzwert anzubieten. Der Erfolg und die Beliebtheit eines Fahrzeugs spiegeln sich dann in einem guten Preis- Leistungs-Verhältnis beziehungsweise in guten Restwerten wider.
Wie wichtig die Fahrzeuge für die Hersteller sind, zeigt die Zahl der Modelle, die in diesem Segment vertreten sind. In unseren Vergleich haben es 14 Modelle geschafft, die die Auswahlkriterien in Bezug auf Kraftstoffart, Leistung und Ausstattung erfüllen. Noch nicht in der entsprechenden Leistungsstufe erhältlich ist die frisch erschienene zweite Generation des Opel Insignia, den wir gesondert vorstellen. Mit Blick auf die letzte Auflage dieses Vergleichs hat sich einiges geändert. Es treten nun die damals nicht kalkulierbaren Modelle Citroën C5 Tourer und Ford Mondeo Turnier mit an; der Honda Accord wird derzeit in Deutschland nicht angeboten; das Mittelklassemodell bei Renault trägt als Neuentwicklung einen neuen Namen, es heißt seit 2016 Talisman und nicht mehr Laguna. Neu dabei ist der Kia Optima, der seit 2016 mit der Karosserievariante Sportswagon im Angebot steht.
Seit dem letzten Mittelklassekombi-Vergleich haben die Hersteller auch weiterhin für optische und technische Frische bei ihren Modellen gesorgt. Als neue Generation kam 2015 der Audi A4 heraus, die Modelle 3er BMW (2016), Hyundai i40 (2015), Škoda Octavia (2016), Toyota Avensis (2015) und Volvo V60 (2015) erhielten Facelifts. Der Mazda6 wurde sogar zweimal in diesem Zeitraum geliftet, die letzten Retuschen erfolgten für das Modelljahr 2017. Optische Attraktivität und Aktualität werden beim Buhlen um die Gunst der User-Chooser offensichtlich immer wichtiger , denn die Zeiträume zwischen den Modellpflegen scheinen sich zusehends zu verkürzen.
Aber auch die inneren Werte eines Mittelklassekombis sind im Fuhrpark wesentlich, sowohl, wenn der Mitarbeiter wählen kann, was er fahren möchte, als auch, wenn die Firma bestimmt, was gefahren wird. Bei der Ausstattung herrscht bei nahezu allen Anbietern bereits in der Basisversion ein akzeptabler Komfort. Bei vielen Modellen genügte es, Navigation und Einparkhilfen als Extras auszuwählen, um die Flottenmanagement-Ausstattungsvorgaben zu erreichen. Auch lassen sich alle Modelle bis auf drei in der adäquaten Version jeweils mit Schaltgetriebe und Automatik ordern – in dieser Klasse und für den Flottenzweck unabdinglich.

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Ausgabe 2/2017

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Darüber hinaus gelten neben Optik und Komfort Leistung, Verbrauch, Kofferraumvolumen und Zuladung als entscheidungsrelevante Größen in dieser Klasse. Wir haben für den Vergleich eine Leistungsstärke von circa 110 kW/150 PS gewählt, die neun Modelle genau erreichen. Fünf bleiben mit 105 kW/143 PS, 104 kW/141 PS, 100 kW/136 PS und 96 kW/130 PS darunter. Der Höchstgeschwindigkeitsbereich der ausgewählten Fahrzeuge erstreckt sich relativ homogen von 200 bis 220 km/h mit Beschleunigungszeiten von 0 auf 100 km/h zwischen 8,5 und 10,8 Sekunden.
Die Leistung hat natürlich Auswirkungen auf den Verbrauch. Aber auch hier geht es recht homogen zu: Die Bandbreite erstreckt sich von bestenfalls 3,8 Litern pro 100 Kilometer beim Audi A4 bis hin zu 4,6 Litern beim Toyota Avensis. In Sachen Kohlendioxidausstoß kommen Werte von 99 bis 120 Gramm pro Kilometer vor, elf Modelle erreichen die Energieeffizienzklasse A+, die restlichen die Klasse A. Die Reichweite wiederum erweist sich immer wieder als nicht zu unterschätzendes Komfortkriterium. Hier punkten die besten Modelle mit Strecken um die 1.700 Kilometer, was einem niedrigen Verbrauch in Kombination mit einem großen Tankvolumen geschuldet ist. Am anderen Ende stehen die Modelle, die 1.304 Kilometer und weniger mit einer Tankfüllung fahren können. Im Durchschnitt schaffen die Mittelklassefahrzeuge 1.495 Kilometer.
