Dem Traum-Auto recht nah

Diese neue Rubrik ist dem User-Chooser gewidmet. Zum Auftakt versuchen wir ihn und seine möglichen Dienstwagen einmal zu beschreiben.

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Weihnachten ist noch nicht allzu lange her, also erinnern Sie sich bestimmt noch gut an die leuchtenden Augen Ihrer Kinder bei der Bescherung. Falls Sie sich fragen, woher Ihnen dieses Leuchten sonst noch bekannt vorkommt: so können auch die Augen Ihres Dienstwagennutzers aussehen, wenn er endlich den neuen Dienstwagen in Empfang nehmen darf. Manch Familienangehöriger eines Dienstwagennutzers kommt sich in der Phase vorher auch so vor, als bekämen sie ein Baby – wobei die Bestell- und Auslieferzeit für den Dienstwagen sicherlich nur in Ausnahmefällen neun Monate dauert. Dann wird konfiguriert, dabei hin- und herüberlegt, welche Farbe die schönere sein könnte, welche Ausstattung nötig, welche toll und welche die sinnvollste wäre, so mancher Katalog gewälzt, die Kollegen befragt, gerechnet und meistens noch die Familie einbezogen. Natürlich alles außerhalb der Arbeitszeit und im Rahmen der Car Policy.

Firmenfahrzeuge auch zur privaten Nutzung gelten in Deutschland immer noch als Statussymbol und hoher Motivationsfaktor. Ein großer Teil der Dienstwagen wird als Funktionsfahrzeuge eingesetzt, die der Ausübung der Arbeit dienen, bei denen der Arbeitnehmer dennoch eine gewisse Auswahl an Marken beziehungsweise bestimmten Modellen hat. Je nach Hierarchie steht ihm ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Daneben gibt es Gehaltsverzichtsmodelle, bei denen der Arbeitnehmer das Fahrzeug wesentlich privat und für den Arbeitsweg nutzt. Ebenfalls je nach Hierarchie stehen ihm bestimmte Fahrzeugklassen zur Wahl, die jeweilige Rate wird mit dem Gehalt verrechnet.

Nun gerät nicht jeder Firmenwagennutzer vor lauter Freude über das neue Fahrzeug aus dem Häuschen, etwa die Hälfte aller Nutzer, deren Car Policy eine Erweiterung der Fahrzeugausstattung durch Zuzahlung erlaubt, würde einen Eigenanteil ausgeben. Bei ihnen kann man davon ausgehen, dass sie ein Auto konfigurieren, das sie sich privat nicht in der Form leisten würden oder könnten. Das bestätigt auch Michael Velte, Sprecher der Geschäftsführung der Deutschen Leasing Fleet GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften VMF, anhand von Statistiken der Deutschen Leasing Fleet GmbH: „Bevorzugt werden Fahrzeuge von Premiumherstellern gewählt, dabei vor allem Fünftürer und Kombis.“ Der Anteil derjenigen, die zu einer Zuzahlung von maximal 100 Euro zur Monatsrate bereit wären, liegt bei 75 Prozent, die anderen 25 Prozent würden sogar mehr als 100 Euro Eigenanteil übernehmen, weiß Velte.

Nach seiner Erfahrung wählen die meisten eine höherwertige Polsterung, ebenfalls beliebt sind ein Schiebedach, genau wie Automatikgetriebe statt Schaltung oder eine höherwertigere Navigations- und Audioanlage. Der Fahrkomfort steht also im Vordergrund, stärkere Motorisierungen sind zumindest bei den Dienstwagennutzern, die über die Deutsche Leasing ordern, noch nie besonders ins Gewicht gefallen. Sofern die Car Policy es zulässt, wählen die User-Chooser gerne auch Metallic-Lackierungen sowie Alufelgen oder breitere Reifen. Michael Velte analysiert weiterhin, dass sich der Firmenwagenfahrer bei beispielsweise 50 Euro monatlicher Zuzahlung selten von der höheren steuerlichen Belastung durch die 1-Prozent-Versteuerung abschrecken lässt.

