Die Hand am Puls der Zeit

Interview mit Hubert Hirzinger (Vorstand der Hexal AG in Holzkirchen), Ingo Hinrichs (Teamleiter Großkundenverkauf MAHAG) und Josef Holzer (Großkundenbeauftragter der MAHAG)

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Flottenmanagement: Herr Hirzinger, wie müssen wir uns die Dimensionen und die Zusammensetzung des Fuhrparks Hexal/Sandoz-Gruppe vorstellen, welche Aufgaben muss er erfüllen, welche Fahrzeug-Kategorien für welche Hierarchie-Ebenen kommen vor

Hirzinger: Die Fuhrparkgröße der Hexal/Sandoz- Gruppe liegt inzwischen bei weit über 600 Fahrzeugen. Wir sind ein sehr stark marketing- und vertriebsorientiertes Unternehmen, daher entfällt das Gros der Fahrzeuge auf den Außendienst, der damit unsere Kunden besucht. Da der Außendienst auch für unser Unternehmen der Erfolgsfaktor schlechthin ist, kommt dem Fuhrpark eine zentrale Bedeutung zu. Schließlich ist das Auto im Außendienst tägliches Arbeitsmittel. Des weiteren nimmt in der Gesamtbetrachtung auch das professionelle Fuhrparkmanagement einen sehr hohen Stellenwert ein. Wir legen hier insbesondere Wert darauf, dass das Wechselspiel zwischen den intern Beteiligten und den outgesourcten Aktivitäten bestens funktioniert.

Flottenmanagement: Sicher sollen diese Außendienst- Fahrzeuge auch Motivationsinstrumente sein. Welche Fahrzeughersteller sind vertreten

Hirzinger: Die Hexal/Sandoz-Gruppe gehört zum Novartis-Konzern, daher orientiert sich unsere Car Policy stark an den entsprechenden Novartis- Vorgaben. Die Novartis wiederum hat im Bereich Fahrzeughersteller sogenannte Preferred Supplier definiert. Das sind für Deutschland die VW/Audi-Gruppe und die BMWGruppe, die in unserer Car Policy gelistet sind. Darüber hinaus haben wir in unserer Dienstwagen- Richtlinie für Außen- und Innendienst bestimmte Fahrzeugkategorien und -klassen festgelegt. Gemäß dieser Richtlinie lösen wir die jeweiligen Bestellungen aus. Wesentliche Kriterien für die Fahrzeug-Auswahl war einerseits die Erzielung einer vernünftigen Standardisierung, andererseits aber auch aus wirtschaftlichen Aspekten ein gewisses Pooling zu erreichen. Nicht zuletzt haben wir im Hinblick auf die Mitarbeiter-Motivation ganz bewusst landspezifische Anbieter mit eingebaut, um attraktive Referenzmodelle anbieten zu können.

Flottenmanagement: Wenn Sie die Entwicklungshistorie der Car Policy in den Blick nehmen, welche wesentlichen Veränderungen gab es hier

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Hirzinger: Wir sind gerade wieder dabei, die Car Policy zu ändern, wir wollen sie noch näher an die Novartis-Konzern-Policy heranführen. Zudem haben wir einige Änderungen von Gesetzgeber-Seite aus zu berücksichtigen wie beispielsweise Führerschein- Kontrolle und jährliche Überprüfung des Fahrzeuges.

Flottenmanagement: Bei einem Fuhrpark in solchen Dimensionen kann der Flottenbetreiber in aller Regel gegenüber Lieferanten und Dienstleistern eine gewisse Einkaufsmacht einsetzen. Wenn Sie gelegentlich auch Preise diktieren könnten, warum hat sich Ihr Unternehmen dennoch entschieden, Management und Verwaltung des Fuhrparks weitestgehend außer Haus zu geben

Hirzinger: Wir sind eigentlich noch weit entfernt davon, Preise zu diktieren. Ein gewisse Einkaufsbedeutung durch das Pooling will ich nicht bestreiten, wir versuchen sie natürlich optimal zu nutzen. Aber es geht hier nicht allein um den Preis. Für mich ist die Service-Funktion zumindest gleich wichtig. Ich will einfach, dass das Management dieses Fuhrparks in der Größenordnung von über 600 Fahrzeugen professionell gestaltet ist. Wenn hier etwas aus dem Ruder laufen würde, wäre der Schaden für das Geschäft sicher wesentlich größer und könnte durch einen Einkaufsvorteil von wenigen Prozentpunkten gar nicht aufgefangen werden. Das Fuhrparkmanagement gehört eben nicht zu unseren Kernkompetenzen, auf die wir uns intern unbedingt fokussieren müssen.

