Transporter im Fuhrpark
Transporter werden im Fuhrpark oft etwas stiefmütterlich behandelt – sicher auch, weil das persönliche Interesse der Fahrer hier nicht so ausgeprägt ist wie bei Dienst-Pkw mit Privatnutzung. Als echte Nutzfahrzeuge sollen Transporter in erster Linie funktionieren und möglichst optimal die sachlichen Anforderungen erfüllen. Image oder Luxusausstattung sind hier Nebensache. Wir wollten von Ihnen wissen: Wie werden bei Ihnen die Transporter angeschafft? Gekauft oder geleast und warum? Welche Kernkriterien sind Ihnen wichtig, welche Ausstattungsmerkmale oder Einrichtungssysteme nutzen Sie? Teilgenommen haben diesmal rund 400 Fuhrparkleiter.

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Das Thema Transporter scheint vor allem für kleine Fuhrparks bis zu zehn Fahrzeugen interessant zu sein: Gut die Hälfte der Teilnehmer dieser Umfrage hat nicht mehr Fahrzeuge im Bestand und knapp die Hälfte aller Fahrzeuge sind Transporter. Rund ein Drittel der Befragten haben 11 bis 50 Fahrzeuge im Bestand, nur rund 15 Prozent mehr als 51 Fahrzeuge.
Mit 85 Prozent aller Befragten hat die deutliche Mehrheit zwischen einem und zehn Transportern in ihrer Flotte, neun Prozent kommen auf bis zu 50 Transporter und sechs Prozent der Teilnehmer haben zwischen 51 und 500 Transporter im Einsatz. Dabei vertrauen 58 Prozent auf Transporter jeweils nur einer einzigen Marke, 42 Prozent der Befragten nutzen Fahrzeuge verschiedener Hersteller.
Kauf oder Leasing?
Bei Transportern ist Leasing nicht so gefragt wie im Pkw-Segment: 61 Prozent der Befragten kaufen ihre Transporter, nur 19 Prozent leasen, und 20 Prozent mischen die Finanzierungsform (siehe Grafik 1).
Wer least, entscheidet sich zu 69 Prozent für das Angebot des jeweiligen Herstellers, nur 24 Prozent der Befragten nutzen freie Leasinggesellschaften, weitere sieben Prozent nutzen andere Finanzierungsformen, beispielsweise über die Hausbank (Grafik 2).
Wer sich gegen das Transporter-Leasing entscheidet, macht dies hauptsächlich wegen zu hoher Kosten während der Laufzeit (Grafik 3). Diese resultieren nicht zuletzt aus der hohen Laufleistung und der hohen Abnutzung eines solchen Nutzfahrzeugs, welches die beiden anderen Topargumente gegen das Leasing waren.

