Es tut sich was

Flottenmanagement-Umfrage zum Thema „Downgrading“ und „Downsizing“ in Fuhrparks

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Bereits auf der LeasePlan-Veranstaltung „Umwelt- Initiativen im Fuhrpark“ im Herbst 2007 in Hannover hatten beispielsweise die Fuhrpark- Verantwortlichen der DuPont Deutschland Holding in Wuppertal bekannt gegeben, dass für den hiesigen 1.400 Wagen-Fuhrpark eines der größten Chemiekonzerne der Welt im Rahmen eines bis 2015 umzusetzenden Umweltprogramms auch einschneidende Änderungen in der Car Policy „von oben herab“ in den USA beschlossen worden seien. Danach würden vor allem die Oberklasse und große SUV künftig nicht mehr als Firmenwagen genehmigt. Auch für Führungskräfte und leitende Angestellte sei fortan die Obere Mittelklasse „das Höchste der Gefühle“. Im März 2009 setzten auch zwei Vizepräsidenten der österreichischen Nationalbank in Wien ein entsprechendes Zeichen und verabschiedeten sich freiwillig ebenfalls von zwei 130.000 Euro teuren Oberklasse-Fahrzeugen als „Ausdruck neuer Bescheidenheit“. Sie hätten einfach nicht mehr ins Bild vom „Gürtel enger schnallen“ gepasst, auf das der Vorstandsvorsitzende Ewald Nowotny in der Öffentlichkeit seine Landsleute einschwören wollte. Motiv: Die Geschäftsleitung geht mit gutem Beispiel voran.

Die ControllingPartner Unternehmensberatung aus Frankfurt/Main hat im Nachgang zur Finanzkrise gerade einen Krisenmanagement-Plan „B“ entwickelt, der grundsätzlich emp ehlt, noch einmal alle Unternehmensbereiche im Hinblick auf „Kosten durchforsten“ und „Liquidität steuern“ auf den Prüfstand zu stellen. Ein entsprechender Maßnahmen-Katalog könne auch gar nicht vor dem Fuhrpark als vergleichsweise hohem Kostenblock halt machen. Dabei sehen die Unternehmensberater drei wesentliche Ansatzpunkte: Anpassung an geringere Leistungsplanung, Downgrading in der Modellpalette und die Optimierung der Routenplanung.

Umwelt-Bewusstsein oder/und Wirtschaftskrise sind derzeit die beiden am häu gsten genannten Hintergründe, wenn im Zusammenhang mit der Fuhrpark-Bestückung oder der Überprüfung der vorhandenen Car Policy immer wieder auch die Begriffe „Downgrading“ („Eine Klasse tiefer fahren“), „Downsizing“ (Einsatz leistungsschwächerer, verbrauchsärmerer Motoren) fallen. Nun ist derzeit zwar oft die Rede davon, aber wie ernsthaft und mit welchen Maßnahmen wird das draußen in den Fuhrparks schon umgesetzt?
In einer Blitz-Umfrage zum Thema hat Flottenmanagement 58 Fuhrparkmanagern die folgenden beiden Fragen gestellt:

- In der gegenwärtigen Wirtschaftslage fallen im Hinblick auf die Fuhrparkbestückung immer wieder auch die Stichworte „Downgarding“, „eine Klasse tiefer fahren“ und „Downsizing“. Gibt es derzeit in Ihrem Unternehmen solche Überlegungen auch, beziehungsweise ist das Bestellverhalten dementsprechend schon angepasst worden? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht

- In welchen Details unterscheidet sich gegebenenfalls die Car Policy jetzt von der bisher gültigen Fassung

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Mehr als 50 Prozent befassen sich damit
Dabei stellte sich vor allem heraus, dass das gegenwärtig nur noch bei rund 43 Prozent der Befragten gar kein Thema ist, hier bleibt die bestehende Car Policy unverändert, und es besteht auch in nächster Zukunft keine Absicht, daran zu rütteln. Deutlich vorherrschende Begründung war hier zumeist, dass der Firmenwagen nach wie vor ein wichtiges Motivations- Instrument für den Mitarbeiter sei beziehungsweise auch ein wichtiges Instrument, quali zierte Mitarbeiter zu gewinnen. „Zudem darf man nicht vergessen, dass die Dienst-Kfz auch die Arbeitsplätze der Dienstreisenden sind“, begründet Peter Helfen, Fuhrparkmanager des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). „Weil der Geschäftsbereich hohe Präsenz im Land erfordert, ist Bürotätigkeit während der Dienstfahrten unerlässlich zur Arbeitserledigung, da diese sonst nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit zu absolvieren wäre. Das geht in einem Kleinwagen einfach nicht.“

