Miet-Mobilität

Dienstlich und privat – es gibt viele Möglichkeiten, mobil zu sein. In unserem Special geht es „nur“ um die Mobilität mit dem Pkw, doch auch hier gibt es viele verschiedene Varianten, diese sicherzustellen. Wenn – aus welchen Gründen auch – immer ein eigener Dienstwagen nicht verfügbar ist, stehen Langzeitmiete, Miete oder verschiedene Formen des Carsharing zur Verfügung, um die individuelle Mobilität zu gewährleisten.

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Kein Dienstwagen?
Gründe dafür, dass ein Mitarbeiter gerade keinen Dienstwagen hat, kann es viele geben. Neben jenen Angestellten, die ohnehin keinen Anspruch auf einen festen Dienstwagen haben, aber dennoch aus beruflichen Gründen gelegentlich auf die Nutzung eines Fahrzeugs angewiesen sind, gibt es auch bei Dienstwagenberechtigten temporäre Gründe, auf andere Formen der Mobilität ausweichen zu müssen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Mitarbeiter neu im Unternehmen ist. Ist der Vertrag kurzfristig zustande gekommen, ist vielleicht das Wunschauto noch nicht geliefert worden; je nach Fahrzeug oder Motor- und Ausstattungsvariante sind mehrmonatige Lieferzeiten Standard. Oder das Unternehmen möchte erst einmal die Probezeit abwarten, bevor ein meist dreijähriger Leasingvertrag abgeschlossen wird; man will ja im Falle des Falles kein ungenutztes Fahrzeug im Hof stehen haben. Gleiches gilt für befristete Vertragsverhältnisse, die dennoch einen Dienstwagen erfordern.

Natürlich gibt es in solchen Situationen noch eine weitere Möglichkeit, die jedoch in den meisten Unternehmen aus verschiedenen – auch versicherungs- und haftungsrechtlichen – Gründen eher selten genutzt wird: Der Mitarbeiter nutzt sein privates Fahrzeug und lässt sich dafür eine Kilometerpauschale ersetzen. Das setzt jedoch voraus, dass beide Seiten mit dieser Regelung einverstanden sind, dass der Mitarbeiter überhaupt ein Fahrzeug zur Verfügung hat und dieses auch so beschaffen ist, dass es für einen eventuellen Außenauftritt beim Kunden geeignet ist.

Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum sich das Unternehmen unter Umständen mit Mietkonzepten beschäftigen muss: Auch Dienstreisen werden verstärkt unter Gesamtkosten- Aspekten betrachtet, in die neben den reinen „Geldkosten“ auch immer öfter Zeit- und Umweltbelastung einfließen. Da kann dann aus einer vormalig üblichen klassischen Dienstfahrt mit dem eigenen zugeordneten Pkw schnell mal eine Kombination aus Bahn, Carsharing oder Mietwagen und Flugzeug werden.

Mieten statt kaufen
Häufig wird beim – meist temporären – Fehlen eines fest zugeordneten Dienstwagens auf die Fahrzeugmiete zurückgegriffen. Das war vor einigen Jahren noch viel einfacher zu entscheiden: Da gab es einige Mietwagenfirmen, die Angebote wurden verglichen und schon war die Entscheidung klar. Heute ist das wesentlich komplexer.

Denn neben den „klassischen“ Mietwagenanbietern und -tarifen haben sich inzwischen für Unternehmen wie für Privatpersonen eine Fülle von Möglichkeiten entwickelt, die individuelle Mobilität sicherzustellen. So verkaufen beispielsweise Autohäuser nicht mehr nur Autos, sondern vermieten diese auch. Klassische und neue Anbieter haben spezielle Angebote für Langzeitmiete entwickelt, und Dutzende Carsharing- Systeme buhlen um Nutzer, an Bahnhöfen oder auch „überall“ in der Stadt, regional oder überregional. Und dann gibt es natürlich auch das „Corporate Carsharing“, was so ähnlich ist wie die guten alten Poolfahrzeuge, die auch früher schon im Unternehmen für den kurzfristigen Bedarf zur Verfügung standen, aber jetzt viel cooler klingt.