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Weitere Gründe für den Kauf der Nutzlaster waren die höhere Flexibilität bei Kauf-Fahrzeugen hinsichtlich der Nutzungsdauer, die bei Transportern eben einsatzbedingt nicht so gut im Voraus definierbar ist, auch niedrige Laufleistungen bei langer Haltedauer wurden angeführt, die im Leasing dann schnell teuer werden, sowie schlechte Erfahrungen bei der Abwicklung der Leasing-Rücknahme gerade im Nutzfahrzeug- Bereich, wo es eben mehr typische Schäden gibt als bei Pkw.
Fokus Nutzwert
Wie bei einem Nutzfahrzeug fast nicht anders zu erwarten, sind Ladevolumen, Ausmaße und Zuladung die Kernkriterien bei der Fahrzeugauswahl (Grafik 4), ganz unten im Ranking finden sich Markenimage, Design sowie alternative Antriebe. Mit 56 Prozent der Nennungen wird das Service- beziehungsweise Werkstattnetz als sehr wichtig empfunden, immerhin noch rund ein Drittel interessiert sich für Komfort-Merkmale wie Navigation, Klima oder Infotainment- Systeme.
Prinzipiell will die große Mehrheit der Fuhrparkleiter in einem Transporter hinreichende Ablagen und Verstaumöglichkeiten, ein Ladungssicherungssystem, Klimaanlage, Freisprecheinrichtung sowie eine adäquate Sicherheitsausstattung (Grafik 5). Ganz unten auf der Wunschliste stehen Automatikgetriebe und Infotainment- System, auch Navigation und eine Einparkhilfe werden mit rund einem Drittel der Nennungen als nicht so wichtig eingeschätzt. Knapp die Hälfte der Befragten gönnt den Nutzfahrzeug-Fahrern immerhin ein Radio mit CD-Spieler.
Die Topsonderausstattung bei Transportern ist übrigens mit 72 Prozent die Anhängerkupplung. Nur jeweils rund ein Drittel der Befragten orderte auch Sitzheizung, Rückfahrkamera, Nebelscheinwerfer, Komfortsitze oder ein Navigationssystem.
Ebenfalls auf der Wunschliste nur einiger Befragter fanden sich ein Holzboden, Beifahrer-Airbag, stabile Pritschen mit entsprechenden Verzurrmöglichkeiten, Luftfederung, Allradantrieb oder beheizte Rückspiegel. Die Hauptantwort bei den „sonstigen“ Sonderausstattungen war übrigens die Standheizung.
Spezialeinrichtungen
29 Prozent der Transporter verfügen laut unserer Umfrage über spezielle Einrichtungssysteme, bei weiteren 19 Prozent der Befragten gibt es diese zumindest teilweise. Die Mehrheit von 52 Prozent der Transporter wird ohne diese Systeme genutzt.
Dort, wo es ein Einrichtungssystem gibt, nutzt knapp die Hälfte der Befragten ein System von einem professionellen Einrichter (Grafik 6), 28 Prozent haben ein eigenes System, der Rest verteilt sich auf Spezialeinrichtungen, Herstellerangebote oder Hybrid-Systeme.
Die Fahrzeugeinrichtung wird dabei zu rund einem Drittel auch im folgenden Fahrzeug wiederverwendet, 45 Prozent der Befragten setzen zumindest einen Teil der Spezialeinrichtung auch im neuen Transporter wieder ein. Nur 16 Prozent der Fuhrparkleiter sehen die Einrichtung als Bestandteil der Fahrzeugausstattung und immerhin fünf Prozent vermarkten die Spezialeinrichtung getrennt vom Fahrzeug weiter (Grafik 7).
Wer kein spezielles Einrichtungssystem nutzt, hatte hierfür spezifische Gründe: Neben dem generellen Preis der Profi-Systeme wurde hauptsächlich das gemischte Transport-Profil angeführt, welches zwar mitunter ein Einrichtungssystem sinnvoll erscheinen ließe, an anderen Tagen aber dann zu Platzverlust an Ladevolumen führen würde.
Flottensteuerungssysteme
Flottensteuerungssyteme nutzen nur sieben Prozent der Befragten, weitere vier Prozent immerhin teilweise. Jene Fuhrparkleiter, die Flottensteuerungssysteme im Einsatz haben, entschieden sich zu drei Vierteln wegen der besseren Disposition der Fahrzeuge für ein solches System, etwa die Hälfte nannte effizienteres Auftragsmanagement beziehungsweise die bessere Kostenkontrolle als Argument (Grafik 8). Immerhin ein Drittel der Befragten führte auch Umweltaspekte durch Kraftstoff-Einsparung als Beweggrund an.
Wer keine Flottensteuerungssysteme nutzt, also die Mehrheit der Befragten, gab zu 79 Prozent zu wenige Fahrzeuge als Beweggrund an: Kleine Fuhrparks werden noch immer eher händisch gesteuert. Hohe Anschaffungskosten indes schreckten nur 16 Prozent der Befragten, Datenschutzbedenken hatten sogar nur sieben Prozent der Flottenleiter (Grafik 9).
Es gab jedoch auch Antworten, dass die entsprechenden Systeme nicht bekannt sind und sich die Betroffenen schlicht noch keine Gedanken über den Einsatz solcher Systeme gemacht haben. Auch wurde angeführt, dass die Flottensteuerungssysteme nicht über den Fahrzeughersteller bestellt werden könnten, sondern sich jemand damit separat beschäftigen müsste.
Antriebsart
Wie erwartet fahren noch immer 94 Prozent aller Transporter mit Dieselantrieb (Grafik 10). Immerhin acht Prozent nutzen Benzin, sechs Prozent Auto- oder Erdgas, drei Prozent Elektroantrieb und ein Prozent nutzt den Hybridantrieb.
Ab sofort veröffentlicht Flottenmanagement regelmäßig eigene Studien zu aktuellen Themen rund um den Fuhrpark. Die Teilnehmer sind Sie, unsere Leser, die sich an den Aufrufen im Magazin und im Internet beteiligen; abgestimmt wird online.
An der Umfrage „Trends in der Car-Policy“ beteiligten sich rund 400 Fuhrparkleiter. Etwa 63 Prozent der Teilnehmer haben bis zu zehn Fahrzeuge im Bestand, 28 Prozent zwischen 11 und 50 Fahrzeugen, 10 Prozent haben über 50 Fahrzeuge, 2 Prozent davon sogar über 500 Fahrzeuge. 45 Prozent der Fahrzeuge unserer Studienteilnehmer sind Pkw, 44 Prozent Kleintransporter und Transporter, 11 Prozent entfallen auf sonstige Fahrzeuge.
Die nächste Flottenmanagement- Umfrage finden Sie auf: www.flotte.de/umfrage
Das Thema dieses Mal lautet: Reifenhandling in der Flotte

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