Alle anderen Flottenbetreiber denken über die Thematik nach, haben sie bereits diskutiert, für das nächste Jahr auf die Agenda gesetzt oder haben bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt. In der Folge seien einigen Aussagen beispielhaft zitiert, die die Beweggründe verdeutlichen sollen.

Es wird darüber nachgedacht
„Auch im Hause apetito gibt es gerade im Hinblick auf die Wirtschaftslage, aber auch aus Gründen der Kosteneinsparung diese Überlegungen“, berichtet Fuhrparkmanager Stephan Faut. „Zum einen stehen Kosteneinsparungen allgemein, zum anderen das neue Kfz-Besteuerungssystem zur Debatte. ‚Eine Klasse tiefer fahren’ und Downsizing sind immer wieder Gesprächspunkte. Weil die Dienstwagenordnung bekanntermaßen ein hochsensibles Thema ist, ist aus betrieblichen Gründen und wegen der Mitarbeiter-Zufriedenheit noch nichts in die Tat umgesetzt worden. Ich will aber betonen - noch nicht.“

„Wir beobachten sehr genau das Geschehen am Markt und sind sehr besorgt über die Entwicklung“, antwortet Karl Scheck von der Seeberger KG in Ulm. „Für dieses Jahr haben wir unsere Beschaffungsmaßnahmen bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen und werden an der festgelegten Car Policy nichts Wesentliches ändern. Für das kommende Jahr werden wir uns sicher mit den Themen wie kleinere und wirtschaftlichere, dem jeweiligen Bedarf angepasste Fahrzeuge und beispielsweise Laufzeiten der Leasingverträge beschäftigen. Ich bin sicher, dass das kommende Jahr uns mit Situationen konfrontieren wird, deren Ausmaß uns jetzt nicht bewusst ist. Hier heißt es, hellwach sein und keine Fehler machen.“

„Wir haben das Thema Downsizing bei uns auch diskutiert“, schildert Michael König, Fuhrparkmanager bei der Sharp Electronics GmbH in Hamburg. „Unsere Car Policy basiert auf einem Referenzmodell, das bereits sehr schlank aufgestellt ist, den Nutzern aber nach wie vor die Möglichkeit bietet, sich gegen entsprechende Zuzahlung ein höherwertiges Fahrzeug zu kon gurieren. Um die Kosten darüber hinausgehend zu senken, beabsichtigen wir, Leasingverträge im Schnitt mit etwas längerer Laufzeit abzuschließen, dieses unter Berücksichtigung des break even point.“

„Frage eins möchte ich mit ‚Ja und nein’ beantworten“, steuert Burkhardt Langen, Fuhrparkmanager bei Computacenter in Kerpen, bei. „Dienstwagennutzer, die nach dem Gehaltsverzichtsmodell abgerechnet werden, überlegen immer häu ger, eine Klasse tiefer zu fahren. Für unseren Service-Fuhrpark ist ein kleineres Fahrzeug wegen der Zuladung von Ersatzteilen nicht möglich, und deshalb hat sich unser Bestellverhalten hier auch nicht geändert. Immer wieder prüfen wir allerdings alternative Antriebsmöglichkeiten wie beispielsweise Erdgas. Wir wollen so Kosten senken und unserer Umweltverantwortung Rechnung tragen. Im Hinblick auf die zweite Frage kann ich neue Begrenzungen wie die kW-Obergrenze und ein Maximum für den CO2- Wert nennen.“