Weitere entscheidungsrelevante Kriterien bei der Wahl eines bestimmten Mittelklassekombis können Kofferraumvolumen und Zuladung oder sogar eine Kombination aus beidem sein. Die Nase vorn hat bei Ersterem mit 1.780 Litern eindeutig der VW Passat Variant, der in diesem Segment schon lange den Benchmark vorgibt. Sein Konzernbruder Škoda Octavia steht ihm mit einer Differenz von 40 Litern nur wenig nach. Auch das Ladevolumen des Hyundai i40 kann sich mit 1.719 Litern sehen lassen. Der Durchschnittswert umfasst 1.596 Liter. Ein gutes Raummaß schreit förmlich nach einem ebenso guten Zuladungswert, um mit dem Modell in die Gunst der Fuhrparkentscheider zu erlangen. Zu den Klassenbesten zählt vorneweg der Ford Mondeo mit 682 Kilogramm, mit zwei Kilo knapp in Führung vor dem Passat. An dritter Stelle steht mit 670 Kilogramm der Mazda6. Der Zuladungsdurchschnitt beläuft sich auf 590 Kilogramm. Überdurchschnittlich sowohl beim Kofferraumvolumen als auch bei der Zuladung sind demnach Ford Mondeo, Mazda6, Peugeot 508, Škoda Octavia und VW Passat.
Kommen wir zu den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. Waren die Werte vorhin noch homogen, geht hier die Schere weit auseinander. So gibt es den Kia Optima Sportswagon als günstigstes Modell bereits ab 22.092,42 Euro inklusive Sonderausstattung. Für das Teuerste, den Audi A4 Avant, liegen die Kosten mit 34.226,89 Euro um mehr als 12.000 Euro höher. Der Durchschnittspreis inklusive der Ausstattungsvorgaben beläuft sich auf 29.105,29 Euro.
Wer nicht kauft, kann sich an den in der Tabelle angegebenen Leasingraten und den Betriebskosten, also Leasingraten plus Kraftstoffkosten, in den jeweiligen Laufleistungen orientieren. Die günstigsten Leasingraten in allen Laufleistungen und auch die günstigsten Betriebskosten bietet der Hyundai i40, gefolgt vom Peugeot 508. Der Südkoreaner mit europäischen Wurzeln macht beispielsweise mit einer Leasingrate von 273,20 Euro bei jährlich gefahrenen 20.000 Kilometern auf sich aufmerksam. Die Differenz zum Zweitgünstigsten beträgt 14 Euro bei 20.000 und 30.000 jährlicher Kilometerlaufleistung und 41 Euro bei 50.000 Jahreskilometern. Den dritten Platz der günstigsten Leasingraten teilen sich Renault Talisman (303,40 Euro für 20.000 Kilometer pro Jahr), Ford Mondeo (359,69 Euro für 30.000 Kilometer pro Jahr) und Škoda Octavia, der bei der hohen Laufleistung mit 440,36 Euro die drittniedrigsten Leasingraten aufweist. In puncto Betriebskosten steht der Renault Talisman bei niedriger und mittlerer Laufleistung an dritter Stelle, bei der hohen Laufleistung hat der Škoda Octavia wiederum einen kleinen finanziellen Vorteil.
Diese günstigen Leasing- und Betriebskosten verhelfen den oben angeführten Fahrzeugmodellen auf vordere Platzierungen – genauer gesagt landen Hyundai i40, Peugeot 508 und Renault Talisman allesamt auf dem zweiten Platz – doch die alleinige Siegerehre gebührt dem VW Passat, der mit günstigen Kraftstoffkosten, Verbrauchs- und Emissionsdaten, sehr guten Ladedaten sowie dem dichtesten Servicenetz und ohne Abzüge die anderen knapp hinter sich lässt.