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Generell gilt bei allen Mietkonzepten: Auf die Flexibilität kommt es an. Denn das ist ja der größte Vorteil beim Mieten von Fahrzeugen: Man muss sich nicht auf ein Modell, eine Laufleistung für Jahre im voraus oder auch nur die Art des Antriebs festlegen.

Mietwagen
Der Klassiker unter den Miet-Möglichkeiten. Mietwagen werden gerne kombiniert mit Reisen per Flugzeug oder Bahn, wenn beispielsweise mehrere oder etwas weiter entfernte Ziele angefahren werden müssen und ein Taxi dann erheblich zu teuer wäre. Vorteile gegenüber dem teilweise ähnlichen Carsharing: Die Mietwagenstationen sind meist dort, wo der Geschäftsreisende sie braucht – am Flughafen oder am Hauptbahnhof. Und beim Mietwagen gibt es fast alle Fahrzeugklassen, bei vielen Anbietern können sogar Wunschmarken, -motorisierungen (Diesel!) oder -ausstattungen (Navigation, Winterreifen) fest reserviert werden. Darüber hinaus gibt es bei verschiedenen Mietwagenanbietern, zu denen inzwischen neben den klassischen Autovermietern auch Leasinggesellschaften oder andere spezialisierte Mobilitätsdienstleister zählen, auch Business-Angebote für Unternehmen. Neben den klassischen Themen wie Fahrzeugausstattung gehören hier Hol- und Bringservice und teilweise sogar ein Chauffeurservice dazu.

Gleiches gilt natürlich, wenn es sich nicht nur um die Fahrt vom Flughafen zum Kundentermin handelt, sondern das Mietfahrzeug den Mobilitätsbedarf für einige Tage, Wochen oder gar Monate sicherstellen soll. Ab Seite 77 haben wir eine große Übersicht von Anbietern der Kurzzeitmiete sowie spezieller Business-Angebote in diesem Bereich zusammengestellt; die Unterschiede zwischen den Anbietern sind hier durchaus erheblich – so sollte jedes Unternehmen das für den Einsatzzweck optimale Angebot finden können.

Langzeitmiete
Das Konzept der Langzeitmiete ist zwischen der „normalen“ Miete und dem Leasing positioniert und bietet den Unternehmen etliche Vorteile. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und der erhöhten Flexibilität der Mitarbeiter, die sich weder räumlich noch – wie früher oft üblich – lebenslang an ein Unternehmen binden wollen, führt zu erhöhtem Flexibilitätsbedarf auch in den Firmen bei der Bereitstellung von individueller Mobilität. Und im Hinblick auf die Flexibilität ist die Langzeitmiete quasi die Königsdisziplin. Denn hier werden feste und meist günstige Mietraten üblicherweise bis zu zwölf Monate kombiniert mit der Möglichkeit, nach einer Mindestmietdauer von in der Regel nur einem Monat ohne Strafzahlungen aus dem Vertrag wieder auszusteigen. Und das sogar bei – teilweise und im Rahmen von etwas engeren Vorgaben – selbst konfigurierten Fahrzeugen. Denn Wunschmarken und spezielle Ausstattungsvarianten sowie natürlich typische Business-Ausstattung wie Navigation und Freisprecheinrichtung stellen für fast keinen Anbieter ein Problem dar. Auch Tankkarten und Winterreifen-Service sind bei der Langzeitmiete selbstverständlich. Ähnlich wie beim Leasing wird bei der Langzeitmiete allerdings eine maximale Kilometermenge über die Laufzeit vereinbart.

