Ursprünglich war die Premiere des EQS SUV auf der Automesse in Peking geplant – China dürfte ein sehr wichtiger Markt für das neue Modell sein. Obwohl die Messe verschoben wurde, hat Mercedes an seinem eigenen Zeitplan festgehalten und den EQS SUV nun bei einem Online-Event enthüllt.
Mit 5,12 Metern Länge ist das SUV genau zehn Zentimeter kürzer als die EQS-Limousine. Zudem ist das SUV stolze 20 Zentimeter höher und kommt auf 1,72 Meter. Die Breite ohne Außenspiegel ist mit 1,95 Metern in etwa gleich. Für die Batterie wichtig: Das Skateboard der EVA2-Plattform ist bei der Limousine und SUV exakt gleich. Der Radstand liegt also bei 3,22 Metern, was Platz für die aus zwölf Modulen bestehende Batterie mit 107,8 kWh nutzbarem Energiegehalt macht. Die zusätzliche Bodenfreiheit des EQS SUV ist allein auf das angepasste Fahrwerk und die größeren Reifen zurückzuführen. Ab Werk ist eine Hinterrad-Lenkung verbaut. Mit den serienmäßigen 4,5 Grad Lenkwinkel liegt der Wendekreis bei 11,9 Metern, mit den optionalen zehn Grad sind es nur noch elf Meter.
Da die Batterie der EVA2-Plattform auf 400 Volt ausgelegt ist, bleibt es auch bei dem SUV-Modell bei maximal 200 kW Ladeleistung – mehr ist bei 400 Volt mit dem CCS-Standard, der auf 500 Ampere Stromstärke limitiert ist, nicht möglich. Beim AC-Laden sind 11 kW Serie, 22 kW sind wie in der Limousine eine Option.
Bei den Antrieben gibt es einige kleine Neuerungen: Das Basismodell zum Marktstart ist der EQS SUV 450+. Im Vergleich zu dem 245 kW starken Heckantrieb aus der EQS Limousine stehen beim EQS SUV 265 kW im Datenblatt. Das Leistungs-Plus von 15-20 kW ist laut Mercedes auf Verbesserungen an der Antriebssteuerung zurückzuführen – daher sind sie nicht exklusiv für das SUV, um bei den Fahrleistungen das Mehrgewicht zu kompensieren. Auch die Limousine wird in Kürze das Leistungs-Upgrade mit der neuen Antriebssoftware erhalten.
Die Reichweiten der einzelnen Antriebsvarianten nennt Mercedes noch nicht, da die Fahrzeuge noch nicht final homologiert sind. Klar ist: Die WLTP-Angabe von bis zu 784 Kilometer der Limousine wird das SUV nicht erreichen, deutlich über 600 Kilometer sollten aber zumindest im Normtest möglich sein.
Preise nennt Mercedes zur Premiere des EQS SUV noch nicht. Als 450+ beginnt die Limousine bei 107.326,19 Euro, der EQS 580 4MATTIC kostet mindestens 135.529,10 Euro – das SUV dürfte jeweils einige Tausender darüber liegen. Ob es auch einen EQS SUV 350 mit der 90,6-kWh-Batterie geben wird, will Mercedes nicht bestätigen. Deutlich wahrscheinlicher sind aber AMG-Ableger. Bei der Limousine ist der EQS 53 4MATIC+ ab über 152.000 Euro zu haben.