Auf dem folgenden Platz steht der Hyundai i40 wie schon erwähnt aufgrund der günstigsten Leasing- und Betriebskosten, aber auch wegen des im Vergleich drittgrößten Kofferraumvolumens, der Fünf-Jahres Garantie ohne Kilometerbegrenzung sowie seines günstigen Listenpreises; ein Punkt, den User-Chooser bei der Ein-Prozent-Versteuerung zu schätzen wissen. Abzüge gibt es für den vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß sowie das relativ kleine Servicenetz. Mit guten Leasing- und Betriebskosten punktet der Peugeot, der zudem mit einer hohen Reichweite aufwarten kann. Ebenfalls wertungsgleich ist der neue Renault Talisman dank niedriger Betriebskosten bei geringer und mittlerer Laufleistung, niedrigen Kraftstoffkosten respektive niedrigen Verbrauchs sowie der Fünf-Jahres-Garantie, von der Nutzer bei jährlichen Laufleistungen von 20.000 Kilometern profitieren können.
And the winner is … Volkswagen Passat Variant 2.0 TDI Blue Motion
Flottenmanagement-Vorgabe
Mindestausstattung
• ABS - Antiblockiersystem
• ESP - Elektronisches Stabilitä tsprogramm
• Bluetooth-Freisprecheinrichtung
• Klimaautomatik
• Navigationssystem
• Nebelscheinwerfer bzw. automatische Leuchtweitenregulierung
• Parksensoren vorn und hinten
• Radio mit CD
• Rundum-Airbagschutz
• Tempomat
So haben wir gewertet
Der Fokus der Bewertung liegt auf den Leasing-, Betriebs- und Treibstoffkosten. Die jeweils drei günstigsten Fahrzeuge erhalten eine grüne, die jeweils drei teuersten eine rote Markierung. Ebenfalls in die Grün-Rot-Bewertung fließen neben den Ladungsdaten wie Zuladung und dem Kofferraumvolumen der Durchschnittsverbrauch, der CO2-Ausstoß sowie die Reichweite mit ein, da auch dies wichtige Kriterien für die Nutzung in der Flotte sind. Gleiches gilt für die Dichte des Servicenetzes, denn das entscheidet, wie lange das Fahrzeug im Falle einer Panne oder des normalen Services nicht zur Verfügung steht. Signifikante Abweichungen bei der Garantiezeit oder des Inspektionsintervalls haben wir ebenso bewertet wie das Nichterfüllen der Mindestausstattung. Auch der Listenpreis ist ein Kriterium, entscheidet dieser doch über die steuerliche Belastung bei der Ein- Prozent-Regelung. Alle anderen angegebenen Werte dienen nur der Information.
Opel Insignia Sports Tourer
Die zweite Modellgeneration der Opel- Mittelklasse Insignia wurde auf dem Genfer Salon Anfang März enthüllt und war zum Redaktionsschluß noch nicht kalkulierbar. Das Rüsselsheimer Flaggschiff ist von Grund auf neu konstruiert worden und will unter anderem mit Hightech-Lösungen wie dem Opel IntelliLux LED® Matrix-Licht und modernsten Fahrerassistenzsystemen wie dem aktiven Spurhalte- Assistenten mit automatischer Lenkkorrektur überzeugen. Darüber hinaus bietet der neue Insignia eine Opel-typisch erstklassige Vernetzung mit Smartphone-Integration, die jetzt um eine Parkplatzsuche und den Booking-Service bei Opel OnStar erweitert wird. Erstmals bei Opel gibt es in der neuen Insignia-Generation ein Achtstufen-Automatikgetriebe, eine 360-Grad- Rundumkamera und einen intelligenten Allradantrieb mit Torque Vectoring.
Die Motorenpalette beim neuen Opel Insignia Sports Tourer besteht zum Bestellstart aus drei Benzinern mit Leistungen zwischen 103 kW/140 PS und 101 kW/260 PS sowie einem 2-Liter-Selbstzünder mit 125 kW/170 PS mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern auf 100 Kilometer. Die Zuladung beträgt laut Herstellerangabe 607 Kilogramm, das maximale Kofferraumvolumen 1.665 Liter. Wer den Kombi bestellen möchte, muss mindestens 22.638,66 Euro (netto) investieren.

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