Auch für die Langzeitmiete stehen verschiedene Anbieter bereit, vom klassischen Autovermieter über Leasinggesellschaften bis hin zu spezialisierten Mobilitätsdienstleistern. Zu unterscheiden ist bei der Langzeitmiete auch zwischen Anbietern, die eher Neuwagen im Angebot haben, und jenen, die teilweise schon mehrere Jahre alte Fahrzeuge – dann aber sehr günstig – vermieten. Eine kleine Übersicht finden Sie ab Seite 85.

Carsharing
Glaubt man den Medien, boomt Carsharing seit einigen Jahren. In Zeiten, wo es auf fast jeder Internetseite einen „teilen“-Knopf gibt, will auch das Auto geteilt werden. 148 Carsharing-Anbieter sind inzwischen in Deutschland aktiv, auch deshalb kann unsere Übersicht ab Seite 74 nur wenig repräsentativ sein. Wir haben uns schwerpunktmäßig auf überregionale Anbieter fokussiert, die zumindest zahlreiche Städte oder eine größere Region abdecken. Generell ist die „Zergliederung“ im Bereich Carsharing derzeit sicher das größte Problem für Unternehmen, denn die Dienstreisen gehen eben in verschiedene Regionen Deutschlands, und da wird es schnell unübersichtlich, wenn der Fuhrparkleiter dann mit sehr vielen Carsharing-Anbietern Verträge abschließen soll, das Volumen pro Unternehmen das aber nicht rechtfertigt.

Dennoch, bei vielen Einsatzzwecken kann Carsharing die günstigste Lösung sein. Denn wenn der Mitarbeiter eben vom Bahnhof oder Flughafen zu einem Termin fahren muss, zahlt er beim Carsharing nur einen geringen Kilometerpreis und nur die Zeit, in der er das Fahrzeug auch wirklich bewegt – und nicht, wie bei einem Mietwagen, auch die Zeit, in der das Fahrzeug nur „zur Verfügung“ steht. Wobei, wirklich hundertprozentig zur Verfügung steht ein nicht fest gebuchtes Carsharing-Auto dann, beispielsweise für den Rückweg, eben auch nicht immer. Das System hat also Vor- und Nachteile.

Insbesondere muss bei der Auswahl des Carsharing- Anbieters auf die Rahmenbedingungen geachtet werden: Denn es gibt viele regionale Anbieter, einige überregionale und wenig wirklich bundesweite. Es gibt Anbieter, bei denen das Fahrzeug in der vorgeschriebenen Region einfach irgendwo abgestellt werden darf, was dann als Rückgabe zählt, oder solche, die fest vorgeschriebene Rückgabeorte haben, wie es vom klassischen Autovermieter bekannt ist. Manch ein Carsharing-Auto lässt sich nach Vertragsschluss mit dem gegebenenfalls ohnehin auf dem Führerschein angebrachten LapID-Siegel öffnen, für andere benötigt man wieder eigene Kundenkarten.

Spannender wird es dann für viele Unternehmen, wenn es sich um das Corporate Carsharing handelt, also quasi der eigene Fahrzeugpool in ein Carsharing- System verwandelt wird, das obendrein dann noch je nach Bedarf mit Fremdfahrzeugen angereichert werden kann. Nun ist es möglich, Mobilität für alle, auch für jene, die normalerweise kein Anrecht auf einen Dienstwagen haben, schnell und über eine einheitliche Plattform herzustellen. Und dabei können dann die Nutzer auch Fahrzeuge testen, die es im klassischen Miet- oder Dienstwagenbereich nicht so einfach gäbe, wie Cabrios oder Elektrofahrzeuge.

Fazit
Individuelle Mobilität war nie so spannend wie heute. Den Unternehmen und den Mitarbeitern stehen unglaublich viele Mobilitätskonzepte zur Verfügung. Die Aufgabe des Fuhrparkleiters ist, die für das Unternehmen Besten zu identifizieren und dann den Mitarbeitern möglichst effektiv zur Verfügung zu stellen. Nur die Verwaltung von Kauf- oder Leasingfahrzeugen war gestern.

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