Flottenmanagement: Welche Tätigkeiten sind inhouse verblieben und warum

Hirzinger: Wir brauchen natürlich inhouse eine Kontaktperson wie Frau Völker für die Sicherstellung der internen Koordination, bei so einer großen Flotte sind täglich Probleme zu lösen. Auch sollte der externe Fuhrparkmanagement-Dienstleister, in diesem Fall die Firma MAHAG, immer einen Ansprechpartner im Unternehmen konsultieren können, sei es für große Themen im Zusammenhang mit der Car Policy, sei es für aktuelle Fragen oder das Tagesgeschäft. Nur das Wechselspiel Intern/ Extern garantiert, dass die Dinge harmonisch ablaufen.

Völker: An erster Stelle steht hier sicher das Prozedere der Bestellung des Firmenwagens, ich stehe bereits hier jeweils in engem Kontakt zu Herrn Holzer von MAHAG. Wir prüfen mit dem Mitarbeiter, ob seine Bestellung vom Betrag her in den vorgegebenen Rahmen passt, dann löse ich die Bestellung aus. Auch bei sonstigen Problemen in der Kommunikation mit dem Mitarbeiter ist Herr Holzer stets bemüht, Abhilfe zu schaffen, wo immer es geht. Auch bei Unfällen und technischen Defekten bin ich für den Mitarbeiter erste Anlaufstelle. Darüber hinaus prüfe ich nach Rücksprache mit den Mitarbeitern, ob die vereinbarte Fahrleistung noch stimmt oder ein Ausreißer zur entsprechenden Vertragsanpassung zu melden ist.

Flottenmanagement: Wie ist die Geschäftsbeziehung zu MAHAG gewachsen

Hirzinger: Ich befinde mich erst anderthalb Jahre im Haus, weiß aber aus Gesprächen, dass hier eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit besteht, die mit dem dynamischen Wachstum der Hexal/Sandoz-Gruppe ausgebaut wurde. Das bleibt aber eine lebendige Geschichte. Auf Grund neuer Gegebenheiten positionieren wir uns immer wieder und suchen gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft.

Flottenmanagement: Herr Hinrichs, das Unternehmen MAHAG Münchener Automobilhandel ist längst viel mehr als ein Automobilgroßhändler. Können Sie bitte einmal den Weg des Großkundenleistungszentrums der MAHAG-München skizzieren , wie motivieren Sie den Einstieg ins Fuhrparkmanagement- Geschäft, auf welche Dienstleistungen hat sich MAHAG hier spezialisiert

Hinrichs: Die MAHAG als Großkunden-Leistungs- Zentrum tritt schon seit geraumer Zeit nicht nur als Lieferant und Händler auf, sondern hat sich auch in Bandbreite für die Themen Fuhrparkmanagement und Fuhrparkverwaltung aufgestellt. Das Leasing allerdings stellen wir über unsere Partner, die Volkswagen Bank oder auch diverse neutrale Leasinggesellschaften, dar. Über reine Verwaltungs-Tätigkeiten hinaus legen wir momentan unseren besonderen Fokus darauf, unsere Flottenkunden vor der Gefahr von Obliegenheitsverletzungen zu schützen.

Wir widmen uns beispielsweise verstärkt dem Thema UVV, wonach ja jedes gewerbliche Fahrzeug in einem bestimmten Zeitraum überprüft werden muss. Darüber hinaus bieten wir gegenwärtig unsere Dienstleistung rechtssichere Führerscheinprüfung an. Die Erstprüfung gestalten wir, die Folgeprüfungen wickeln wir dann mit Partnern, wie beispielsweise dem TÜV, ab. Wir ergreifen hier in der Kundenberatung die Initiative, verweisen auf die Notwendigkeit, fein zu steuern, und entwickeln dann Konzepte zur Implementierung und setzen diese fallweise dann auch um. Das Kernproblem ist, dass bei vielen Fuhrparkmanagement- Dienstleistern ausschließlich die Fuhrparkverwaltung im Vordergrund steht. Entscheidend für das Dienstleistungskonzept der MAHAG-München ist aber, stets die Hand am Puls der Zeit zu haben, Trends zu erkennen und zu beobachten, so dass für die betreuten Unternehmen keine Situationen entstehen, die möglicherweise zu Unwägbarkeiten führen könnten, um rechtzeitig diese Unternehmen dahingehend beraten zu können.

Flottenmanagement: Welche Aufgabengebiete haben Sie bei Hexal/Sandoz vorgefunden

Hinrichs: Der Fuhrpark der Hexal/Sandoz-Gruppe ist ein reiner Leasing-Fuhrpark. Neben der Verwaltung des Fuhrparks stellte sich hier auch die Frage, wie wird der Rücklauf der Fahrzeuge optimiert. Ein großes Thema war da natürlich auch die Schadenquote, die zwangsläufig auf die Versicherungsprämien durchschlug. Beides haben wir mit intelligenten Lösungsansätzen in den Griff bekommen. Darüber hinaus haben wir uns intensiv einer betriebswirtschaftlich vernünftigen und dem Markt angepassten Restwert-Gestaltung gewidmet, diese begründet und ebenfalls bei Hexal offene Ohren vorgefunden. Schließlich sind hier auch schon die Verhütung von Obliegenheitsverletzungen in Bezug auf die UVV-Prüfungen von Fahrzeugen, der UVV-Einweisung der Fahrzeugnutzer und rechtssichere Führerscheinprüfung umgesetzt worden.