Bei der ASL Fleet Services/ GE Capital dominieren Kombifahrzeuge und Vans hauptsächlich deutscher Hersteller bei den User-Choosern. Diese bevorzugen Ausstattungen mit Navigationssystem, Klimaautomatik, Automatikgetriebe, Lederpolsterungen mit Sitzheizung, Tempomat, Xenon-Scheinwerfer, Leichtmetall-Felgen und Breitreifen, HiFi-Soundsysteme, CD-Wechsler, MP3-/iPod-Schnittstellen oder auch Standheizung. Harald Frings, Geschäftsführer der Hannover Leasing Automotive, beobachtet bei den User Choosern, die sich an keine Beschränkung halten müssen, einen sehr ausgeprägten Grad der Individualisierung hin zu SUV, Coupé und Cabrio aller Hersteller.

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Auch in die Fuhrparks gefragt, spiegeln sich diese Feststellungen wider. Bei der Computacenter AG & Co oHG in Kerpen hat der Individualfahrer vielfältige Möglichkeiten, den Wagen gemäß seiner Bedürfnisse anzupassen. „Im allgemeinen können wir drei Tendenzen feststellen“, so Prokurist und Facility Manager Burkhardt Langen. „Der Sportliche legt Wert auf eine hohe Leistung, sportliches Design außen und innen. Der sichere Komfortliebhaber wählt gute Sitze mit Einstellungsmöglichkeiten, einen hohen Sicherheitsstandard, zum Beispiel durch entsprechende Beleuchtung, Spiegel, Reifen mit Notlaufeigenschaften und Automatik. Bevorzugt werden unter anderem SUVs. Sein Eigenanteil liegt ebenfalls bei rund 30 Prozent. Dem Praktischen ist ein guter Preis, ein großer Kofferraum, eine nützliche Ausstattung wie beispielsweise eine Anhängerkupplung wichtig. Dieser User-Chooser steuert 0 bis maximal 20 Prozent aus eigener Tasche hinzu.“

Bei der ARZ Haan merkt Fuhrparkleiter Bernd Wickel, dass sich die gewählte Innenausstattung meist über den Preis reguliert. „Für den Mitarbeiter ist die 1-Prozent-Versteuerung viel Geld im Monat. Wenn aber Ausstattungen über das Soll gewählt werden, wird oft der Familienstatus sichtbar. Für die Kinder wählt der Mitarbeiter gerne einen Kombi, getönte Scheiben oder die Isofix-Vorbereitung für den Kindersitz. Ledige bevorzugen ein gutes Soundsystem, ein großes Navi oder auch ein Glanzpaket“, so Wickel. Bei apetito ähneln sich die Extra- Ausstattungen: Anhängerkupplung, großes Navigationsgerät, Xenon-Scheinwerfer, hochwertiges Soundsystem oder auch Ledersitze. Hier liegt der Eigenanteil an der Leasingrate durchschnittlich bei 6 bis 10 Prozent. Bei Seeberger kommen die Dienstwagenfahrer schon standardmäßig in den Genuss einer umfangreichen und komfortablen Ausstattung, so dass sie selten den Wunsch nach mehr äußern. „Dann ordern sie schon einmal eine Anhängerkupplung, die sie anteilig aus eigener Tasche bezahlen“, so Abteilungsleiter Materialbeschaffung Karl Scheck. Alles in allem zählt wesentlich der Komfort-Aspekt. Das Auto ist schließlich der Arbeitsplatz oder das Transportmittel in den Urlaub. Da sollen es alle Mitreisenden so bequem wie möglich haben, damit sie gut ans Ziel kommen.

User-Chooser nutzen zudem bei der meist dreijährigen Laufzeit gerne den Novitäten-Effekt und ordern im Anschluss das jeweils neueste von der Car Policy gestattete Modell. Aber wenn die familiäre Situation es erfordert – und der Familienrat entscheidet nicht selten mit – wird auch schon einmal eine krasse Umstellung erforderlich. Da verdrückt der Familienvater bei der Abgabe des 5er Tourings garantiert mal die symbolische Träne, auch wenn der neue siebensitzige VW Sharan ohne Zweifel ein sehr schickes Fahrzeug ist. Auf der anderen Seite nimmt die dienstwagenberechtigte Mutter in der Wartezeit auf ihren neuen Firmenkombi auch einen kleineren Wagen in Kauf, ist ja zeitlich begrenzt. Für den „Traum“-Dienstwagen zollt der Mitarbeiter gerne einen gewissen Tribut. In Deutschland hängen einfach immer noch sehr, sehr viele Emotionen am Auto.

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