200 Sachen
Beim Nissan NV200 ist die Modellbezeichnung Programm: Man darf sie getrost als Vorbote für die enorme Flexibilität verstehen, die der Lademeister bietet. In verschiedenen Versionen, Farben und Motoren tritt er an, um die individuellen Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Flottenmanagement prüfte die Dieselvariante auf Herz und Nieren.

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Schon der erste Blick in den Prospekt des NV 200, der den praktischen Nissan in bunten Farben umrahmt darstellt, verspricht alles andere als Tristesse, die man von einem Lieferwagen ja standardmäßig erwartet. Nicht im 21. Jahrhundert – da avanciert jede Autovorstellung zur Show und jedes Nutzfahrzeug zum Wochenend- Liebling. Nach Dienstschluss nämlich geben selbst die gröbsten Transporter milde Freizeit- Begleiter mit komfortablen Anflügen. Klar, der NV 200 verfügt über eine blattgefederte Starrachse hinten, aber er federt gut, bügelt selbst böse Querfugen glatt, um etwas später lange Autobahnwellen mit sanftem Nachschwung hinter sich zu lassen. Die Passagiere danken es und dürfen unbeschwert weiterreisen.
Ach ja, der Antrieb muss natürlich auch bestellt werden. Richtig, da gibt es den wohlbekannten 1,5-Liter-Commonrail-Diesel aus dem Nissan-Renault-Baukasten, der auch sämtliche PKW-Modelle bis in die Mittelklasse antreibt. Die Ingenieure erzogen der Maschine ordentliche Laufkultur an, die das kleine Nutztierchen NV 200 jetzt als Trumpf ausspielen kann. Fein schnarrend macht sein 86 PS-Aggregat nach Erreichen der Betriebstemperatur auf seine Herkunft aufmerksam, ohne die Besatzung dabei zu stören. Mit der Leistung kann man übrigens gut leben, schließlich liegen bei moderaten 2.000 Touren satte 200 Nm an, die mit dem 1,5-Tonner leichtes Spiel haben. Klar – Sportwagen- Fahrleistungen sollte man jetzt nicht erwarten, aber untermotorisiert ist anders. Selbst unter Ausnutzung der Nutzlast von bis zu 600 kg reicht es noch für den Verkehrsalltag, dann aber ist Zurückschalten angesagt an Autobahnsteigungen.
Dafür verwöhnt der Japaner mit wohnlichem Ambiente und PKW-Fahreigenschaften – letzteres gilt insbesondere für die vollverglaste Version, die dem Fronttriebler den Nutzfahrzeug- Charakter raubt. Einfache Bedienung und eine freundliche Interieur-Atmosphäre tun ihr Übriges. Der Schalthebel thront gut positioniert auf der Mittelkonsole; es gibt Cupholder und genügend Ablagen, außerdem kann sich das Platzangebot sehen lassen – ist ja nicht unwichtig für ein Arbeits- oder Freizeitgerät, in dem man viel Zeit verbringt. Da ist freilich auch Sicherheit gefragt – für alle Versionen (auch Kastenwagen) gibt es Front- und Seitenairbags sowie das elektronische Stabilitätsprogramm, wenngleich zum Teil mehr bezahlt werden muss (bis zu 1.600 Euro netto), womit man wohl auf das preissensible gewerbliche Kleintransporter- Umfeld eingeht.

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