Desweiteren durften wir bei der Ausgestaltung des Dienstwagenüberlassungsvertrages beratend mitwirken. Es kamen weitere Anstöße aus der Hexal/ Sandoz-Gruppe ins Lastenheft wie beispielsweise die Verwirklichung von mehr Ökologie im Fuhrpark. Das wirkt sich z.B. in der Umrüstung der Fahrzeuge auf DPF aus. Hier war unsere Beratungs- Kompetenz erneut gefordert und im Gegensatz zu vielen Fuhrparkdienstleistern, verfügen wir inhouse auch über die fundierten technischen Möglichkeiten, nicht nur zu beraten, sondern auch umzusetzen.

Die MAHAG entwickelt sich als Großkundenleistungs- Zentrum stetig weiter, wir verzeichnen eine erfreuliche Zunahme der Anfragen hinsichtlich der Wahrnehmung der schon angeführten Obliegenheiten und daraus resultierend auch der Consulting- Tätigkeiten für die von uns betreuten aber auch anderer Unternehmen.

Flottenmanagement: Herr Holzer, Sie haben als direkter Kundenbetreuer der Hexal/Sandoz-Gruppe ständig „die Hand am Puls der Zeit“. Wie erleben Sie das, was bringen Sie hier ein

Holzer: Zunächst haben wir für Hexal ein Konzept entwickelt, die Schadensquote deutlich zu senken. Vorausgehend war es so, dass alle Schäden, die im Laufe des Leasingzeitraumes entstanden sind, über die Versicherungen abgewickelt wurden. Das hatte zur Folge, dass die Schadensquote deutlich angestiegen war und die Wirtschaftlichkeit des Leasings damit in Frage gestellt wurde. Mithilfe der gemeinsam mit Hexal entwickelten Maßnahmen ist es uns gelungen, die Schadensquote signifikant zu senken und damit die Wirtschaftlichkeit zu steigern.

Dann bringen wir ein, dass wir für die großen Themen, die im Fuhrparkgeschäft zu behandeln sind, in den meisten Fällen sehr schnell aussagefähig sind und damit das Fundament der notwendigen Entscheidungen mit bauen helfen. Und drittens sind wir für alle persönlichen Belange der Dienstwagennutzer von Hexal zu erreichen, bieten eine dezidierte Beratung und lassen somit gar nicht erst den Eindruck eines Massengeschäfts aufkommen.

Dass sich die MAHAG vom ausschließlichen Fahrzeughandel hin zum Großkundenleistungs-Zentrum bewegt hat, begründet sich wesentlich in dem Willen des Fahrzeugherstellers, im Firmenkundengeschäft sehr gut und sehr stark aufgestellt zu sein. Eine entscheidende Folge war die Errichtung eines hervorragend funktionierenden Back-Office, in dem uns inzwischen neun Mitarbeiter in unserer täglichen Arbeit unterstützen. Wir betreuen bundesweit mehrere große Fuhrparks in den Dimensionen der Hexal/Sandoz-Flotte. Ich weiß aus gesicherter Quelle, dass viele Dienstleister in der Fuhrpark-Beratung gern schon so weit wären, wie wir heute schon sind. Alle unsere Großkundenbeauftragten, wie wir uns nennen, haben sich im Ausbildungsgang „Zertifizierter Fuhrparkmanagementberater“ qualifiziert. Die Sensibilität und die fachliche Qualifikation jedes einzelnen Großkundenbeauftragten ist sehr hoch. Denn der Kunde möchte heute über den Verkauf und die Erklärung eines Fahrzeugs hinaus auch so direkt wie möglich seine sämtlichen Fuhrpark- Probleme gelöst bekommen.

Flottenmanagement: Herr Hirzinger, wir bitten Sie noch um Ihre abschließende Bemerkung.

Hirzinger: Hexal ist ein Weltkonzern und wir müssen über vielen sich verändernden Gegebenheiten natürlich auch stets die Entwicklungen im Bereich des Flottenwesens beobachten. Für uns sind darüber hinaus die ökologischen Themen von weitreichender Bedeutung. Wir setzen dabei auf eine kooperative Zusammenarbeit mit den Experten der MAHAG und legen auf deren Urteil großen Wert. Wir adressieren die Themen und legen weiterhin großen Wert darauf, dass dann die Umsetzung mit den beratenden Experten erfolgen kann. Das ist für uns der Prüfstein, ob die Empfehlungen und Konzepte der Experten auch in der Echtumgebung funktionieren. Wir legen dabei einen sehr hohen Maßstab an.

 

 

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