Es ist etwas bewegt
„Ja, solche Überlegungen werden wiederholt diskutiert“, antwortet Peter Helfen. „Das hat in den letzten Jahren schon immer wieder dazu geführt, dass ausschließlich klimaschonende Diesel-Fahrzeuge mit DPF angeschafft wurden. Bisher sind jedoch ein Downgrading und Downsizing in punkto Fahrzeugklassen noch nicht verabschiedet worden.“ Für Detlef Irmscher von der E.ON Westfalen Weser in Paderborn waren Umwelt- und Kostenbewusstsein in der Bestückung des Fuhrparks schon immer eine Stellschraube, „in den letzten Jahren weniger, jetzt aber wieder verstärkt. Das betrifft aber noch nicht den Bereich Motivationsfahrzeuge. Wir haben allerdings gerade zwei Car Policies verabschiedet: eine für das Fahrzeugsegment, in dem das Unternehmen die Auswahl allein bestimmt, und eine für den Bereich Motivationsfahrzeuge, in dem der Dienstwagennutzer mitbestimmt.“

„In unserem Fuhrpark wird Downsizing schon lange gelebt, sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus moralischen Gründen“, betont Hans- Josef Kissel, Fuhrparkmanager bei der EWR Netz GmbH in Worms. „Seit der Einführung des Euros sind die Fahrzeugpreise extrem angestiegen, was in unserem Unternehmen automatisch zu einem Umdenken im Hinblick auf Fahrzeugkategorien und –modelle führen musste. Es ist ja auch so, dass mit jedem neuen Fahrzeugmodell nicht nur die Preise steigen, sondern auch die Abmessungen der Autos wachsen. So hat der aktuelle Audi A4 beispielsweise heute die Außenmaße eines alten A6 und kostet so viel wie der alte A6.“ „Eine Klasse tiefer fahren“ bedeute also real nichts anderes als Stagnation und sei nicht einmal ein Rückschritt. „Grundsätzlich ist das aber die richtige Richtung, denn die Ressourcen sind nicht unendlich verfügbar. Kleinere Fahrzeuge verbrauchen weniger und stoßen weniger CO2 aus – in dieser Beziehung stehen wir alle in der Verantwortung.“

Ab einer gewissen Ebene seien bei der EWR Modell und etliche technische Grundausstattungen (Klima, Winterpaket, Antriebsart etc.) zwingend vorgegeben, nur der Rest könne innerhalb der Budgetgrenzen frei entschieden werden. „Das macht auch eine direkte Einflusssnahme auf die CO2-Bilanz des Fuhrparks möglich. Bei nicht persönlich zugeordneten Dienstfahrzeugen werden vorrangig Erdgasfahrzeuge beschafft, wegen der Emissionsund Kostenvorteile.“

Handeln erscheint notwendig
„In der letzten Zeit ist ein deutlicher Trend zur Änderung der Car Policies bei unseren Kundenunternehmen festzustellen“, berichtet auch Susanne Klein für die DeTeFleetServices GmbH in Bonn. „Sowohl die CO2-Diskussion, als auch die gestiegenen Kraftstoffkosten im vergangenen Jahr machen ein Handeln notwendig. Spätestens seit der Finanzkrise überprüfen viele Unternehmen ihre Mobilitätsausgaben und suchen nach konkreten Einspar-Potenzialen.“

Der Trend zum Downgrade der Fahrzeugklasse wäre bei DeTeFleetServices schon seit einigen Jahren zu beobachten, in Service otten würden oftmals Transporter durch Kleintransporter und diese wiederum durch Kompakt-Kombis ersetzt, wodurch sich schon Verbrauchs- und Emissionswerte nachhaltig verbesserten. „Im Segment der User Chooser wird eher grundsätzlich über eine Reduzierung der Anzahl der ausgegebenen Firmenwagenberechtigungen nachgedacht. Das Downsizing im Motorenbereich geschieht hier quasi automatisch durch die technischen Innovationen der Fahrzeughersteller.“

Da angesichts der angespannten Finanzlage die von den Unternehmen bereitgestellten Mobilitätsbudgets nicht erhöht beziehungsweise manchmal sogar reduziert würden, führe das auf der Nutzerseite automatisch zur Wahl kleinerer Fahrzeuge und/oder Motorisierungen. „Im Hinblick auf die zweite Frage können wir feststellen, dass manche Unternehmen grüne Komponenten einfügen, wie beispielsweise CO2-getriebene Elemente in Form von Klimagas- Obergrenzen oder Bonus-Malus-Regelungen, oder doch zumindest darüber nachdenken.“

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